Keine Notstrasse fürs Meiental

Der Urner Landrat hat entschieden. Es wird keine wintersichere Notstrasse ins Meiental gebaut. Dies stünde in keinem Kosten-Nutzen-Verhältnis.
22.10.2014
Mehrere Lawinenzüge gefährden im Winter die Kantonsstrasse von Wassen ins Meiental. Dies führte in der Vergangenheit zu durchschnittlich 14 Sperrtagen pro Jahr. Eine Notstrasse mit zwei Tunnels zwischen Husen und Meiendörfli soll die Situation entschärfen.

So hat die Wassener Landrätin Verena Walker (CVP) in ihrem Postulat, das vom Landrat vor knapp einem Jahr überwiesen wurde, von der Regierung verlangt, einen Bericht zum Projekt «Wintersichere Notstrasse Husen-Meiendörfli» zu erarbeiten und die Finanzierungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Deutliches Nein
In seiner Session vom 22. Oktober hat der Landrat die Antwort der Regierung mit 45:8 (2 Enthaltungen) zustimmend zur Kenntnis genommen und das Postulat Verena Walker als erledigt abgeschrieben. Der zuvor getätigte Antrag der Postulantin, dass die Regierung eine Kreditvorlage für die Notstrasse erarbeiten soll, lehnte der Rat mit 38:12 (5 Enthaltungen) ab. Vor allem Vertreter von Randgemeinden stimmten dem Antrag zu. Damit ist das Thema «Notstrasse Husen-Meiendörfli» definitiv vom Tisch.

Kein Präjudiz schaffen
Sämtliche Fraktionen drückten ihr Verständnis für das Anliegen Meiens aus. Doch das Projekt stehe in keinem Kosten-Nutzen-Verhältnis, wurde argumentiert. Die Sicherheit der Strasse werde zwar geringfügig erhöht und die Erreichbarkeit des Tales verbessert. Hierfür aber mindestens 14,8 Millionen Franken auszugeben, lasse sich nicht rechtfertigen. Für dieses Projekt seien von keiner Seite Subventionen zu erwarten, sodass der Kanton die Kosten alleine tragen müsse.

Argumentiert wurde auch, dass man kein Präjudiz schaffen wolle. Denn ähnliche Gefahrensituationen gebe es auch in anderen Kantonsteilen wie Golzern, Isenthal, Unterschächen oder Spiringen, sagte etwa Vinzenz Arnold (SVP, Schattdorf) als Sprecher der landrätlichen Baukommission.

In seinem Bericht hatte die Urner Regierung Alternativen zum Bau der wintersicheren Strasse aufgeführt: Helikopterflüge sowie Unterkünfte für Schulkinder und Pendler während der Sperrzeiten. Diese wurden von Verena Walker als nicht tauglich bezeichnet.

Markus Arnold


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