Adieu - Ingenbohler Schwestern!

Vor 116 Jahren - genau am 1. Juni 1887 - begann die Tätigkeit der Schwesterngemeinschaft Ingenbohl im Kinderheim Uri in Altdorf. Mit einer kleinen Feier am vergangenen Mittwoch, 14. Mai, fand die langjährige Zusammenarbeit ein Ende. Regierungsrat Josef Arnold verabschiedete sie mit dem Buch ...
16.05.2003
«Adieu - Altes Uri» von Karl Iten. Adieu soll aber «Auf Wiedersehen» heissen.

Mit Wehmut werde man sich in Uri an die Barmherzigen Schwestern des Klosters Ingenbohl erinnern, sagte Hansueli Dätwyler, Gesamtleiter des Kinderheims Uri, den Schwestern. Mit einer kleinen Feier in der Kirche des Frauenklosters Altdorf wurde das langjährige Wirken der Ingenbohler Schwesterngemeinschaft im Kinderheim Uri gebührend gewürdigt.

116 Jahre Zusammenarbeit

Am 1. Juni 1887 schloss die Gemeinnützige Gesellschaft Uri mit der Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern von Menzigen und Ingenbohl, vertreten durch die Generaloberin Katharina Scherer, einen Vertrag ab, worin sich die Schwestern bereit erklärten, die Betreuungspflichten im Kinderheim Uri zu übernehmen. «In dieser Zeit durften die Kinder, welche das Kinderheim betreten mussten, sicher sein, mit einem freundlichen Lächeln begrüsst zu werden», erzählte Altlandammann Josef Brücker in seiner Laudatio. Viele Veränderungen in der Gesellschaft und in den Familienstrukturen hätten die Schwestern und das Kinderheim immer vor neue, häufig schwierigere Anforderungen gestellt. «Voller Hingabe haben sich die Schwestern während 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden am Tag all der anfallenden Aufgaben gestellt und so den Kindern in ihrer Notlage ein möglichst warmes Zuhause geschenkt. 20 verschiedene Leiterinnen und Hunderte von Schwestern haben es Generationen von Kinder ermöglicht, in einem christlichen Umfeld zu verantwortungsvollen Erwachsenen heranzuwachsen.» Josef Brücker dankte den Schwestern für diesen grossen und liebevollen Einsatz.

Grosses Wirken im Kanton Uri

Der Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Uri, Josef Arnold, würdigte ebenfalls das Wirken der Schwestern und stellte ihre Tätigkeit im Kinderheim in einen grösseren Zusammenhang. «Nicht nur im Kinderheim Uri haben die Barmherzigen Schwestern von Ingenbohl gewirkt, sondern der ganze Kanton konnte auf vielfältige Weise von ihrer Hilfe profitieren.» Das Kinderheim Uri und der Kanton Uri würden es sehr bedauern, dass wegen des fehlenden Nachwuchses die segensreiche Zusammenarbeit ein Ende finden müsse. Als Zeichen der Dankbarkeit und der Anerkennung überreichte er den Schwestern das Buch «Adieu - Altes Uri» von Karl Iten. «Adieu soll hier Auf Wiedersehen' heissen und keinen endgültigen Abschied bedeuten.»

Finanzielle Sorgen ...

Ständerat Hans Heiri Inderkum, der Präsident der Gemeinnützigen Gesellschaft Uri, dankte den Schwestern für ihre Hingabe und ihren Einsatz im Dienst der notleidenden Kinder. Er wies auch auf die anstehenden Probleme des Heilpädagogischen Zentrums Uri und des Kinderheims hin. Die Probleme sind vor allem finanzieller Natur. Diese Probleme gebe es in Zukunft zu lösen, was angesichts der angespannten finanziellen Lage des Kantons und des Bundes sicher nicht leicht werde.











Ralph Aschwanden


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