Alters- und Pflegeheim Rosenberg: «Es war ein schwieriges Jahr»

Erstmals seit elf Jahren schreibt der «Rosenberg» rote Zahlen. Bei einem Aufwand von 8,375 Millionen Franken und einem Ertrag von 8,276 Millionen Franken resultierte im Jahr 2002 ein Mehraufwand von 98600 Franken. Der Ertragseinbruch durch die niedrige Pflegebedürftigkeit und zusätzliche ...
24.04.2003
ufwändungen ausserhalb des Budgets führten zu diesem Ergebnis. - Mit einer durchschnittlichen Belegung von 147 Personen war das Heim wiederum zu 100 Prozent ausgelastet.

«Das Ergebnis hat uns schon etwas Kopfzerbrechen bereitet und uns veranlasst, Massnahmen für die Zukunft zu treffen», so lautete das Kurzfazit von Heini Sommer, Präsident der Verwaltungskommission an der Medienkonferenz des Alters- und Pflegeheimes Rosenberg vom 24. April. Erstmals seit elf Jahren musste ein negatives Ergebnis präsentiert werden. Noch vor Jahresfrist konnte der «Rosenberg» bei einem Gewinn von 3 500 Franken zusätzliche Abschreibungen in der Höhe von 82000 Franken vornehmen. Im Jahr 2002 hingegen resultierte bei Ausgaben von 8374 702 und Einnahmen von 8276147 Franken ein Mehraufwand von 98555 Franken. Die ordentlichen Abschreibungen von 250000 Franken konnten vorgenommen werden.

Ertragseinbruch und nicht budgetierte Aufwändungen

Finanzchef Franz Dittli erläuterte die Rechnung. Hätte man nicht 50 000 Franken von früheren Rückstellungen aufgelöst, wäre das Ergebnis noch schlechter ausgefallen. Für den Mehraufwand seien hauptsächlich zwei Gründe verantantwortlich gewesen. Zum einen hatten in den letzten Jahren die Pflegebedürftigkeit und damit verbunden der Personalbedarf stetig zugenommen. Doch im vergangenen Jahr gab es bedingt durch die überdurchschnittlich grosse Anzahl Todesfällen von insgesamt 39 einen grossen Rückgang der Pflegebedürftigkeit. Dies hatte einen eigentlichen Ertragseinbruch zur Folge. Statt der budgetierten Pflegeleistungen in der Altersabteilung von 915000 Franken (Rechnung Vorjahr 924000 Franken) lag der Ertrag bloss bei 692000 Franken: ein Einbruch von 24,4 Prozent! Noch im Verlaufe des Jahres seien Sparmassnahmen ergriffen worden wie Korrekturen des Stellenplanes - die Besoldungen lagen schlussendlich 4 Prozent unter dem Budget -, Überprüfung der Besa-Einstufungen, Zurückstellen von Unterhaltsarbeiten.
Zum anderen mussten weitere Aufwändungen ausserhalb des Budgets getätigt werden: hohe Reperaturkosten, Sanierung des Kühlraumes, Wasser in der Tiefgarage und so weiter. - Franz Dittli betonte, dass das Defizit vom Eigenkapital des Alters- und Pflegeheims Rosenberg gedeckt werde und hierfür nicht die Trägerschaften aufzukommen hätten.

Flexibilität des Personals gefordert

Heimleiter Marco Petruzzi bekräftigte, dass die schlechten Zahlen in keiner Beziehung zur Arbeitsleistung der Angestellten stehe. Im Gegenteil. Durch die gesunkene Pflegebedürftigkeit der Heimbewohner sei die Flexibilität der Mitarbeitenden umso mehr gefragt gewesen. Dadurch, dass ein grosser Teil des Personals teilzeit angestellt sei, müsse niemand um seinen Job fürchten. Die Pflegebedürftigkeit sei Zyklen unterworfen, und es sei damit zu rechnen, dass die diese in nächster Zeit wieder ansteigen werde. «Das Durchschnittsalter der Eintretenden und somit die Pflegebedürftigkeit nehmen über Jahre gesehen stetig zu», so Marco Petruzzi. Ein Blick auf die Statistik bestätigt dies. Bei der Eröffnung des Alters- und Pflegeheimes Rosenberg im Jahre 1982 lag das Durchschnittsalter der Bewohnerinnen und Bewohner bei 82 Jahren. Bis heute ist das Durchschnittsalter auf 87 Jahre angestiegen.

Sparmassnahmen

Doch vorerst haben Verwaltungskommission und Leitung beschlossen, dass Sparmassnahmen getroffen werden müssen. Der Pflege- und Personalbedarf müsse monatlich statt wie bis anhin quartalsmässig überprüft werden, bei der Beschaffung von Lebensmitteln und weiteren Materialien müsse der Wettbewerb stärker spielen - natürlich wolle man Einheimische Anbieter berücksichtigen, falls die Preise konkurrenzfähig seien - und drittens müsse ein verstärktes Kostenbewusstsein für alle gelten: Budgetüberschreitungen sollen konsequent vermieden werden. «Wir wollen eine ausgeglichene Rechnung 2003», so Heini Sommer. Ein hoch gesteckte Ziel, bedenkt man, dass bei grösserem Wechsel Heimbewohnerinnen und -bewohnern die Pflegebedürftigkeit und die Ertragsstärke sinken. Und in diesem Jahr hatte der «Rosenberg» bereits 17 Todesfälle zu verzeichnen.

Markus Arnold


Meistgelesen

  • 01Uri lehnt Volksschulverordnung deutlich ab
  • 02Altdorf empfängt den Samichlaus
  • 03Spiringen sagt Ja zur Kunsteisbahn
  • 04«Rüchä Rock» vor ungewisser Zukunft
  • 05Innovationspark Gotthard erhält Baubewilligung
  • 06Wanderweg wegen Steinschlaggefahr gesperrt