e der Pfarrei Bristen informiert.Das Jahr 2003 ist für die Pfarrei Bristen ein Jubeljahr, kann die Kirchgemeinde doch auf 100 Jahre segensreiches Wirken zurückblicken. Die Geschichte der Pfarrei Bristen geht bis ins Jahr 1780 zurück, als Bewohner des Tales eine Kaplaneipfrund stifteten und über dem Weg durch das Dorf eine Kapelle bauten. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts kam immer mehr der Wunsch auf, in Bristen eine eigene Pfarrei zu gründen. 1901 strebten die Bristner mit aller Entschiedenheit die vollständige Loslösung von der Pfarrei Silenen an. Nach intensiven Verhandlungen anerkannten der Bischof und der Landrat von Uri die neue Kirchgemeinde Bristen. Am 21. Februar wählte man Eugen Stengele als ersten Pfarrer. Ihm folgten in
den 100 Jahren weitere zwölf Pfarrherren, und am Jubeltag stand Karl Muoser der Kirchgemeinde als Pfarrer vor. Die wachsende Bevölkerungszahl rief 1903 nach einer neuen Kirche. 1910 wurde der Grundstein gelegt, und ein Jahr später, am 26. November 1911, nahm Kommissar Johann Anton Gisler die Einsegnung vor. Die festliche Einweihung der Pfarrkirche Maria vom guten Rat fand 1913 statt. 1981/82 wurde die Kirche umfassend restauriert.
Nachdem das Jubeljahr am 4. Mai mit der Pfarreiwallfahrt nach Einsiedeln einen ersten Höhepunkt erlebte, zogen nun unter dem Klang der Glocken der Pfarrkirche Maria vom guten Rat viele Gäste und die Dorfbevölkerung zum Festgottesdienst ein. Nach dem feierlichen Einzug hiess Pfarrer Karl Muoser Diözesanbischof Amédée Grab sowie die Mitbrüder Jozef Kuzar, Pater Anton Roos und Pater Josef Haselbach willkommen, die mit ihm zusammen den Festgottesdienst zelebrierten. Er freute sich aber auch, dass viele Gäste und
die Bevölkerung ins Gotteshaus gekommen waren, um im Rahmen des Jubelgottesdienstes Gott zu danken. In seiner Festpredigt dankte Bischof Amédée Grab der Talbevölkerung, dass sie sich in den letzten 100 Jahren bemüht hatte, das christliche Leben im Tal zu pflegen.
Dank an Pfarrer Karl MuoserEinen ganz besonderen Dank richtete Amédée Grab an Pfarrer Karl Muoser für sein segensreiches Wirken während der vergangenen 17 Jahre. Er wünsche seinem Nachfolger Jozef Kuzar, dass es ihm gelinge, mit der Unterstützung der ganzen Dorfbevölkerung die christliche Sendung in der heutigen Zeit wahrzunehmen und ihr nachzuleben. Am Schluss des Gottesdienstes dankte Kirchenratspräsident Hans Gnos allen, die mitgeholfen hatten, den festlichen Gottesdienst mitzugestalten. - Nach dem Apéro traf sich eine grosse Festgemeinde in der Turnhalle Bristen zur weltlichen Feier.
Eine Festschrift weckt ErinnerungenZum Festakt durfte Kirchenratspräsident Hans Gnos neben der Dorfbevölkerung eine grosse Gästeschar willkommen heissen: unter ihnen Bischof Amédée Grab, Landratspräsident Paul Bennet, Landesstatthalter Josef Arnold, Maria Anna Loretz, Priorin des Klosters Frauental, Josef Lötscher, Präsident des Landeskirchenrates, die Landräte Louis Ziegler und Bernhard Tresch, Gemeindepräsident Rolf Infanger und den Verfasser der Festschrift, Dr. Hans Stadler. Regierungsrat Josef Arnold meinte, es sei nicht selbstverständlich, dass man 100 Jahre Kirchgemeinde Bristen feiern könne. Dies sei nur dank des Einsatzes vieler Idealisten möglich, denen es immer wieder gelungen sei, in Bristen eine lebendige Kirchgemeinde zu führen. Einen besonderen Dank richtete er an den scheidenden Dorfpfarrer Karl Muoser. Er rief die Bevölkerung auf, mit Zuversicht den kommenden 100 Jahren entgegenzublicken.
Hans Stadler war es vorbehalten, die von ihm verfasste Festschrift vorzustellen. Einleitend gab er der Hoffnung Ausdruck, dass er dem Auftrag gerecht geworden sei, obwohl es von der Kirchgemeinde Bristen noch viele Anekdoten zu erzählen gegeben hätte, die aber keinen Platz gefunden haben. Hans Stadler dankte dem Kirchenrat für das Vertrauen, dass er die 100-jährige Geschichte der Pfarrei erforschen durfte. Ein Dank richtete er aber auch an Max Widmer von der Gisler Druck für die hervorragende Zusammenarbeit beim Druck der Festschrift. Etwas lockerer blickte Kirchenratssekretär Peter Frei in seinem vorgetragenen Gedicht auf die vergangenen 100 Jahre zurück. Der Musikverein unter der Leitung von Michel
Huser und die Schulkinder sorgten mit ihren frohen Liedern, eingeübt von Elisabeth Kreienbühl-Rotzetter, für Stimmung im Festsaal. Auch die Theatergesellschaft liess es sich nicht nehmen, mit dem Stück «Dr Petrus im Stress» zu unterhalten.
Edy Fankhauser