Andermatt: Ausbau des Bodenschulhauses

An der Gemeindeversammlung Andermatt vom Freitag, 5. November, wurde das Sanierungs- und Ausbaukonzept für das Bodenschulhaus vorgelegt. Dem neuen Feuerschutzgesetz und dem erhöhten Feuerwehrpflichtersatz erteilte man grünes Licht. Der empfohlenen Aufhebung der 1980 erstmals erhobenen, ...
08.11.1999
lerweile aber überholten Feuerwehrtaxe wurde zugestimmt. Auch die Orientierung über die geheimen Wahlgeschäfte für den Gemeinde- und Schulrat, die offenen Wahlen der verschiedenen Gremien sowie das Budget 2000 gaben keinen Anlass zu Diskussionen.

Gemeindepräsident Ferdinand Muheim konnte eine ansehnliche Zahl Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zur Gemeindeversammlung im Bodenschulhaus begrüssen. Der Vorsitzende gab einen Überblick über den derzeitigen Stand der Gemeindegeschäfte. Grosse Sorgen bereite dem Gemeinderat die derzeitige Entwicklung beim Festungswachtkorps. Die fehlende Informationspolitik des FWK sei für den Gemeinderat Andermatt unverständlich und nicht tolerierbar: «Dass die Weichen für die Reorganisation des FWK bereits gestellt sind, Andermatt als Region wegfallen wird und mit massiven Auswirkungen rechnen muss, ist bereits so gut wie sicher.» Wie sich die Zusammenlegung des Zeughauses mit Amsteg manifestieren werde, lasse sich im Moment schwer beurteilen. Man müsse aber alles daransetzen, damit die momentan 180 FWK-Arbeitsplätze der Gemeinde auch in Zukunft erhalten bleiben.

Andermatt im Rampenlicht der Öffentlichkeit

Das Projekt eines Freibades nimmt konkrete Formen an. Zurzeit werden Abklärungen über Finanzierung und Standort des Bades getroffen. Die diesen Sommer erstmals durchgeführten Freilichtspiele haben alle Erwartungen übertroffen. Die gesamthaft 19, mehrheitlich ausgebuchten Vorstellungen besuchten rund 13 500 Personen. Gegen 100 Schauspielerinnen und Schauspieler sowie Helfer standen im Einsatz. Gegenwärtig wird die Möglichkeit einer weiteren Durchführung im nächsten Jahr gerpüft. Auch die Gedenkfeierlichkeiten zum 200-Jahr-Jubiläum der Alpenüberquerung von General Suworow und seiner 23 000 Soldaten haben Andermatt ins Rampenlicht der Medien gerückt. Für die Gemeinde seien durch diese Festlichkeiten jedoch keine Kosten entstanden, betonte Ferdinand Muheim. Enttäuscht zeigte sich der Sprechende über die unfruchtbaren Verhandlungen zur Schneeräumungsfrage. Man rechne inskünftig mit rund 25 000 Franken Mehrausgaben.
Nach 100 Jahren seien die bislang dem Militär zustehenden Wassernutzungsrechte an die Gemeinde zurückgefallen. Dank entsprechenden Verträgen mit der Korporation Ursern könne nun das gesamte Gemeindegebiet mit hochwertigem Quellwasser eingedeckt werden. Ein genauer Terminplan über den weiteren Ausbau der Wasserversorgung liege jedoch noch nicht vor. Die Sanierungsarbeiten an der ARA befinden sich endlich in der Schlussphase. Gemäss den Ausführungen des Gemeindevorstehers bewegen sich die entstehenden Kosten (total 13 Millionen Franken) im Rahmen des Voranschlages. Die Arbeiten sollten bis zum nächsten Sommer abgeschlossen werden können.

Wahlen

Der Schwerpunkt der Gemeindeversammlung lag bei den Wahlgeschäften vom 28. November. Sozialvorsteherin Astrid Huber und Mitglied Stephan Eggenschwiler stellen sich für eine weitere Amtsdauer zur Verfügung. Im Schulrat befinden sich Vizepräsident Christian Jordan und die Mitglieder Myrtha Regli, Frieda Steffen und Max Simmen im Austritt. Christian Jordan, Frieda Steffen und Max Simmen kandidieren für eine weitere Amtsdauer. Myrtha Regli hat ihren Rücktritt eingereicht. Als Nachfolger wird Ueli Flüeler vorgeschlagen. Unter dem Traktandum «Offene Wahlen» standen insgesamt acht Vorstandsmitglieder verschiedener Gremien im Austritt. Im Sozialrat wählte die Versammlung einstimmig Präsidentin Astrid Huber, Verwalter Oswald Renner und Mitglied Helene Wandeler für weitere zwei Jahre. Mitglied Monika Bonetti hatte sich für eine Wiederwahl nicht mehr zur Vergügung gestellt. In ihre Fussstapfen trat Palmira Shani. In der Baukommission musste eine Ersatzwahl für den im Frühjahr tödlich verunglückten Felix Müller vorgenommen werden. Als neues Mitglied konnte Kolumban Kägi gewonnen werden. In der Geschäftsprüfungskommission schenkte man sowohl dem Präsidenten Christoph Gähwiler und dem Vizepräsidenten Dominik Marty als auch dem Mitglied Kolumban Russi das volle Vertrauen.

Feuerschutzreglement

Gemeinderat Stephan Eggenschwiler erläuterte in kurzen Zügen das neue Feuerwehrschutzreglement. Die Stimmberechtigten genehmigten die Vorlage unter Vorbehalt einer kleinen Korrektur. Somit wird der Feuerwehrdienst in Andermatt weiterhin auf freiwilliger Basis beruhen und nicht durch eine Pflichtfeuerwehr abgelöst. Der Feuerwehrpflichtersatz wurde auf 70 Franken je Jahr erhöht. Die 1980 erstmals erhobene Feuerwehrtaxe auf Wohnungen von Eigentümern ohne gesetzlichen Wohnsitz in der Gemeinde wurde aufgehoben.

Sanierung Bodenschulhaus

Vorgelegt wurde das Sanierungs- und Ausbaukonzept des Bodenschulhauses. Gemäss den Ausführungen von Christian Jordan soll die momentane Schülerzahl von 176 Knaben und Mädchen auch in den nächsten Jahren ungefähr konstant bleiben. Durch die veränderten Unterrichtsmethoden bestünde aber ein zunehmender Platzmangel an geeigneten Schulungslokalitäten. Das Schulhaus habe zudem in den letzten Jahren stark unter den Witterungsbedingungen gelitten und weise allgemein eine unbefriedigende Wärmeisolierung auf. Die Einrichtungen der Aula seien dürftig und entsprächen den heutigen Ansprüchen nicht mehr. Gleichzeitig mit der dringend notwendigen Sanierung würden die Aula um 5 Meter verlängert, die Abwartwohnung um ein Stockwerk erhöht und in den neu entstandenen Räumlichkeiten die Bibliothek, die WC-Anlagen und weitere Gruppen- und Arbeitszimmer eingerichtet. Im Weiteren sollten der Eingang neu gestaltet und die Schulungsküche modernisiert werden. Die voraussichtlichen Kosten belaufen sich auf 2,475 Millionen Franken. Man kann mit Subventionsbeiträgen von 525 000 Franken rechnen. Die Versammlung leistete dem Antrag des Gemeinde- und Schulrates Folge und verabschiedete das Kreditbegehren zuhanden der geheimen Abstimmung vom 28. November.

Voranschlag 2000

Als letzter Punkt der Einwohnergemeinde Andermatt wollten die Budgetvorlagen fürs nächste Jahr besprochen sein. Ferdinand Muheim erläuterte das Budget. Zum Glück habe man in den letzten Jahren die Ausgabenseite in den Griff bekommen. Nicht zu verheimlichen seien das stetige Sinken der Steuereinnahmen, ein Rückgang des Steuerfussausgleiches und die beängstigende Entwicklung der Quellensteuer. Der Kostenvoranschlag 2000 der laufenden Gemeinderechnung sieht bei einem Aufwand von 5,434 Millionen Franken einen Ertragsüberschuss von 13 400 Franken vor. Die Nettoinvestitionen werden mutmasslich um 454 600 Franken zunehmen und gesamthaft mit 1,213 Millionen Franken zu Buche stehen.

Georg Gamma


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