ni, wurde anlässlich einer Orientierungsversammlung in der Aula Hagen über die geplanten Massnahmen informiert.Viele Automobilisten nutzen die Birkenstrasse als Umfahrungsstrecke zur Herren-, Tells- und Schmiedgasse. Dadurch entsteht zu Spitzenzeiten ein gebietsfremder Schleichverkehr. Einem Grossteil der Anwohnerschaft ist dieser Zustand ein Dorn im Auge. Am meisten ärgern sie sich aber über Automobilisten und Motorradfahrer, die angesichts der schlechten Übersichtlichkeit mit einer viel zu hohen Geschwindigkeit durch die Birkenstrasse rasen und dadurch eine potenzielle Gefahr für alle anderen Verkehrsteilnehmenden darstellen, insbesondere für die vielen Kinder, die die Quartierstrassen als Schulweg nutzen. Dass es sich nicht nur um einzelne handelt, die dringenden Handlungsbedarf sehen, beweist das breit abgestützte Petitionsschreiben. Es wurde von 151 Bewohnerinnen und Bewohnern mit unterzeichnet.
Geschwindigkeitsniveau senken«Die Erhöhung der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden, vor allem der Schutz schwächerer Personen wie Kinder und Ältere, hat im Quartier grosse Priorität», betonte Gemeindepräsident Heini Sommer. Auf der Birkenstrasse sind im Bereich der Knotenpunkte und auf der Höhe des Zugangs zum Spitalpark bereits Vertikalversätze zur Verkehrsberuhigung vorhanden. Zudem sind die Zufahrten mit torähnlichen Verkehrsberuhigungselementen ausgestattet. «Anhand dieser Begebenheiten kann in diesem Quartier mit relativ kleinen baulichen Massnahmen eine Tempo-30-Zone realisiert werden», so Heini Sommer. Die Strassen innerhalb der Zone gelten allesamt als Wohnquartierstrassen mit kommunalem Erschliessungscharakter. Für die Umsetzung einer Tempo-30-Zone sind deshalb Massnahmen nötig, die das vorhandene Geschwindigkeitsniveau senken. Die an der Orientierungsversammlung von Heini Sommer und Peter Cathry, Bereichsleiter Bau/Verkehr/Umweltschutz, vorgestellten Massnahmen basieren auf einem Gutachten, welches vom Gemeinderat im Mai 2005 in Auftrag gegeben und im Herbst 2005 überarbeitet wurde.
Primär «weiche» MassnahmenFür das Quartier um die Birkenstrasse sind primär so genannt «weiche» Massnahmen geplant. Darunter versteht man die Zonensignalisation und Bodenmarkierungen. Um die Zufahrtsbreite im Knotenpunkt Seedorferstrasse/Hagenstrasse zu verkleinern und dadurch die Platzverhältnisse für die Fussgänger zu verbessern, sollen geringfügige bauliche Massnahmen vorgenommen werden. Die wichtigste ist die Versetzung eines Pollers. «Auf weiter gehende bauliche Massnahmen kann verzichtet werden, da in der Birkenstrasse schon verkehrsberuhigende Elemente vorhanden sind», sagte Heini Sommer.
Realisierung frühestens im September Die Tempo-30-Zone wird voraussichtlich im «Amtsblatt» vom 16. Juni publiziert. Gegen die Verkehrsbeschränkung kann innert 30 Tagen ab deren Veröffentlichung beim Regierungsrat Beschwerde erhoben werden. Sofern keine Einsprachen eingehen, wird der Regierungsrat zirka Mitte August die Tempo-30-Zone genehmigen. Davon geht Heini Sommer jedenfalls aus. Baudirektion und Verkehrspolizei haben die Verkehrsbeschränkung nämlich bereits geprüft und Mitte Mai der Gemeinde Altdorf grünes Licht für deren Realisierung erteilt. Heini Sommer machte darauf aufmerksam, dass eine Signalisation der Tempo-30-Zone frühestens im September realistisch sei.
«Goldener Mittelweg»Einige Anwohnerinnen und Anwohner machten in der anschliessenden Diskussion keinen Hehl daraus, dass sie lieber ein allgemeines Fahrverbot mit gestattetem Zubringerdienst hätten. Andere äusserten Zweifel, ob die «weichen» Massnahmen wirklich ausreichen, um das Geschwindigkeitsniveau in den gewünschten Bereich zu bringen. Vor allem im nördlichen Teil der Birkenstrasse sehen Anwohnende grossen Handlungsbedarf, zumal es dort immer wieder zu brenzligen Situationen komme. Sie wünschen sich zumindest eine optische Verengung der Fahrbahn. Heini Sommer und Peter Cathry wiesen darauf hin, dass ein Fahrverbot sehr schwierig durchzusetzen und zu kontrollieren sei. Bei einer Tempo-30-Zone sei dies viel einfacher. Die vorgestellte Lösung sei der Versuch eines goldenen Mittelwegs.
Der Gemeinderat will nun zusammen mit Verkehrsexperten abklären, ob am Projekt noch Korrekturen angebracht werden müssen. Falls sich bei Geschwindigkeitskontrollen zeigt, dass Tempo 30 zu wenig beachtet wird, sollen nach dem ersten Jahr weitere bauliche Massnahmen ins Auge gefasst werden.
Urs Hanhart