e Hand, die Innerschweizer Korps der Pfadi Trotz Allem (PTA), darunter auch das urnerische, sowie das Urner Wollhandwerk-Team und der 16-jährige Musiker Daniel Fürer aus Sempach. Elsbeth Arnold bezeichnete den Preisgewinn als «grosse Motivationsspritze».
Auch in diesem Jahr seien Institutionen und Einzelpersonen ausgezeichnet worden, die wenig spektakulär in Erscheinung träten, sich aber durch stille und trotzdem effiziente Leistungen zugunsten der Gesellschaft verdient gemacht hätten, sagte Urs Korner-Kreintz, Präsident des Stiftungsrates, in seiner Einleitung. Diese Leistungen verdienten es, hervorgehoben und anerkannt zu werden. Mit dem Preisgeld wolle die Stiftung einen echten substanziellen Beitrag dazu leisten, dass die begonnene Arbeit noch effizienter fortgesetzt werden könne.
Eigenverantwortung übernommenNebst dem jungen Musiker Daniel Fürer, der trotz einer so genannten Wahrnehmungsbehinderung über eine ungewöhnliche musikalische Begabung verfügt und dies an der Feier mit seinen Auftritten auch eindrücklich unter Beweis stellte, wurde auch das Urner Wollhandwerk-Team mit einem Förderpreis bedacht. Die Urkunde und die Preissumme von 40'000 Franken wurden von Martha Wipfli und Elsbeth Arnold entgegengenommen. Ausgezeichnet wurde das Team gemäss Urs Korner «für die private Initiative und den sichtbaren Erfolg beachtenswerter Eigenleistungen zur Erhaltung von Bergbauernbetrieben im Kanton Uri». Mit ihrem Engagement in Heimarbeit bekundeten die Wollhandwerkerinnen und deren Familien ihren starken Willen zur Übernahme von Eigenverantwortung. Ihre Kreativität und Risikobereitschaft verdienten besondere Beachtung und Förderung.
Gebrauchsartikel aus einheimischer WolleDie Urner Wollhandwerk GmbH wurde im Jahr 2000 von drei Wollhandwerkerinnen gegründet. Mittlerweile haben sich dem Team elf Frauen angeschlossen, darunter neun Bergbäuerinnen, die so zu einem willkommenen Nebenerwerb kommen. In der Karderei Amsteg werden jährlich rund 1,5 Tonnen einheimische Schafwolle zu Vlies verarbeitet. Daraus stellen die Wollhandwerkerinnen in Heimarbeit verschiedene sinnvolle Gebrauchsartikel her, wie Duvets, Pfulmen, Matratzenauflagen, Filzpantoffeln, Filzhüte und vieles mehr.
«Diesen Preis erachten wir als Bestätigung dafür, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden», meinte Elsbeth Arnold in ihrer kurzen Dankesrede, und sie fügte an: «Manchmal bewegen wir uns schon an der Grenze des Machbaren, wenn wir nebst dem Bauernbetrieb und der Familie auch noch diese grosse Menge Wolle verarbeiten.» Elsbeth Arnold gab ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sich durch diesen Preis, der eine grosse Motivationsspritze darstelle, sich weiterhin intensiv für die Verarbeitung und Förderung des einheimischen Rohstoffes einzusetzen, neue Türen öffnen. Die Preissumme möchte das Team einerseits in eine Raummiete investieren, damit auch im Winter an der Filzmaschine gearbeitet werden kann. Ein weiterer Teil soll für die Miete eines Ladenlokals sowie für Weiterbildung und die Entschädigung bisher unentlöhnter Arbeit eingesetzt werden. Zudem ist geplant, einen Teilbetrag für allfällige Reparaturen an der etwas in die Jahre gekommenen Kardmaschine zurückzubehalten.
Anerkennungspreis für PTA UriDen Innerschweizer Korps der Pfadi Trotz Allem wurde ein mit 50'000 Franken dotierter Anerkennungspreis verliehen. Entgegengenommen wurde dieser von Sabine Achermann, PTA Tannenberg Luzern, Fabienne Doggwiler, PTA Kunterbunt Unterwalden, Rita Strebel, PTA Kanton Schwyz, und Christian Naef, PTA Uri. Den Preis erhielt die PTA laut Urkunde «für die Initiative und Bereitschaft, behinderten und nicht behinderten Kindern und Jugendlichen eine ihren Fähigkeiten entsprechende Freizeitbeschäftigung in der Natur oder im Pfadilokal zu ermöglichen».
Die PTA besteht in der Schweiz seit 80 Jahren und zählt zurzeit 29 Abteilungen, wobei diejenige im Kanton Uri vor 18 Jahren aus der Taufe gehoben wurde. Mitmachen können dort behinderte und nicht behinderte Mädchen und Knaben sowie Jugendliche im Alter zwischen sieben und 25 Jahren aus allen Urner Gemeinden. In der Regel trifft sich die PTA Uri ein- bis zweimal pro Monat zu einer Pfadiübung. Diese finden meist im Pfadilokal bei der Kreisschule Seedorf oder in der freien Natur statt. Ausserdem beteiligt sich die PTA auch an Stufenanlässen und Kantonaltagen der Pfadi Uri. Sommer- und Herbstlager sowie Weekends gehören ebenfalls zum Programm. Die PTA Uri finanziert sich vor allem aus Spenden und ist für jede noch so kleine Unterstützung dankbar. Deshalb kam der Anerkennungspreis der AKS natürlich wie gerufen.
Ein weiterer Anerkennungspreis ging an die Dargebotene Hand, und zwar für «die zeitungebundene Bereitschaft und das uneigennützige Engagement von Menschen für Menschen in bedrängenden Situationen». 45 Helferinnen und Helfer engagieren sich in der Innerschweiz für Telefon 143. Sie helfen mit telefonischer Beratung bei Erziehungsfragen, Einsamkeits- und Beziehungsproblemen oder bei Schwierigkeiten im Beruf.
Urs Hanhart