der Musikschule.An der 26. GV der Musikschule Uri im Restaurant Krone in Attinghausen vom Freitag, 3. Juni, war weniger vom vergangenen Sturm die Rede als von den guten Zeiten des langjährigen Leiters Armando Cambra und der Ausrichtung unter der neuen Führung von Barbara Betschart. Im Jahresbericht von Andreas Bissig waren jedoch die Nachwehen des Sturmes zu spüren: Wegen Urmusica wurden die Kantonsbeiträge um 24'000 Franken gekürzt. Da der Kanton für das Jahr 2006 beschlossen hat, die Beiträge auf 720'000 Franken zu senken, muss die Musikschule innerhalb von zwei Jahren mit einer Einbusse von 100'000 Franken rechnen.
Die Leidtragenden seien die Eltern, welche höhere Beiträge zu entrichten haben, meinte Andreas Bissig. Schliesslich gelang es Kassier Oswald Walker, eine ausgeglichene Rechung zu präsentieren. Ohne grosse Beiträge des Kantons, des Förderungsfonds UKB und die Mitgliederbeiträge wäre dies aber nicht möglich. Negativ in der Rechnung wirkte sich der Rückgang der Einzelmitglieder aus. Der Aufwand der Musikschule beträgt rund 2,5 Millionen Franken. Davon leisteten der Kanton bisher 800'000 Franken, die Gemeinden 600'000 Franken und die Eltern 1,1 Millionen Franken. Für das kommende Jahr wird ein Aufwand von 2,4 Millionen Franken erwartet.
Weiter stand eine kleine Statutenrevision auf der Traktandenliste, die einstimmig genehmigt wurde. Neu werden im Vorstand auch zwei Vertreter der Musikkommission Einsitz nehmen. Diese unterstützen und beraten die Schulleitung und den Vorstand in musikalischen Belangen.
Abschied nach 15 JahrenNach 15-jähriger Tätigkeit verlässt Armando Cambra die Musikschule Uri und geht in Pension. Als neue Leiterin wählte der Vorstand Barbara Betschart, welche an der Musikschule Schwyz bis anhin Violine unterrichtet hatte und schon als Leiterin der Musikschule Morschach tätig war. Sie ist seit Anfang Mai zu 50 Prozent bei der Musikschule Uri beschäftigt und wird ab Ende des Schuljahres die Leitung ganz übernehmen.
Für Agnes Frei, die nach 25 Jahren Vorstandstätigkeit den Rücktritt einreichte, wählte die Versammlung den 47-jährigen Wirtschaftsinformatiker Jürg Ludwig.
Im Jahresbericht von Armando Cambra wurde klar, wie viel er für die Musikschule Uri geleistet hatte. Sein grosses Verdienst waren die Musiklager, die er immer mustergültig geplant und organisiert hatte. Daneben gab es aber auch die institutionalisierten Vortragsübungen, Schülerkonzerte und den Instrumentenparcours und so weiter. Die Anwesen-
den glaubten Armando Cambra, dass es ihm in den 450 Millionen Sekunden, die er für die Musikschule tätig war, nie langweilig geworden war. Armando Cambra dankte den Präsidenten Markus Meier und Andreas Bissig, unter deren Führung er arbeiten durfte, und den Lehrkräften, die der Musikschule zu ihrem hervorragenden Ruf verholfen hatten.
Drei neue EhrenmitgliederWie nicht anders zu erwarten war, ernannte die Versammlung Armando Cambra mit tosendem Applaus zum Ehrenmitglied. Er wurde mit einer Plastik von Toni Walker und einer Musikeinlage des Vorstandes verabschiedet. Eine ebenfalls verdiente Ehrung erfuhr Edwin Amacher, der zu den Gründern der Musikschule gehört und viele Jahre im Vorstand tätig war. In einem flammenden Appell forderte er die Musikschule auf, sich vermehrt der menschlichen Stimme zu widmen. Als Präsident der Schweizerischen Chorvereinigung sei ihm dies ein besonderes Anliegen. Die dritte Geehrte war Agnes Frei. Auch sie gehörte während 25 Jahren zum festen Bestandteil der Musikschule und war viele Jahre Lehrervertreterin.
Robi Kuster
