Matthias Rüegg wird nicht mehr als künstlerischer Leiter des Festivals wirken.Zum Weiterbestehen der «Alpentöne» beitragen: Mit diesem Gedanken hatten sich im Juni letzten Jahres ein paar Musikbegeisterte zusammengeschlossen und einen Verein gegründet, welcher das Musikfestival «ideell, personell und materiell» unterstützen soll, wie es in den Statuten heisst. Am vergangenen Freitag konnte die Präsidentin des Vereins, Sabine Kistler Zanitti, rund 20 Personen zur 1. Generalversammlung des Vereins Alptonal, so der neue Name, begrüssen.
Alpentöne 2003 ohne Matthias RüeggAls Vertreter der Projektleitung stellte Hansjörg Felber das Konzept der Alpentöne 2003 vor, und er informierte über den Stand der Vorbereitungen. Am Grundkonzept wurde nichts verändert. Man wolle weiterhin ein kleines und hoch klassiges Musikfestival bleiben, in welchem sowohl internationales als auch einheimisches Musikschaffen seinen Platz habe, erläuterte Hansjörg Felber. Renaldo Battaglia wird auch an der dritten Auflage der Alpentöne für das Programm der «Einheimischen Töne» verantwortlich zeichnen, während Matthias Rüegg nicht mehr als künstlerischer Leiter des Festivals fungieren wird.
In den letzten beiden Musikfestivals Alptentöne hatte Matthias Rüegg den Schwerpunkt mit deutschschweizerischer und österreichischer Musik gesetzt. Bei der Veranstaltung im Jahr 2003 will man nun ein Hauptgewicht auf das Musikschaffen der lateinischen Schweiz sowie Frankreich und Italien legen. Man sei daran, sich in diesen Gebieten ein Kontaktnetz aufzubauen, um die dortige Musikszene besser kennen zu lernen, führte Hansjörg Felber aus. Das Konzept sieht auch wieder begleitende Veranstaltungen in Form von Ausstellungen und Filminstallationen vor. Auch auf musikalischem Gebiet sind bereits einige Projekte gestartet worden. Die Finanzierung der Alpentöne 2003 sei zu 75 Prozent sichergestellt, und auch die SRG/SSR idée suisse habe man wieder als Sponsor gewinnen können, erklärte Hansjörg Felber abschliessend.
Schon 152 MitgliederPräsidentin Sabine Kistler Zanitti zeigte sich erfreut über das erste Vereinsjahr von Alptonal. Bereits 152 Personen konnten dank verschiedenen Werbeaktionen als Mitglieder für den Verein gewonnen werden. So ist bis jetzt ein Betrag von zirka 9`800 Franken zusammengekommen. Um den «Alpentönen» einen möglichst grossen Betrag zur Verfügung stellen zu können, beschränke man die vereinsinternen Ausgaben so weit als möglich, erklärte Sabine Kistler Zanitti. Auch für das nächste Jahr soll die Mitgliederwerbung im Vordergrund stehen. Höhepunkt des Vereinsjahres werden natürlich die Alpentöne 2003 sein, die vom 15. bis 17. August stattfinden werden. Im Weiteren wurden die Statuten und die vorläufige Rechnung einstimmig genehmigt. Ein Vortrag von Alfred Zwyer und Johnny Gisler zum Thema «Wie entsteht Musik?» (siehe Kasten!) rundete den Abend ab.
Die Alpentöne als Interreg-Projekt?
1990 wurde auf Initiative der Europäischen Union das Projekt «Interreg» gestartet. Dadurch sollen gemeinsame, grenzübergreifende Programme und Projekte von europäischen Regionen finanziert werden. Auch die Schweiz beteiligt sich seit einiger Zeit an diesem Projekt. Eine Arbeitsgruppe der Gemeinden und des Kantons Uri ist nun daran, die Alpentöne mit anderen Musikfestivals in Europa mit derselben musikalischen Ausrichtung als Interreg- Projekt zu lancieren. Man habe bereits mit Turin (Italien) einen ersten Partner gefunden und sei mit Ljubliana (Slowenien) in Verhandlung, erklärte der Altdorfer Gemeindepräsident Markus Züst. Die Alpentöne sollen dadurch internationalisiert werden, und so das Festival und die Region Uri stärken. Zusätzlich würde das Kontakt- und Beziehungsnetz erheblich erweitert und so längerfristig das Bestehen der Alpentöne gesichert. Als Interreg-Projekt könnten die Alpentöne auch auf internationaler Ebene den Kulturaustausch verstärken, ohne dabei jedoch die Eigenständigkeit zu verlieren, kommentierte Hansjörg Felber als Mitglied der Projektleitung.
Ralph Aschwanden