Apés abstrakte Malerei

Die abstrakte Malerei ermögliche es ihm im unmittelbaren Bezug zur Realität, seiner Ratlosigkeit und seinen Hoffnungen Ausdruck zu verleihen. Apé (André-Pierre Müller) zeigt bis am 25. Mai in zwei Wagen der Treib-Seelisberg-Bahn, in den Bahnstationen und im Hotel Bellevue in Seelisberg ...
09.05.2002
e jüngsten Werke. Künstler war er schon immer. Bis 2000 war er auch Filmproduzent und Redaktor, zum Beispiel der Sendung «Wetten, dass ...» bei Thomas Gottschalk.

«Apé Seelisberg Kunst» heisst das Projekt. Am 4. Mai fand die Vernissage-Fahrt statt, ein Fahrt mit dem 100-jährigen Dampfschiff Unterwalden zu den Stätten der Apé-Ausstellungen - mit Beginn an der Treib. In den Stationen der Treib-Seelisberg-Bahn (TSB), in den Bahnwagen selbst und im Hotel Bellevue in Seelisberg sind bis am 25. Mai rund 40 Werke zu sehen. Seelisberg ist als zurzeit in festen Künstlerhänden. «Apé Seelisberg Kunst» ...

André-Pierre Müller wurde 1940 in Delémont geboren. Er besuchte die Kunstgewerbeschule Biel und wurde zum Apé. Grafik, Gestaltung und Fotografie faszinierten ihn. Und Apé besuchte die Filmschule Nürnberg. Er war Fotografiker und Filmproduzent. Von 1972 bis 2000 war er Produzent beim Schweizer Fernsehen DRS und Redaktor. so gehörte unter anderem die Sendung «Wetten, dass ...» mit Thomas Gottschalk zu seinem Aufgabenbereich. Seit 2001 ist Apé allein Kunstmaler. Heute wohnt und arbeitet er in Illnau.

Malen im Bahnwagen und im Hotel

Heute Samstag und morgen Sonntag, 11. und 12. Mai, sowie am 20., 21. und 22. Mai malt der Künstler im fahrenden Bahnwagen oder im Hotel Bellevue. «Wenn man ein Bild betrachtet, fragt man sich oft, von wem dieses Bild gemalt worden ist. Je nachdem, mit welchem Namen das Bild signiert ist, wird ein Werturteil gefällt. Wenn es dann noch abstrakt gemalt ist, hört es für viele auf, ein Kunstwerk zu sein», sagt Apé, aber er sieh das anders. Für ihn ermöglicht die Abstraktion in der Kunst im Bezug zur Realität, Ratlosigkeit und Hoffnungen im Schaffen Ausdruck zu verleihen und beim Betrachter Emotionen und Phantasien zu bewegen.

Begegnung

«Auf der ständigen Suche nach Flächenformen, Linienführungen, Maltechniken und Farbkompositionen möchte ich, dass meine Bilder, mein Werk, mit dem ehrlichen Blick eines jeden Menschen betrachtet werden, losgelöst von allen Interessen und Vorurteilen. Oder einfach so: Seien Sie ein Mensch, um meinen Werken und damit meinem Individuum zu begegnen.»

Bitumen und Asphalt

Farbstifte, Ölstifte, Ölkreiden, Temperafarben, Aquarellfarben, Acrylfarben, Ölfarben, mit allen Malmitteln und Mischtechniken hat Apé versucht, eine interessante Form der Farbgebung zu finden. Aber bracht es immer konventionelle Farben? «Wieso nicht mit Pfeffer aus der Pfeffermühle mahlen?», fragt Apé. Nein, er liess den Pfeffer in der Mühle, aber er griff zu Bitumen und Asphalt.

Die Basis der in Seelisberg ausgestellten Bilder ist eine Mischung aus Bitumen und Asphalt, die mit einer Strassenbaumaschine auf die speziell grundierte Leinwand aufgespritzt worden ist. Ist die Asphaltschicht ausgetrocknet, werden mittels verschiedener Techniken die Grundierung in mehreren Arbeitsgängen sorgfältig mit diversen Terpentinölen abgetragen und die skizzierten Bildelemente mit Ölfarben bemalt.

Die Bilder sind bis am 25. Mai im Hotel Bellevue, in der Bergbahn und in den Bahnstationen zu sehen. Am 10. und 21. Mai wird Apé nachmittags in den Wagen der TSB malen. Das ist wohl das erste Mal, dass eine fahrende Bergbahn zum Atelier wird. Am 11. und 12. sowie am 20. und 22. Mai ist der Künstler beim Eingang zum Hotel Bellevue beim Malen anzutreffen.


Erich Herger


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