Athletic-Cup: Beteiligungsrückgang um 20 Prozent

Trotz oder vielleicht gerade wegen des Bilderbuchwetters, das viele in die Berge lockte, verzeichnete der von der Leichtathletik-Gemeinschaft Uri am Samstag, 20. September, im «Feldli» in Altdorf organisierte Kantonalfinal um den Erdgas-Athletic-Cup einen massiven Beteiligungsrückgang. ...
23.09.2003
end in den Vorjahren jeweils rund 150 Athletinnen und Athleten antraten, waren es heuer 20 Prozent weniger. Die Siegerinnen und Sieger der Jahrgänge 1988 bis 1993 qualifizierten sich für den Schweizer Final vom kommenden Samstag, 27. September, in Delémont.

Von der Verteilung der Beteiligung her zeigte sich das von den vergangenen Jahren her bekannte Bild: Während sich die Felder in den jüngeren Kategorien sehen lassen konnten, liess der Aufmarsch bei den älteren durchs Band zu wünschen übrig. Es scheint immer schwieriger zu werden, die Jugendlichen bei der Stange respektive bei der Leichtathletik zu halten. Das hängt wohl in erster Linie mit dem immer grösser werdenden Angebot an Trendsportarten zusammen. Die Leichtathletik und im speziellen natürlich der Mehrkampf gehört zu den Sportarten, in denen ohne viel Trainingsfleiss kein Blumentopf zu gewinnen ist. Genau das hält viele davon ab, diese Disziplin bis ins Erwachsenenalter ernsthaft zu betreiben.

Favoriten setzten sich durch

Bei den Mädchen des Jahrgangs 1988 war Claudia Epp eine Klasse für sich. Vor allem im 80-Meter-Lauf und im Weitsprung distanzierte die Erstfelderin ihre Konkurrentinnen deutlich. Auch bei den gleichaltrigen Knaben setzte sich mit Janus Schelbert ein bereits von
Meetings her bestens bekannter Athlet durch. Im Hochsprung überquerte der 15-jährige Altdorfer die beachtliche Höhe von 1,73 Metern. Bei der Kategorie Jahrgang 1989 nahmen nur gerade drei Athletinnen und Athleten teil. Die Kategoriensiege sicherten sich Va-
nessa Schuler und Lukas Epp, die beide für den LA TV Erstfeld an den Start
gingen.

Überlegene Bianca Tresch

Zu den grössten Nachwuchstalenten in der Urner Leichtathletik gehört Bianca Tresch. Mit ihrem überlegenen Sieg beim Jahrgang 1990 stellte die Altdorferin dies eindrücklich unter Beweis. Am meisten Punkte sammelte sie im 60-Meter-Sprint, den sie in beachtlichen 8,64 Sekunden hinter sich brachte. Selbst der Sieger der gleichaltrigen Knabenkategorie, Marco Loretz, LC Altdorf, vermochte Bianca Tresch nicht Paroli zu bieten. Der Jahrgang 1991 war wiederum eine Domäne des LA TV Erstfeld. Melanie Imhof und Livio Walker, die sich jeweils souverän durchsetzten, starteten beide für die Leichtathletik-Hochburg aus dem Eisenbahnerdorf. Gleiches gilt für die Siegerin des Jahrgangs 1992, Carmen Walker, die den Grundstein zu ihrem Erfolg mit dem sehenswerten Weitsprungergebnis von 3,87 Metern legte. Eher untypisch für den Mehrkampf war die Erfolgsgrundlage von Matthias Arnold bei den Knaben des Jahrgangs 1992. Die Basis zu seinem Sieg legte er mit einer herausragenden Leistung im Ballwerfen.

Duelle

Bei den zehnjährigen Mädchen lieferten sich die beiden Attinghauserinnen Jenny Walker und Fabienne Baumann über weite Strecken ein ausgeglichenes Duell. Den Ausschlag zugunsten von Jenny Walker gab schliesslich das bedeutend bessere Resultat im 50-Meter-Sprint. Keinen Gegner zu fürchten brauchte Jan Dittli bei den gleichaltrigen Knaben. Der Altdorfer war in allen drei Disziplinen klar der Beste. Das gleiche Prädikat gilt auch für Ramona Dittli. Die Athletin vom LA TV Erstfeld punktete stets am erfolgreichsten, was ihr einen unangefochtenen Sieg beim Jahrgang 1994 einbrachte. Bedeutend mehr strecken musste sich da schon Dave Walker als Sieger bei den gleichaltrigen Knaben. Erst im Ballwerfen konnte der Attinghauser seinen härtesten Widersacher, Oliver Achermann, Sisikon, noch knapp überflügeln.

Ballwurf trennte Spreu vom Weizen

Einer der überlegensten Sieger überhaupt war der achtjährige Elia Schärer vom LC Altdorf, holte er doch nicht weniger als 219 Punkte Vorsprung und mehr auf seine Konkurrenten heraus. Isabelle Lauener, Altdorf, «begnügte» sich als Siegerin der gleichaltrigen Mädchen mit einem Abstand von 55 Zählern auf die erste Verfolgerin. Ihre Domäne war eindeutig der Ballwurf. Mit dem gleichen Rezept kam auch die Attinghauserin Olivia Dittli bei den Mädchen des Jahrgangs 1996 zum Erfolg. Die 80 Gramm leichte Kugel schleuderte sie mehr als doppelt so weit wie ihre Mitstreiterinnen. Auffallend war, dass diese technisch recht anspruchsvolle Wurfdisziplin gerade bei den Jüngsten die Spreu vom Weizen trennte. Auch Tim Marxen, Altdorf, legte den Grundstein zum 1. Rang beim Jahrgang 1996 mit einem überragenden Ballwurfresultat. Eine Ausnahme bildete diesbezüglich die Siegerin der Piccolinis (Jahgang 1997 und jünger), Lorena Poletti. Die Attinghauserin sammelte in denjenigen Disziplinen am meisten Punkte, in denen eine gute Grundschnelligkeit als Basis unverzichtbar ist. Beeindruckend ausgeglichene Qualitäten legte Piccolo-Sieger David Arnold, Bürglen, an den Tag mit zwei Disziplinensiegen und
einem 2. Platz.

Einlage

Zu einer witzigen Einlage kam es nach Abschluss der offiziellen Wettkämpfe: OK-Mitglied Bernhard Loretz musste wegen einer verlorenen Wette vier Bahnrunden drehen. Begleitet wurde er beim Erledigen dieser «Strafaufgabe» von rund zwei Dutzend Nachwuchsathletinnen und -athleten, die sich nicht scheuten, diese knappe Meile trotz des vorangegangenen anstrengenden Wettkampfs quasi auf freiwilliger Basis anzuhängen.

Urs Hanhart


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