50 Jahre Orchester Erstfeld

Es war am 26. April 1950, als sich einige Musikliebhaber von Erstfeld unter der Leitung von Alfred Zwyer zum gemeinsamen Musizieren zusammenschlossen. Einmal pro Woche wurde in einem Schulzimmer des Wytheidschulhauses, zwischen den Schulbänken stehend, geprobt. Am 10. November findet im ...
02.11.2000
Casino Erstfeld das Jubiläumskonzert statt, an dem auch drei Eigenkompositionen von Alfred Zwyer, zur Uraufführung gelangen. Nach dem Konzert vom 11. November wird Alfred Zwyer nach 50-jähriger Tätigkeit seien Dirigentenstab abgeben.

Mit der Besetzung von fünf Violinen, ein Cello, zwei Trompeten, eine Klarinette und Klavier wagte sich der Dirigent anlässlich eines Benefizkonzertes zu Gunsten der Lawinengeschädigten von Andermatt am 21. Januar 1951 an die Öffentlichkeit. Am 28. Juni 1953 führte das Orchester sein erstes selbständiges Konzert unter dem Motto «Musik aus Wien» im Hotel Hof durch. Während der ersten sechs Jahren führte Alfred Zwyer den Dirigentenstab des Orchesters ohne Honorar. 1956 war der Zeitpunkt für die offizielle Vereinsgründung unter dem Namen «Orchester Erstfeld» reif. Als erster Präsident wurde Notar Emil Wipfli gewählt.

Erste Orchestermesse mit Kirchenchor und Orgel

Am 24. Dezember 1964 wurde in Erstfeld erstmals eine Orchestermesse mit Kirchenchor und Orgel aufgeführt, die «Kleine Orgelsolo-Messe in B» von Joseph Haydn. Seitdem waren an Weihnachten und anderen besonderen Festen immer wieder Orchestermessen zu hören. Mehrmals gelangte auch die «Sankt-Albin-Messe» aus der Feder des Dirigenten zur Aufführung. Die musizierenden Laien wurden gefördert durch eine professionelle Direktion und wagten sich an ein Repertoire, das ausserordentlich vielseitig ist. Klassische Werke fanden im Programm ebenso ihren Platz wie Operetten, Filmmusik oder Musicals. Ob Ouverture, Lied, Tango oder Evergreen, fast immer wurden die Noten handgeschrieben, selbstverständlich mit Tinte. Von 1964 bis 1999 wurde das Jahreskonzert des Orchesters als «Chor- und Solistenkonzert» gemeinsam mit dem Männerchor Erstfeld aufgeführt. Oftmals stellten auch Instrumentalsolisten ihr Können unter Beweis. Im Zentrum standen jedoch Sängerinnen und Sänger, die in ihren Solostücken vom Orchester begleitet wurden. Die Erstfelder Sopranistin Liliana Hafner wirkte an 42 Jahreskonzerten mit. Auch die Tenöre Cölestin Zehnder, Walter Manhart und Alfred Fassbind gestalteten mehrere Konzerte mit.

Mehrere Uraufführungen

Das Orchester Erstfeld durchlebte oft turbulente Zeiten etwa dann, wenn plötzlich alle drei Klarinetten wegzogen oder kein einziges Cello mehr zu finden war. Dennoch blieben die meisten Musikantinnen und Musikanten ihrem Orchester ausserordentlich treu. Viele Aktive spielen seit über 20 Jahren mit und mehrere Ehrenmitglieder sind sogar seit über 30 Jahren im Verein. Ein Höhepunkt war jeweils die Aufführung einer Eigenkomposition des Dirigenten. Mehrere Werke wurden in Erstfeld uraufgeführt, so die «Mississippi-Rhapsodie» (opus 28) für Klavier und Orchester oder «Extremadura» (opus 38), eine spanische Fantasie.

Jubiläumskonzert und Abschied

Am 10. November findet im Casino Erstfeld das Jubiläumskonzert statt. Neben Werken von Peter I. Tschaikowsky, Amilcare Ponchielli und Giuseppe Verdi gelangen drei Eigenkompostitionen von Alfred Zwyer zur Uraufführung: «Intermezzo», die viersätzige «Sinfonietta in G» und als musikalische Reiseerinnerung aus Spanien «Recuerdos de Andalucia». Am Samstag, 11. November, geht im Katholischen Pfarreizentrum St. Josef ein Unterhaltungskonzert des Orchesters über die Bühne. Danach wird Alfred Zwyer den Dirigentenstab nach 50-jähriger Tätigkeit abgeben.

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