Andermatt hat eine Gemeindeordnung

Gemeindepräsident Hans Ueli Kumli legte ein flottes Tempo vor. Nach knapp einer Stunde hatte Andermatt einen Kandidaten für den Gemeinderat, je ein neues Mitglied für den Sozialrat und die Geschäftsprüfungskommission, das Budget 2006 verabschiedet und eine neue Gemeindeordnung angemommen. ...
04.11.2005
iese Gemeindeversammlung fand am 3. November statt.

Seit dem 1. September gehört Martin Jörg nicht mehr dem Gemeinderat an, da er zum zukünftigen Gemeindeschreiber gewählt worden ist. Sein Amt als Gemeindevizepräsident soll nun der bisherige Dorfverwalter Karl Poletti übernehmen. Zum neuen Dorfverwalter wird Christoph Mattli vorgeschlagen. Als neues Mitglied des Gemeinderates stellt sich Sandro Danioth zur Verfügung.

Sandro Danioth

Er ist 35-jährig. Sandro Danioth ist Meisterlandwirt und Skilehrer. Wenn er am 27. November in den Gemeinderat gewählt wird, so wäre nach 27 Jahren erstmals wieder ein Vertreter des Bauernstandes im Gemeinderat Andermatt, sagte Landrat Paul Bennet als Sprecher der Ortsparteien. Für eine weitere Amtsperiode im Gemeinderat stellen sich Sabina Zopp und Roger Nager zur Verfügung. Im Schulrat stellen sich Max Simmen und Reto Nager zur Wiederwahl.

Sozialrat und Geschäftsprüfungskommission

Die Wahlen in den Sozialrat und die Geschäftsprüfungskommission (GPK) werden im offenen Handmehr an der Gemeindeversammlung vorgenommen. Oswald Renner hat nach zwölf Jahren im Sozialrat demissioniert. Als Ersatz präsentierten die Ortsparteien CVP und FDP Fredy Walther; er wurde einstimmig als neues Mitglied des Sozialrats gewählt. In der GPK wurden Präsident Christoph Gähwiler und Ludwig Loretz-Weber bestätigt. Columban Russi hatte den Rücktritt aus der GPK erklärt. Neues GPK-Mitglied ist Peter Zigerlig. In seinem Amt bestätigt wurde Gemeindeweibel Hermann Danioth-Leuppi.

Grosse Zustimmung für Gemeindeordnung

Was bis anhin in verschiedenen Erlassen und zu Teil auch nur gewohnheitsrechtlich geregelt war, ist nun in einem einzigen Gesetzeswerk, der Gemeindeordnung, zusammengefasst. Die Gemeindeordnung, sozusagen die «Verfassung» einer Gemeinde, regelt insbesondere die Zuständigkeit der verschiedenen Behörden, deren Kompetenzen, Rechte und Pflichten. Sie enthält eine Finanzordnung sowie den Rahmen für Gebühren. Viel neues Recht wurde mit der Gemeindeordnung nicht geschaffen. Es ging vor allem darum, die bisher bestehenden Praktiken zu sammeln und den Behörden und Einwohnern als Leitfaden zur Verfügung zu stellen. Offenbar sind die Einwohnerinnen und Einwohner von Andermatt mit ihrer neuen «Verfassung» zufrieden, denn ihr wurde diskussionslos zugestimmt.

Rote Zahlen im 2006

Auch nichts zu diskutieren gab das Budget 2006. Es wird mit einem Verlust von rund 175`000 Franken gerechnet. Es bestehe aber durchaus Hoffnung, dass der angenommene Verlust doch noch in einen Gewinn umgewandelt werden könne, meinten sowohl Gemeindepräsident Hans Ueli Kumli als auch der Präsident der GPK, Christoph Gähwiler. Die Gemeindeversammlung stimmte auch der Abschaffung der Abfallsockelgebühr zu. Diese Sockelgebühr sei nicht mit der Verordnung des Zweckverbands Abfallbewirtschaftung des Kantons Uri vereinbar und dürfe darum nicht mehr erhoben werden.



Georg Simmen


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