250 «Landjügeler» treffen sich im Kanton Uri

Die Schweizerische Landjugendvereinigung tagt an diesem Wochenende in Altdorf. Ein grosses Fest ist garantiert.
16.03.2012
Aufgeregt ist sie nicht. Denn OK-Präsidentin Regula Gisler ist gut vorbereitet. Seit einem Jahr plant sie zusammen mit acht Landjugend-Mitgliedern den Grossanlass. Und dieses Wochenende ist es so weit: In Altdorf findet die 56. Delegiertenversammlung der Schweizerischen Landjugendvereinigung in Altdorf statt. Insgesamt rund 250 Gäste werden am 17. und 18. März im Kanton Uri erwartet, 150 Helferinnen und Helfer stehen während zwei Tagen im Einsatz. «Für mich und meine OK-Kollegen bedeutete das Planen dieses Anlasses absolutes Neuland», erzählt Regula Gisler. 2004 war die Schweizerische Delegiertenversammlung das letzte Mal im Kanton Uri durchgeführt worden.

Schweizweit 3400 Mitglieder

Die Landjugendvereinigung tagt also in Altdorf. Was aber genau ist die Landjugend? «Das werde ich von Aussenstehenden oft gefragt», sagt Regula Gisler. Sie selbst ist seit 2005 begeisterte «Landjügeleri» bei der Landjugend Uri - durch Freunde hatte sie damals von der Vereinigung erfahren. Anfänglich sei die Landjugend hauptsächlich ein Verein für Jugendliche aus bäuerlichem Umfeld gewesen. «Damals wurde die Landjugend auch als Kupplerverein bezeichnet», erklärt die 25-Jährige. Heute richtet sich die Landjugend an Personen zwischen 14 und 30 Jahren. «Alle sind bei uns willkommen. Es ist aber schon so, dass die Landjugend insbesondere in ländlichen Regionen stark ist», so Regula Gisler.

3400 Aktivmitglieder gehören dem Schweizerischen Verband an. Im Kanton Uri zählt die Landjugend rund 100 Mitglieder. Der Urner Verein gehört zur Region Ortstock. Diese Sektion besteht aus Vereinen aus den Kantonen Uri, Glarus und Schwyz. «Ortstock heisst ein Berg, der an alle drei Kantone grenzt», erläutert Regula Gisler. Das ganze Jahr über organisiert die Landjugend Treffen, Ausflüge und Kurse für ihre Mitglieder. Und einmal im Jahr treffen sich sämtliche 67 Landjugendgruppen zur Delegiertenversammlung. Jedes Mal organisiert eine andere Sektion den Anlass.

Infocenter und Baldini

Bei einer Delegiertenversammlung alleine bleibt es an diesem Wochenende aber nicht. Für über 160 «Landjügeler» aus der ganzen Schweiz beginnt heute Samstag das Programm mit einem Besuch im Infocenter in Erstfeld und bei der Firma Baldini in Altdorf. «Es geht darum, dass die Mitglieder etwas aus dem Kanton Uri kennenlernen und zugleich Wissenswertes erfahren», sagt Regula Gisler. Die 16- bis 30-jährigen Gäste beziehen nach dem Infonachmittag ihre Unterkunft in Erstfeld.

Das Programm geht dann aber schon bald weiter: Denn am Abend steigt eine grosse Party in der Baldini-Halle in Altdorf. An der Zugloch-Party erwartet die Landjugend Uri rund 1000 Gäste. «Wir haben uns bemüht, ein gutes Fest auf die Beine zu stellen», betont Regula Gisler. Sie freut sich schon jetzt auf den Abend: «Diese Party soll den Gästen noch lange in Erinnerung bleiben.» Einen Strich durch die Rechnung könnte dem Anlass jetzt nur noch das Wetter machen. Denn: «Wenn der Föhn bläst, könnte es in der Baldini-Halle ungemütlich werden.» Durchatmen kann die OK-Präsidentin daher erst, wenn das Fest am Samstagabend so richtig losgeht. «Wenn die Stimmung gut ist, bin auch ich zufrieden.»

Wochenende ohne Schlaf

Regula Gisler wird an diesem Abend aber nicht zum Feiern kommen. Organisatorisch bleibt noch einiges zu tun. Direkt nach dem Fest geht nämlich die Arbeit für die Mitglieder der Landjugend Uri weiter. Dann heisst es: aufräumen, putzen und alles für die Delegiertenversammlung am Sonntag bereitmachen. «Schlaf gibt es für mich an diesem Wochenende bestimmt nicht», sagt Regula Gisler mit einem Lachen. «Das ist aber nicht schlimm. Ich denke, solch ein Anlass ist Einstellungssache.»

Am Sonntag werden schliesslich 250 «Landjügeler» aus allen Landesteilen erwartet. Der Verband berichtet vom vergangenen Jahr und davon, was in den kommenden Monaten geplant ist. Ausserdem stehen Wahlen an. Dieser Teil des Anlasses ist für das OK dann weniger aufwendig. «Erst, wenn alle wieder abgereist sind, gehts wieder ans Aufräumen», so Regula Gisler. Monatelange Vorbereitung, ein Wochenende ohne Schlaf, doch für die Spirgnerin lohnt sich der Aufwand: «Es ist schön, die anderen Mitglieder einladen zu dürfen und ihnen den Kanton Uri etwas näherzubringen.»

Martina Regli


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