Kantonsbibliothekarin Eliane Latzel sprach einleitend von einem spannenden Teil urnerischer Geschichte. Der Band werde uns lernen, das Gestern besser zu verstehen. Eliane Latzel wünschte allen Urner Frauen «stierischen» Mut für die Zukunft und beglückwünschte die Autorinnen zu dieser Publikation.
Projektleiterin Annalise Russi umriss kurz, wie es zu diesem Buchprojekt gekommen ist. Sie und Prisca Aschwanden Nojima hätten wild entschlossen nach Frauen gesucht, die sich bereit erklärten, einen Text für das Buch zu schreiben. Dieses Unterfangen habe sich als schwierig erwiesen. Zwar gebe es in Uri viele Frauen, die dafür in Frage kommen, nur hätten die wenigsten Zeit für ein solches Vorhaben. Schliesslich habe man aber doch ein Team gefunden, das politisch unabhängig sei und ein breites Spektrum an Themen abgedeckt habe. Annalise Russi dankte allen, die zum Gelingen ihren Beitrag leisteten, insbesondere Isabelle und Caroline Linsi für die grafische Gestaltung, Regierungsrätin Gabi Huber für das Vorwort und Irène Baumann-Zurfluh für das Lektorat. Abschliessend meinte Annalise Russi schmunzelnd, beim Autorinnenteam wären bereits genügend Ideen für einen zweiten Band vorhanden.
Umdenken hat stattgefunden
Corina Tresch wies darauf hin, dass frauengeschichtliche Arbeiten in Uri sehr dünn gesät seien. Bis 1970 habe sich die Geschichtsforschung kaum für Frauen interessiert, weil man davon ausgegangen sei, dass vor allem Männer Geschichte schreiben. Inzwischen aber habe diesbezüglich ein Umdenken stattgefunden. Bei intensiver Suche sei aber trotzdem etwas zu finden gewesen. Um die Anwesenden auf das Buch «gluschtig» zu machen, wurde eine kurze Szene daraus von drei Laienschauspielern aufgeführt. Es handelte sich um ein Verhör, das ein Pfarrer im 19. Jahrhundert in Wassen führte. Wie die Geschichte ausging, wurde selbstverständlich nicht verraten. «Sie werden erstaunt sein, wie sich die Lebensbedingungen für Frauen in den letzten 100 bis 200 Jahren für Frauen verändert haben», versuchte Corina Tresch zum Erwerb des Buches anzuregen.
Urs Hanhart
