Geb Inf Rgt 18 ist definitiv Geschichte

Im Zusammenhang mit der Überführung der Armee 95 in die Armee XXI wird das Geb Inf Rgt 18 Ende 2003 aufgelöst. Die vier ihm unterstellten Bataillone aus den Kantonen Wallis, Nid- und Obwalden sowie Uri werden in die neue Gebirgsinfanteriebrigade 9 überführt. Damit endet eine bewegte Zeit ...
29.08.2003
s mit der Armee 95 neu gebildeten Geb Inf Rgt 18. Am Donnerstag, 28. August, nahm Regimentskommandant Oberst i Gst Josef Dittli im Rahmen einer Feier im Schloss A Pro in Seedorf offiziell Abschied von den vier traditionsreichen Bataillonen.

Vor dem eigentlichen Festakt fand in der benachbarten Bauernschule ein so genanntes Regimentskolloquium statt. Josef Dittli konnte dazu nebst viel Militärprominenz auch Staatsrat Jean-René Fournier, Vorsteher des Departements für Sicherheit und Institutionen des Kantons Wallis, Regierungsrat Peter Mattli, Sicherheitsdirektor des Kantons Uri, Regierungsrat Beat Fuchs, Justiz- und Sicherheitsdirektor des Kantons Nidwalden, und Regierungsrätin Elisabeth Gander-Hofer, Justiz- und Sicherheitsdirektorin des Kantons Obwalden, willkommen heissen.

Bataillone mit kantonaler Identität

«Weil es sich in meinem Regiment um traditionsreiche kantonale Bataillone mit einer hohen kantonalen Identität handelt, soll es den Bataillonskommandanten vorbehalten bleiben, ihre Bataillone selber zu verabschieden», so begründete der Kommandant seine Entscheidung, nur eine schlichte Feier abzuhalten, mit einem kleinen Fahnenakt im Mittelpunkt zwar, aber ohne Aufbietung der gesamten Truppe. «Selbstverständlich werde ich dort überall persönlich anwesend sein, um auch mich von der Truppe verabschieden zu können», fügte er noch an. Die Verabschiedung des Urner Bataillons 87 erfolgt am kommenden Donnerstag, 4. September, anlässlich einer Feier auf dem Gotthard.
Das Kolloquium war in drei Teile aufgegliedert. Zunächst schilderte der Nidwaldner Nationalrat Edi Engelberger als Gastreferent aus seiner Sicht den Übergang von der Armee 63 in die Armee 95. Anschliessend zeigte Major Stefan Ritz die zwar kurze, aber durchaus bewegte Geschichte des Geb Inf Rgt 18 auf. Zum Schluss wurden noch kurz die Modalitäten der Überführung in die Armee XXI respektive in die neue Gebirgsinfanteriebrigade 9 erläutert.

Gelungene Integration

Unmittelbar vor der Verabschiedung der vier Bataillonsfahnen im Hof des Schlosses A Pro schlug Josef Dittli schon fast ein wenig wehmütige Töne an. 1995 sei es die Aufgabe gewesen, die vier Bataillone, die damals im wahrsten Sinne des Wortes eine sehr hohe Selbstständigkeit und Unabhängigkeit gepflegt hätten, in einen Regimentsverband zusammenzufassen, um Synergien auszuschöpfen und eine effiziente Zusammenarbeit sicherzustellen, ohne allerdings dabei den kantonalen Charakter der Bataillone zu verändern.
Nach anfänglicher Skepsis, ob dies gelingen werde, habe er, so Josef Dittli, dann aber schnell gespürt, dass die Integration in ein Regiment viele Vorteile bringe. «Heute bin ich überzeugt, dass meine Vorgänger und ich den richtigen Weg gefunden haben zwischen Einflussnahme im Bereich Führung und Ausbildung einerseits und Wahrung der kantonalen Identität anderseits.»
Von Anfang an habe innerhalb des Regimentes ein angenehmes sowie von Respekt und gegenseitiger Wertschätzung geprägtes Klima geherrscht. Man sei sich gegenseitig stets hilfreich zur Seite gestanden, wenn es die Situation erfordert habe. Auch im Personalbereich seien Synergien genutzt worden. So habe zum Beispiel ein Walliser eine Kompanie im Urner Bataillon geführt und ein Urner sei stellvertretender Kommandant im Walliser Bataillon. Josef Dittlis Fazit: «Auftrag Integration erfüllt.» Auch für die von der Armee gefassten Teilaufträge «Kriegsverhinderung und Verteidigung» sowie «Existenzsicherung» zog der Kommandant dasselbe Fazit.

Unzählige Mannstunden geleistet

Das Geb Inf Rgt 18 sei auch immer wieder für die Bevölkerung da gewesen. Unzählige Unterstützungsaufträge zeugten davon. Josef Dittli erinnerte an die vielen Tausend Mannstunden, die zu Gunsten von Gemeinden geleistet worden sind. Aktuell stehen zahlreiche Soldaten aus seinem Regiment im Einsatz, um beim Bau des Schiessstandes Isenthal mitzuhelfen. In Attinghausen ist man damit beschäftigt, Wanderwege auszubessern und in Unterschächen werden Lawinenschäden beseitigt. Auch das Säumerfest von letzter Woche hätte ohne den Einsatz ohne des Train des Geb Inf Rgt 18 in dieser Form nicht durchgeführt werden können, so Josef Dittli.
Weiter hielt der Kommandant fest, dass in seinem Regiment bis zuletzt eine gute Disziplin und eine ausgezeichnete Kameradschaft geherrscht habe. Ausserdem sei der Kadernachwuchs bis auf Stufe Regiment stets sichergestellt gewesen. «Ich freue mich und bin stolz darauf, dass es meinen Vorgängern und mir gelungen ist, dieses Regiment, zusammen mit dem Regimentsstab und den Bataillonskommandanten, erfolgreich zu führen», schloss Josef Dittli seine Ansprache, um sich daraufhin von den Feldzeichen der vier Bataillone zu verabschieden und diese auf den Weg zu schicken zur letzten Fahnenübergabe in der kommenden Woche.

Urs Hanhart


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