tlich abzusetzen. Die einheimische Crew des SC Haldi musste sich mit Rang 4 begnügen. Bei den Damen behielt der LA TV Erstfeld nach spannendem Kampf gegen den SC Urnerboden knapp die Oberhand.Auf Grund der prekären Schneesituation sah sich das von Mike Gisler angeführte OK gezwungen, einige Streckenänderungen vorzunehmen. Der Part des Langläufers wurde etwas weiter hinauf verlegt und um zirka einen Drittel gekürzt. Dadurch musste die sonst schon sehr kraftraubende Berglaufstrecke um rund 500 Meter verlängert werden. Auch die Abschnitte des Skiabfahrers und des Schlussläufers fielen im Vergleich zur Originalstrecke um einiges kürzer aus. Der Leistung des Bergkraxlers kam somit eine noch grössere Bedeutung zu als sonst. Die äusseren Bedingungen mit leichtem Schneefall und durch Nebel eingeschränkter Sicht waren nicht sonderlich dazu angetan, viele Zaungäste aufs Haldi zu locken. Entsprechend fiel denn auch die Zuschauerkulisse nicht gerade jubiläumswürdig aus.
Ivan Gisler zündete TurboDer Startabschnitt Mehrzweckgebäude-Sodberg brachte bereits eine erste Vorentscheidung zu Gunsten des SC Urnerboden. Ivan Gisler, seines Zeichens Urner Rekordmann über 5`000 Meter, drückte vom Start weg resolut auf die Tube. Dieser Tempobolzerei zeigte sich keiner seiner Konkurrenten gewachsen. Selbst der für den VMC Silenen laufende Urner Crossmeister Manfred Jauch büsste als Zweitschnellster dieser Teilstrecke bereits 19 Sekunden ein. Dahinter übergaben Hanspeter Furger, SSC Schattdorf, Michael Flückiger, Tri Uri, und Martin Aschwanden, VMC Bürglen, mit Abständen zwischen 39 und 50 Sekunden das Stafettenband ihrem Bergläufer. Alle übrigen Teams kamen für den Tagessieg kaum mehr in Frage, lagen sie doch schon 1 Minute und mehr im Hintertreffen.
SSC Schattdorf schöpfte HoffnungNach dem Berglauf durfte der SSC Schattdorf nochmals hoffen. Stefan Gisler, vor Wochenfirst USV-Meister im Langlauf geworden, vermochte seinen anfänglichen Abstand dank bester Abschnittszeit von 39 Sekunden gegenüber dem führenden Urnerboden-Akteur Bernhard Schuler ziemlich genau zu halbieren. An dritter Stelle folgte bereits das erstmals antretende Team Tri Uri, dessen Kraxler Max Huber nur wenige Sekunden auf die Streckenbestzeit liegen liess. Mit 31 Sekunden Rückstand auf den Leader hielt sich die aus Triathleten zusammengesetzte Crew sogar noch im Gespräch für den Tagessieg. Für alle übrigen Equipen war der Zug Richtung Podestplatz längst abgefahren. Immerhin gelang es dem SC Haldi dank einer ausgezeichneten Berglaufleistung von Mike Gisler von Position 7 auf Zwischenrang 4 vorzustossen. Die 1.12 Minuten Verspätung auf den Bronzeplatz waren aber in Anbetracht der drei relativ kurzen Teilstrecken, die noch folgten, kaum mehr wettzumachen. Eindeutiger Verlierer des zweiten Abschnitts war der VMC Silenen mit dem Abrutschen auf Zwischenrang 8, gleichbedeutend mit dem Verlust von sechs Positionen.
Der mit rund siebenminütiger Renndauer für die Spitzenskater sehr kurze Langlaufpart klassierte erstaunlich stark. André Marti knöpfte seinem direkten Widersacher Patrik Gisler nicht weniger als 28 Sekunden ab. Dadurch enteilte der SC Urnerboden dem SSC Schattdorf auf - nach menschlichem Ermessen - uneinholbare 48 Sekunden. Skiabfahrer Jakob Wichser hätte nun einen gravierenden Fehler begehen müssen, um diese Marge noch preis zu geben. Diesen «Gefallen» aber tat der Routinier den Schattdorfern nicht. Und der SC-Urnerboden-Schlussläufer Walter Schuler sorgte dann sogar noch für das i-Tüpfelchen, indem er sich die schnellste Abschnittszeit stoppen liess. Exakt 50 Sekunden nach ihm lief der ebenfalls einen glänzenden Schlusspart hinlegende SSC-Schattdorf-Schlussmann Walter Ehrler als unangefochtener Zweiter im Ziel ein. Der Abstand auf das drittplatzierte Team Tri Uri hatte sich bei einer knappen halben Minute eingependelt.
An der Spitze etablierte sich eine Art Zweiklassengesellschaft, denn zwischen der dritt- und viertplatzierten Crew klaffte letztlich eine Lücke von 1.36 Minuten. Die Spanne zwischen dem Tagessieger und dem Bronzegewinner betrug 20 Sekunden weniger. Der vierklassierte SC Haldi hatte dadurch keinen Grund sich über die lederne Medaille zu ärgern. Nach vorne wäre ohnehin nichts mehr gegangen und hinten folgten in sehr kurzen Abständen in dieser Reihenfolge der VMC Bürglen, der KTV Illgau, der VMC Silenen und der SC Reichenburg. Die zweite Garnitur des SC Urnerboden schaffte übrigens als Neunte den Sprung in das erste Ranglistendrittel. Falls im nächsten Jahr einer der Topakteure ausfallen sollte, kann also auf beinahe gleichwertigen Ersatz zurückgegriffen werden. Es würde somit nicht erstaunen, wenn der SC Urnerboden seine eindrückliche Siegesserie fortsetzen könnte. In der 40-jährigen Geschichte dieser polysportiven Veranstaltung zierte dieser Verein nicht weniger als vierzehnmal die Ranglistenspitze, was selbstredend Rekord bedeutet. Ähnlich erfolgreich agierte nur noch der SSC Schattdorf mit elf Tagessiegen.
Kopf-an-Kopf-Rennen bei den DamenBei den Damen sah es zunächst nach einem souveränen Alleingang des SC Urnerboden aus. Christa Weber auf dem Startabschnitt und Daniela Bürgi am Berg erarbeiteten gemeinsam eine Reserve von 1.04 Minuten auf das LA-TV-Erstfeld-Tandem Cornelia Näpflin / Trix Zgraggen. Der Langlaufpart brachte die Erstfelderinnen dann aber wieder zurück ins Rennen um den Sieg. Andrea Müller holte Iris Baumann ein und distanzierte sie bis zur Übergabestelle noch um 6 Sekunden. Auf dem alpinen Part rückte der SC Urnerboden dank der mehr Risiko als Andrea Furrer nehmenden Corinne Scheiber wieder 4 Sekunden näher. Damit wurde die Entscheidung auf den Schlusslauf vertagt. Die meisten hätten wohl auf den SC Urnerboden gewettet, stand doch für diese Crew mit der Schwyzerin Jeanette Vogel eine sehr routinierte Athletin im Einsatz. Sarah Kempf liess sich aber von ihrer reputierten Gegnerin nicht den Schneit abkaufen. Ganz im Gegenteil: die junge Erstfelderin preschte los wie die Feuerwehr. Das Ganze derart resolut, dass Jeanette Vogel schon bald abreissen liess. Zuletzt musste die Anhängerschaft der Ersfelderinnen trotzdem nochmals zittern. Auf den stark abfallenden letzten 400 Metern rückte die offensichtlich ihren zweiten Atem spürende SC-Urnerboden-Schlussläuferin mit Riesenschritten immer näher. Zu spät allerdings, denn Sarah Kempf rettete sich knapp vor ihrer im Finish einen deutlich besseren Eindruck hinterlassenen Konkurrentin über die Ziellinie. Der SSC Schattdorf Nachwuchs vermochte in keiner Phase in die Entscheidung einzugreifen. Da nutzte selbst sie fulminante Aufholjagd von Langläuferin Sybille Schuler nichts mehr.
Aus der Rangliste 1. SC Urnerboden I (Ivan Gisler, Bernhard Schuler, André Marti, Jakob Wichser und Walter Schuler), 34.18; 2. SSC Schattdorf (Hanspeter Furger, Stefan Gisler, Patrik Gisler, Hans Traxel junior, und Walter Ehrler), 35.08; 3. Tri Uri (Michael Flückiger, Max Huber, Arthur Mathis, Jonas Epp und Alex Gisler), 35.33; 4. SC Haldi, 37.09; 5. VMC Bürglen, 37.25; 6. KTV Illgau, 37.27; 7. VMC Silenen, 38.16; 8. SC Reichenburg, 38.24; 9. SC Urnerboden II, 38.31; 10. VMC Spiringen I, 39.05; 11. SC Klausen, 39.57; 12. Fussballzwerge, 41.24; 13. SC Unterschächen, 41.27; 14. Sportclub Haldi, 42.14; 15. Musikverein Haldi, 42.25.
Team Damen: 1. LA TV Erstfeld Damen (Cornelia Näpflin, Trix Zgraggen, Andrea Müller, Andrea Furrer und Sarah Kempf), 47.56; 2. SC Urnerboden Damen (Christa Weber, Daniela Bürgi, Iris Baumann, Corinne Scheiber und Jeanette Vogel), 48.06; 3. SSC Schattdorf Nachwuchs (Marina Marty, Karin Truttmann, Sybille Schuler, Martina Gisler und Melanie Näpflin), 49.33.
Urs Hanhart