100 Jahre Hotel Klausenpass

Der Klausenpass hat eine ganz besondere Faszination. Das mag von den bekannten Klausenrennen herrühren, von der Grenzlaufsage oder dem Urnerboden ennet der Passhöhe. Das mag im Zusammenhang stehen mit Tour-de-Suisse-Etappen oder mit Kunsttreffen. Allen Gründen gemeinsam ist wohl die ...
25.06.2002
ge Landschaft, vereint zu einem Treffpunkt. Am vergangenen Sonntag, 23. Juni, feierte das Hotel Klausenpass sein 100-Jahr-Jubiläum.

Ob mit dem Postauto, dem Velo, dem Auto oder dem Motorrad, der Klausenpass ist ein aussergewöhnlicher Treffpunkt zum Vergnügen, zum Geniessen und zum Bezwingen. Der Klausenpass ist ein Begegnungsort ob Älpler oder Velofahrer, Skitourenf- oder Motorradfahrerin. Am 18. Juli 1903 war das Hotel Klausenpass eröffnet worden, ein beliebter Treffpunkt im Sommer, wie die Geschichte zeigt.

Bei herrlichstem Sommerwetter präsentierte sich das Hotel Klausenpasshöhe, als die Gäste am 23. Juni zu seinem 100-Jahr-Jubiläum von der Musikgesellschaft Unterschächen musikalisch willkommen geheissen wurden. Es hatte am Klausenpass schon um 1530 ein Restaurant gegeben, und zwar in der Spittelrütti auf dem Urnerboden. Doch erst um 1900 wurde die Klausenpassstrasse eröffnet. 1902 bekam Emanuel Schillig aus Altdorf die Bewilligung, in der Balm ein Hotel zu bauen, das dann am 13. Juli 1903 festlich eingeweiht wurde.

Verkehr und Kunst

Barbara Merz Wipfli, die Verwaltungsratspräsidentin der Klausenpass Betriebe AG, empfing die Gäste und hielt Rückschau auf die bewegte Geschichte. Erbaut wurde das Hotel von Architekt und Bauführer Josef Blaser aus Schwyz. Als an einer Landsgemeinde die Passstrassen für den Autoverkehr freigegeben wurde, kam es zu einem Run auf den Klausenpass. Der Klausen war beliebter als der Gotthard. 1922 fuhren 2`751 Tourenwagen über den Klausen, über den Gotthard waren es 1`284. Aber nicht nur die Autos beherrschten den Klausenpass, auch die Velofahrer haben schon früh diese einmalige Strecke entdeckt. Legendär waren die Klausenrennen in den Zwanziger- und Dreissigerjahren.

Im Hotel Klausenpass wurde auch Urner Kunstgeschichte geschrieben. Der bekannte Expressionist August Babberger aus Deutschland kam ins Schächental. Auf dem Klausenpass traf er Heinrich Danioth und Erna Schillig. Er bewegte sie, zu ihm in die Landeskunstschule nach Karlsruhe zu kommen.

Gaumer im Winter

Und im Winter gab es Wächter. Die lange Winterzeit ist ein besonderes Kapitel des Hotels. Es blieb zwar geschlossen, doch in der Dependance hüteten Wächter die Liegenschaft. Das waren die so genannten Gaumer. Bis 1917 versahen sie ihren Dienst. Zu jener Zeit war oft Wildheu im Winter vom Urnerboden über den Klausen ins Schächental gebracht worden. Da waren die Gaumer höchst willkommene Gastgeber. Später ist das Hotel mit einer Selbstschussanlagen ausgerüstet und geschützt worden. Diese Anlage ist längst verschwunden, aber Warntafeln an den Fensterläden erinnern noch heute an jene Zeit.

So lange und interessant die Hotelgeschichte ist, so kurz ist dagegen die Liste der Hotelbesitzer. Das erste Wirtepaar war Emanuel und Regina Schillig-Aschwanden. Ihm folgte 1942 Tochter Regina Walker-Schillig. Am 9. Dezember 1970 verkaufte sie die Liegenschaft der Klausenpass Betriebe AG, zu der Otto Schuler, Gustav Schuler, Robert Merz, Peter Andreas Tresch, Viktor Weibel, Karl Gisler und die Familie Vogel gehörten. Heute gehören dem Verwaltungsrat Barbara Merz Wipfli als Präsidentin, Otto Schuler und Josef Schnarwiler an. Seit drei Jahren wird das Hotel Klausenpass von Cécile Zemp und Hanspeter Kaufmann geleitet.

Gratulation

Der Gemeindepräsident von Unterschächen, Fridolin Arnold, unterstrich die Bedeutung des Hotels Klausenpass für den Tourismus des Schächentales. Es sei von grösster Wichtigkeit. Das Hotel sei aber auch im Sommer ein Treffpunkt der Älpler, und man könne ebenso die Postgeschäfte erledigen. Aufgelockert wurde die Jubiläunsfeier mit dem Komikerduo Lapsus, das wahre Lachsalven auslöste. Die Festlichkeiten im Hotel Klausenpass gehen aber in den nächsten Wochen weiter, und zwar mit der Klausenkilbi und dem Älplertag am 18. August, den «Püürebüffets mit Nostalgiepost» am 23. und 30. August, dem Klausenrennen-Memorial vom 19. bis 22. September und dem Wirtetag am 7. Oktober. Zudem kann, wer in Nostalgiekleidung erscheint, im Hotel Klausenpass gratis übernachten.













Edy Fankhauser


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