Astrid Strub übergab das Ruder Nelly Sommerauer

Nelly Sommerauer, die bis vor kurzem der Atelierkommission vorstand, wurde an der 19. Generalversammlung des Vereins Damenschneiderinnen-Lehratelier (DSA) Uri vom Donnerstag, 21. März, im Restaurant Trögli in Altdorf zur neuen Präsidentin gewählt. Ihre Vorgängerin Astrid Strub hatte den ...
22.03.2002
einsvorsitz vier Jahre inne gehabt. Neu zum Vorstand stiess Irène Kölliker. Der Umsatz des Ateliers, dessen Standort bis auf weiteres im Berufsschulhaus bleibt, übertraf die Erwartungen bei weitem. Der Defizitdeckungsbeitrag des Kantons fällt weit geringer aus als budgetiert.

«Das vergangene Jahr stand unter einem guten Stern», freute sich Vereinspräsidentin Astrid Strub. Im Atelier sei alles gut gelaufen. Die Zusammenarbeit zwischen Vorstand, Atelierkommission und Atelierleitung habe hervorragend geklappt. Astrid Strub erinnerte daran, dass das DSA Uri im November dieses Jahres bereits sein 20-jähriges Bestehen feiern darf und Kassierin Erna Gisler vom Vorstand der ersten Stunde noch immer mit dabei ist. Der Verein sei sehr weitsichtig geplant worden. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hätten gegen 60 Lehrtöchter im DSA den Beruf der Damenschneiderin erlernt.

Alle Lehrstellen besetzt

Die Präsidentin der Atelierkommission, Nelly Sommerauer, teilte mit, dass inzwischen alle Lehrstellen besetzt werden konnten. Zunächst war nur eine Bewerbung eingegangen. Auf ein Inserat hin meldeten sich dann aber doch noch einige Interessentinnen. Den im März letzten Jahres erstmals durchgeführten Mode-Apéro bezeichnete Nelly Sommerauer als Erfolg. Zahlreiche Damen, dank der spät nachmittäglichen Öffnungszeit auch viele berufstätige, hätten die Gelegenheit wahrgenommen, sich von kompetenter Seite über die neue Frühjahrsmode informieren zu lassen. Der 2. Mode-Apéro wird im Herbst dieses Jahres stattfinden.
Erfreut zeigte sich Nelly Sommerauer über das Abschneiden der DSA-Lehrtöchter an der Lehrabschlussprüfung. Die erzielten Noten - einmal 5,4 und zweimal 5,3 - seien Beweis dafür, dass im Atelier eine gute Ausbildung geboten werde. Seit diesem Jahr werden übrigens im DSA Uri nicht mehr Damenschneiderinnen sondern Bekleidungsgestalterinnen Fachrichtung Damenmode ausgebildet. Dies gemäss der neuen Berufsbezeichnung.

Schwierige Stellensuche im Kanton Uri

Absolventinnen des DSA Uri haben grossen Mühe, im eigenen Kanton eine Stelle auf dem erlernten Beruf zu finden. Dieser Problematik ist sich Nelly Sommerauer bewusst. Auswärts bestünden aber durchaus Möglichkeiten. Letztes Jahr haben gemäss der Präsidentin der Atelierkommission alle Abgängerinnen eine Stelle auf ihrem Beruf gefunden, nur eben alle auwärts. Hoffnungslos sei die Lage aber durchaus nicht. Mehrere Ehemalige seien inzwischen im Kanton Uri tätig, so zum Beispiel als Verkäuferinnen und Beraterinnen. Einige hätten ein eigenes Atelier eröffnet. Der Aufwand sich in diesem Beruf selbständig zu machen sei relativ klein.

Umsatzerwartungen weit übertroffen

Rechnungsführer Hanspeter Arnet konnte äusserst erfreuliche Zahlen vorlegen. «Es wurde nicht nur viel, sondern auch sensationell gut gearbeitet», liess er verlauten. Konkret wurde 2001 ein Umsatz von 125`000 Franken erzielt, 45`000 Franken mehr als budgetiert. Der reine Betriebsverlust belief sich auf rund 84`000 Franken. Nach Abzug der Beiträge von Bund, Konkordatskantonen und Verein verbleibt dem Kanton Uri eine Defizitdeckung von rund 18`900 Franken. Veranschlagt waren dafür 65`000 Franken. Den erfolgreichen Abschluss führte Hanspeter Arnet auf den klar über dem Voranschlag liegenden Bruttogewinn und geringere Personalkosten zurück.

Die Vereinsrechnung 2001 weist Mehreinnahmen von rund 550 Franken aus. Das Vereinsvermögen erhöhte sich um diesen Betrag auf rund 28`000 Franken. Für 2002 hat Kassierin Erna Gisler eine leicht defizitäre Rechnung budgetiert. Beim Atelier ist für 2002 ein Kantonsdefizitbeitrag von 43 `00 Franken veranschlagt. Man habe bewusst sehr vorsichtig budgetiert, erklärte Hanspeter Arnet.

Wahlen

Astrid Strub trat als Vereinspräsidentin zurück. Sie gehörte dem Vorstand sechs Jahre an, die letzten vier als Vorsitzende. Zur neuen Präsidentin wurde Nelly Sommerauer gewählt, die im Januar den Vorsitz der Atelierkommission anlässlich der letzten Sitzung an Barbara Baumann abgab. Neu im Vorstand Einzug hielt Irène Kölliker, eine gelernte Damenschneiderin. Im Übrigen wurden alle bisherigen Vorstandsmitlieder für eine weitere Amtsperiode bestätigt, ebenso die Revisoren.

Kanton steht zum DSA

Aus der Versammlungsmitte kam die Anfrage, ob man sich nicht überlegen sollte, die Besoldung für Lehrtöchter des DSA Uri zu erhöhen. Im Vergleich zu anderen Berufsausbildungen seien die Ansätze sehr niedrig. Nelly Sommerauer wies darauf hin, dass die Lehrlingslöhne gesamtschweizerisch im Mittelfeld lägen. In Schwyz und Nidwalden werde in etwa gleich viel bezahlt. Es sei wichtig den Rahmen der Nachbarkantone nicht zu sprengen.
Regierungsrat Josef Arnold legte ein klares Bekenntnis zum DSA Uri ab. «Das Atelier ist eine sehr gute Sache», zeigte er sich überzeugt und untermauerte diese Aussage mit vier Punkten. Der Kanton Uri dürfe zu dieser Ausbildungsform stehen.


Urs Hanhart


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