20 neue Lehrstellen im Kantonsspital Uri

Der Landrat macht sich zwar Sorgen über die Entwicklung der Kosten, hebt aber die positiven Aspekte hervor: Qualität der medizinischen Versorgung, Service public, neue Lehrstellen.
12.12.2008



Der Globalkredit 2009 für das Kantonsspital Uri beläuft sich auf 18,7 Millionen Franken (2008: 17,3 Millionen Franken). In diesem Betrag ist eine Investitionspauschale von 3,46 Millionen Franken (2008: 2,8 Millionen Franken) enthalten, davon 1,66 Millionen für die Erneuerung der Wäscherei nach 1985 und 596`000 Franken für den Ersatz des Notfallröntgengeräts aus dem Jahr 1996. Es verbleibt ein Betriebsbeitrag für 2009 von rund 15,2 Millionen Franken (2008: 14,4 Millionen Franken). Der Landrat hat am Mittwoch, 10. Dezember, den Globalkredit 2009 für das Kantonsspital Uri einstimmig angenommen.

Verantwortbar

«Auch wenn der Globalkredit gegenüber dem Vorjahr um gut 1,4 Millionen Franken zunimmt, ist er zu verantworten», erklärte Josef Schuler, Spiringen, der Präsident der landrätlichen Gesundheits-, Sozial- und Umweltkommission. Die Kommission hat die Wäscherei und das Notfallröntgengerät besichtigt. Sie ist zur Überzeugung gekommen, dass die Erneuerungen notwendig sind. «Eine eigene Wäscherei ist die kostengünstigste Variante», betonte Josef Schuler. Und das neue Röntgengerät bringe Vorteile für Patientinnen und Patienten.

Die Kommission und alle Landratsfraktionen dankten der Leitung und dem Personal des Kantonsspitals Uri für die geleistete Arbeit. Die CVP findet es wichtig, «dass wir ein gut geführtes und in qualitativer Hinsicht hochstehendes Kantonsspital haben», sagte Anita Schuler, Seedorf. «Das Kantonsspital hat bei der Bevölkerung einen guten Ruf. Es ist Urnerinnen und Urnern ein zu jeder Zeit nahes Versorgungszentrum mit einem hochstehenden Leistungsspektrum», betonte Damian Stampfli, Schattdorf, als Sprecher der SVP-Fraktion. Auch die FDP-Fraktion ist sich der Qualität und der volkwirtschaftlichen Bedeutung des Kantonsspitals Uri bewusst, man müsse sich aber künftig noch intensiver der Frage stellen, «was wir uns leisten können und wollen», erklärte Roger Schillig, Gurtnellen. Die Dienstleistungen des Kantonsspitals Uri seien «ein wichtiger Pfeiler der Wohn- und Arbeitsplatzattraktivität beziehungsweise -qualität», sagte Toni Moser, Bürglen, namens der SP-Grüne-Fraktion.

Diskussionspunkte

Diskutiert wurden insbesondere die Kostenentwicklung in der Gesundheitspflege und in der Informatik, die Langzeitpflege und die beiden grossen Investitionen. Die Erneuerung der Wäscherei und des Notfallröntgengerätes waren aber unbestritten. Man wertete insbesondere die Tatsache, dass mit der Erneuerung der Wäscherei Wasser und Strom gespart werden können. Die Erklärung für den Anstieg der Personalkosten mit 27,3 neuen Stellen war für die Mitglieder des Landrates nachvollziehbar. Sie begrüssten, dass vor allem mehr Ausbildungsplätze angeboten werden - «als wichtige Investition für den Lebensraum Uri», wie es Toni Moser einfügte. Damit leiste Uri einen wichtigen Beitrag gegen den drohenden Mangel an qualifizierten Fachpersonen in der Pflege. Die bisherigen Ausbildungen der Gesundheits- und Krankenpflege werden durch neue Lehrgänge ersetzt. Und aufgrund der neuen Bildungssystematik erhöht das Kantonsspital Uri das Ausbildungsangebot um zehn Stellen für Fachangestellte Gesundheit (Fage) und um zehn Stellen für Studierende (HF) in Pflege. Dazu kommen noch 7,3 Stellen für Fachpersonen.
Nicht in allen Fraktionen war jedoch die Parkplatzbewirtschaftung für die Angestellten des Kantonsspitals gleichermassen auf Verständnis gestossen, so beispielsweise bei der CVP. Das Kantonsspital Uri wird im ersten Quartal 2009 für die bisher unentgeltlich bereitgestellten Parkplätze der Angestellten eine Parkplatzgebühr erheben. Das aber hat die SP-Grüne-Fraktion mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Sie wünscht aber, dass aus Gründen der Transparenz bei der Rechnung 2009 Erträge, Kosten und Abgeltung an den Kanton ausgewiesen werden, «zumal ja auch das Kantonsspital Gebäude und Grundstück vom Kanton unentgeltlich zur Verfügung erhält», eklärte Toni Moser, Bürglen.

Regierungsrat Stefan Fryberg teilte die Besorgnis der Parteien um die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen. Sie sei vor allem auf die zunehmende Belastung in der medizinischen Versorgung sowie auf die Gesetzgebung in der Bildung und im Rettungsdienst zurückzuführen. Die Leitung des Kantonsspitals Uri habe den Auftrag, die Strategie aufzuzeigen und das Leistungsangebot in Abwägung des volkswirtschaftlichen Nutzens zu hinterfragen. Auch die Gesundheitsdirektorenkonferenz befasse sich andauernd mit der Kostenfrage im Gesundheitswesen.

Erich Herger


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