Interessengemeinschaft will «Alte Post» wieder beleben

Die Zielsetzung ist klar, die Initianten guten Mutes. Dank einer breit abgestützten Betreibergesellschaft soll das Gasthaus zur alten Post schon bald wieder geöffnet werden.
10.10.2008
Landrat Josef Schuler kann es nicht verstehen, dass das Restaurant zur alten Post in Spiringen bereits seit mehr als zwei Jahren geschlossen ist. Dass bis heute kein Käufer gefunden wurde, beunruhigt ihn. «Je länger das Gasthaus geschlossen bleibt, desto geringer ist die Chance für einen Neubeginn», sagt Josef Schuler besorgt. «Ich denke an die vielen Touristen, die auf den Postanschluss warten, an das aktive Dorfleben und an die Reisenden, die über den Pass fahren. Das Potenzial für einen zweiten Gastwirtschaftsbetrieb ist durchaus gegeben, das haben verschiedene Wirtsleute in der Vergangenheit bewiesen.» Breit abgestützt in der Bevölkerung soll nun eine Betreibergesellschaft - voraussichtlich in Form einer Aktiengesellschaft - gegründet werden. Ziel dieser noch zu gründenden Trägerschaft soll es sein, optimale finanzielle Voraussetzungen zur Führung des Gastwirtschaftsbetriebs zu schaffen, auch wenn vonseiten eines Gastwirts kein grosses Startkapital eingebracht werden kann. «Eine erste konkrete Bewerbung liegt vor», bestätigt Josef Schuler, «die fachlichen Voraussetzungen und das Interesse am Betrieb sind in hohem Masse vorhanden.» Zurzeit gehört das Gebäude der Urner Kantonalbank. Bereits vor einiger Zeit hat
die UKB eine Urner Immobilienfirma beauftragt, die «Alte Post» zu verkaufen.

Absichtserklärungen aus der Bevölkerung

Mit Josef Schuler haben sich Max Gisler-Häcki, Hans Herger-Gisler, Anton Gisler-Baumann und Josef Gisler-Imhof und zu einer Interessengemeinschaft (IG) zusammengeschlossen. «Ohne Eigeninteresse», wie Josef Schuler betont, haben sie in den letzten Monaten zahlreiche Gespräche geführt, Chancen und Risiken aufgelistet, Berechnungen angestellt und mögliche Rechtsformen geprüft. Mit einem Informationsblatt hat die IG anfangs September die Bevölkerung von Spiringen und Urnerboden über ihre Absicht informiert und eingeladen, in Form einer Absichtserklärung die Bereitschaft zur finanziellen Beteiligung kundzutun. «Der Rückfluss hält sich in Grenzen», verrät Josef Schuler. «Dennoch bin ich nach wie vor überzeugt, dass es sich lohnt, dranzubleiben.» Bis am vergangenen Montag, 6. Oktober, waren es etwas mehr als 30 Personen, die ihre Bereitschaft zum Mittragen schriftlich bestätigt haben. «Noch fehlt rund die Hälfte des Geldes, aber auf halber Strecke geben wir nicht auf», versichert der optimistische Mitinitiant. Vor allem ermutigt fühlt sich Josef Schuler nach den Gesprächen mit dem interessierten Wirt. «Dieser Mann hat klare Vorstellungen. Er weiss, was er aus diesem Betrieb machen möchte, und er bringt die gewünschte Erfahrung aus der Gastro-Branche mit.»

Starkes Netzwerk

Nach zahlreichen Gesprächen gibt sich Josef Schuler überzeugt, dass ein grosser Teil der Bevölkerung eine Wiedereröffnung dieses Lokals begrüssen würde. Das Wirtepaar vom Gasthaus St. Anton sei über die Absichten der IG frühzeitig informiert worden. «Auch von dieser Seite zeigt man Verständnis für unsere Bemühungen», unterstreicht Josef Schuler. Nun hoffen die Initianten, dass es ihnen in den nächsten Wochen und Monaten gelingt, zusammen mit der Bevölkerung und Heimweh-Spirin­gern ein starkes Netzwerk zu bilden, damit ihre Idee breit abgestützt werden kann. Sobald Absichtserklärungen in der Höhe des erforderlichen Kapitals vorliegen, soll die Betreibergesellschaft gegründet werden. «Das muss in den ersten Monaten des kommenden Jahres sein», hält der Spiringer Landrat fest. «Länger können wir für diese Grundsteinlegung nicht zuwarten, sonst verfliegt die Motivation und der Glaube ans Gelingen. Auch der Interessent am Betrieb muss irgendwann wissen, was nun wirklich geschieht.»
Wer interessiert ist, sich an einer Betreibergesellschaft für das Restaurant zur alten Post zu beteiligen, kann sich bei Josef Schuler-Baumann, Hofstatt (Telefon 041 879 16 04 / schulbaum@bluewin.ch) oder Josef Gisler-Imhof, Tal (041 879 15 44 / stiniger@hotmail.com) melden.

Luzia Schuler-Arnold


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