Der Gewerbeverband Uri kann auf ein aktives und erfolgreiches Jahr zurückblicken. Das Hauptziel, wie es Präsident Tony Z'graggen formulierte, den Gewerbeverband in der Bevölkerung bewusster zu machen, wurde erreicht. Dazu haben insbesondere zwei öffentliche Veranstaltung zu interessanten und brennenden Themen beigetragen, die Podiumsdiskussion zum Thema «Schule als Vorbereiterin für die Lehrlingsausbildung» und die Veranstaltung zur Anwendung der Submissionsverordnung.
StandortbestimmungFür Tony Z'graggen hat der Verband vor allem zwei Ebenen, um auf das Wohl des Urner Gewerbes Einfluss nehmen zu können, die Ebene der internen Wirkung und Kommunikation sowie die Ebene der öffentlichen Meinungsbildung. Der Kanton Uri habe sich in den vergangenen 20 Jahren zur klassischen Randregion entwickelt. Tony Z'graggen: «Die wichtigsten Entscheide für diese Region werden immer häufiger auswärts gefällt. Will der Kanton Uri noch eine gewisse Selbstständigkeit behalten, müssen auch die wirtschaftlichen Voraussetzungen gegeben sein. Deshalb ist es notwendig, dass wir nicht unnötig entscheidungsmitbestimmende Gremien abwandern lassen. Die Existenz des Gewerbeverbandes Uri ist meines Erachtens notweniger denn je.»
Anpassung der OrganisationDer Gewerbeverband Uri will den eingeschlagenen Weg im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, Direktintervention und Meinungsbildung in politischen Fragen weiterverfolgen. Die Geschäftsleitung habe jedoch festgestellt, erklärte Präsident Tony Z'graggen, dass die Organisation den heutigen Strukturen angepasst werden müsse. Der Antrag der Geschäftsleitung für einen Kredit von höchstens 10`000 Franken im Zusammenhang mit der internen Strukturanpassung wurde gutgeheissen. Der Jahresbeitrag bleibt vorderhand unverändert. Und die DV sagte ja zum Kredit von 5`000 Franken für die Organisation von weiteren Informationsveranstaltungen und Podiumsdiskussionen.
Esther Imhasly, Andermatt, hatte ihre Demission als Mitglied der Geschäftsleitung des Gewerbeverbandes Uri eingereicht. An ihre Stelle tritt Markus Russi, Andermatt.
OrientierungenVolkswirtschaftsdirektor Isidor Baumann und Baudirektor Oskar Epp wohnten der DV des Gewerbeverbandes bei. Zu Besuch war auch Charles Buser, politischer Sekretär des Schweizerischen Gewerbeverbandes (SGV). Isidor Baumann orientierte die Delegierten des Gewerbeverbandes Uri über die Wirtschaftsförderung, das Casino Engelberg und den Stand der Dinge im Zusammenhang mit dem Neat-Auflageprojekt. Oskar Epp gab Antworten auf Fragen zum Schwerverkehr-Kompetenzzentrum und zur verschobenen Sanierung der Autobahn im Kanton Uri.
Neat und MotorfahrzeugsteuerZum Neat-Auflageprojekt habe die Regierung bisher keine verbindlichen Reaktionen von Seiten des Bundes und der ApTransit AG (ATG), betonte Isidor Baumann. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) habe aber der ATG den Auftrag erteilt, Auswirkungen einer Etappierung der Zufahrtsstrecke zum Neat-Basistunnel nördlich des Gotthards, wie es Uri unter anderem fordere, zu prüfen. Diese Ergebnisse werden in den nächsten Tagen erwartet. Im Mittelpunkt der Neat im Kanton Uri steht auch das Besucherzentrum, das von der ATG gebaut und vom Kanton Uri betrieben wird. In den nächsten Tagen wird der Regierungsrat den Betrieb des Neat-Besucherzentrums öffentlich ausschreiben. Das heisst: Er sucht eine Organisation, die das Zentrum führen wird. Und Regierungsrat Isidor Baumann appelliert an die Delegierten des Gewerbeverbandes Uri, die Erhöhung der Motorfahrzeugsteuer zu unterstützen. Die Anpassung an das schweizerische Mittel sei ein wichtiges finanzielles und ideelles Potenzial. Sie sei auch bedeutend für den Kanton Uri im Hinblick auf die Finanzkraftberechnung.
Erich Herger