Altersleitbild: Wunsch nach Selbstständigkeit bis ins hohe Alter

Welches sind vordringliche Themen im Alter aus Sicht der Betroffenen? Wo drückt der Schuh? Um solche und ähnliche Fragen im Altersleitbild Uri, das derzeit erarbeitet wird, zu berücksichtigen, hat die Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion zu drei Forumsveranstaltungen zum Thema «Älter ...
11.02.2004
erden in Uri» in Andermatt, Altdorf und Erstfeld geladen. Das Leitbild soll im kommenden Herbst vorliegen.

Das Alter - für viele ist dies ein Tabuthema, worüber man nicht nachdenken oder gar sprechen möchte. Im dritten (und letzten) Lebensabschnitt lässt die körperliche und geistige Gesundheit allmählich nach. Angst vor Isolation, eine möglicherweise unzufriedenstellende Tagesgestaltung sowie finanzielle Sorgen sind Gründe dafür, dass viele die Gedanken ans Alter verdrängen.

Eine Gesamtschau zum Thema Alter

Täglich mit dem Thema Alter ist Landrat Marco Petruzzi, Leiter des Alters- und Pflegeheimes Rosenberg, Altdorf, konfrontiert. In einer Motion verlangte er ein Altersleitbild Uri. Nachdem die Motion überwiesen worden war, machte sich eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des Amtes für Soziales an die Erarbeitung des Leitbildes. «Es geht dabei um eine Gesamtschau zum Thema Alter. Daraus müssen Leitsätze, konkrete Massnahmen, Verantwortlichkeiten, Angebote und die Finanzierungsfrage abgeleitet werden», sagt Amtsvorsteher Werner Danioth gegenüber dem «Urner Wochenblatt». - Als Erstes hat die Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der kantonalen Verwaltung, Gemeinden, Spitex, Pro Senectute, Altersheime et cetera, den Ist-Zustand im Kanton Uri erfasst: Wie sieht die Altersstruktur aktuell aus, und welche Angebote existieren. Darauf wurden Prognosen bis ins Jahr 2028 entwickelt. «Es war uns wichtig, nicht nur Fachleute, sondern auch die Bevölkerung bei der Erarbeitung zu Wort kommen zu lassen», begründet Werner Danioth die Motivation zu den drei Forumsveranstaltungen. Deren Resultate werden nun ausgewertet und fliessen ins Altersleitbild Uri ein.

Drei Veranstaltungen

Die Veranstaltungen in Andermatt (29. November), Altdorf (24. Januar) und Erstfeld (7. Februar) wurden von rund 110 Personen besucht. «Wir haben schon etwas mehr Publikum erwartet», räumt Werner Danioth ein, «aber dafür haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiv und engagiert mitgearbeitet». Die Resultate seien sehr befriedigend ausgefallen.
An den Veranstaltungen informierte zuerst Projektbegleiterin Anke Brendli-Ströh über das Thema Alter im Kanton Uri. Sie hat schon mehrmals bei der Erarbeitung von Altersleitbildern mitgewirkt. Anschliessend konnten die Teilnehmenden ihre Wünsche und Ideen in Gruppen äussern, ehe man diese dem Plenum präsentierte und anschliessend gewichtete.

Die Hauptanliegen

Die zur Sprache gekommenen Inhalte waren von Region zu Region unterschiedlich: in Andermatt beispielsweise die Angst um die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung und Dienstleistungen vor Ort. In Altdorf kam die Idee einer Dienstleistungsbörse auf: Betagte würden sich dabei gegenseitig bei der Bewältigung der Tagesaufgaben helfen. Weiter zur Sprache kamen die Fragen nach dem Wohnen im Alter, nach sinnvoller Beschäftigung im Alltag, Sportmöglichkeiten, Weiterbildung und so weiter. Die beiden wichtigsten Anliegen waren indes der Wunsch, möglichst lange selbstständig zu Hause leben zu können, allenfalls mit Hilfen, sowie die Angst um die finanzielle Sicherheit im Alter.

Markus Arnold


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