Staatsanwalt fordert 17 Jahre Gefängnis

Oberstaatsanwalt Thomas Imholz fordert für den Angeklagten im «Mühle»-Mordprozess eine Freiheitsstrafe von 17 Jahren. Dieser habe skrupellos und brutal gemordet. Und das aus einem besonders verwerflichen Motiv: Geld.
02.09.2015

Einem heute 55-jährigen Urner wird vorgeworfen, im März 2013 den Wirt des Restaurants Mühle in Schattdorf ermordet zu haben. Der Angeklagte bestätigte in der Verhandlung vor Landgericht am Mittwoch, 2. September, am Morgen sein Geständnis, sagte aber aus, sich nicht mehr an die Tat erinnern zu können. «Eine reine Schutzbehauptung», nannte dies der Urner Oberstaatsanwalt Thomas Imholz in seinem Plädoyer am Nachmittag. Der Angeklagte habe einen klassischen Raubmord verübt, weil er Geldsorgen gehabt habe. Der Oberstaatsanwalt zeichnete vom Angeklagten das Bild eines medikamentenabhängigen Alkoholikers, der von einer äusserst bescheidenen Rente lebte, dessen Beziehung zu seiner ukrainischen Frau zusehends von Drohungen und Gewalttätigkeiten geprägt war und der, nachdem er ein Verhältnis mit einer russischen Tänzerin einging, vollends in die Verschuldung abrutschte. Der Angeklagte habe zwar schwierige Lebensumstände, diese seien aber kein Grund für eine verminderte Schuldfähigkeit. Der Oberstaatsanwalt forderte, den Angeklagten wegen Mordes, Raub, häuslicher Gewalt, Drohung und wiederholter Tätlichkeit schuldig zu sprechen und verlangte dafür eine Freiheitsstrafe von 17 Jahren. Die Verhandlung wird am Donnerstag mit dem Plädoyer des Verteidigers fortgesetzt, das Urteil soll am 11. September verkündet werden.

Mehr dazu in der Ausgabe vom 5. September 2015.

Mathias Fürst


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