Aus Bodenbelagsfabrik wird «Loftpark»

Die Ära Bodenbelagsfabrik der Dätwyler AG ist definitiv vorbei. Mit der Grundsteinlegung vom Mittwoch, 28. August, wurden die Umbauarbeiten des ehemaligen Fabrikareal zu Wohn- und Büroräumlichkeiten in Angriff genommen. Die Suva hatte das Areal im Dezember vergangenen Jahres erworben und ...
29.08.2002
vestiert im Rahmen ihrer Anlagetätigkeit insgesamt 33,4 Millionen Franken in das Projekt «Loftpark».

Nach den Hiobsbotschaften der vergangenen Woche mit den Entlassungen bei der Dätwyler AG und der Ruag sei der Start des Umbaus des ehemaligen Korkgebäudes in ein Wohn- und Geschäftshaus ein Lichtblick für unsere sensible Region, meinte Gemeindepräsident Markus Züst an der Grundsteinlegung vom 28. August. Der Investitionsentscheid der Suva zeige, dass Altdorf nach wie vor attraktiv sei. Das Projekt passe haargenau in die Bemühungen des Gemeinderates der vergangenen Jahre, den Dorfkern und den Standort Altdorf zu beleben. Er hoffe, dass das Vorhaben auch als Impuls für weitere ähnliche Projekte wirke.

Eine Alternative im Urner Wohnungsmarkt

Wo bis 1999 Bodenbeläge produziert wurden, entstehen helle Alterswohnungen, Büroräumlichkeiten und Lofts. Ausserdem wird ein direkt anstossender Park neu erstellt, was der ganzen Anlage den neuen Namen gibt: «Loftpark». In diesem Gebäude verwirklicht die Zentrum Höfli AG das Projekt «betreutes Alterswohnen». Zudem werden die Spitex Uri, eine Physiotherapiepraxis und ein Fitnesscenter einziehen. Noch zu vermieten sind frei unterteilbare Büro- und Gewerbeflächen und 20 Loftwohnungen im Attika- und Dachgeschoss. Diese Wohnungen sind zwischen 85 und 180 Quadratmeter gross und werden ab 1 700 Franken monatlich angeboten. Im Untergeschoss werden 100 Parkplätze erstellt. «Wir sind überzeugt, dass dieses neue Angebot an individuell nutzbaren Loftwohnungen eine echte Alternative im Urner Wohnungsmarkt ist», sagte Kaspar Lo Presti, Projektleiter der Suva, an der Grundsteinlegung.

Interessant und zukunftsträchtig für die Suva

In seiner Begrüssungsrede erläuterte Peter Pfister, Bereichsleiter Liegenschaften der Suva, die Motivation des Konzerns, im Kanton Uri in eine Immobilienanlage zu investieren. Man verfolge zwei Ziele: Die Investition sorge für eine sinnvolle Umnutzung des ehemaligen Fabrikgebäudes und lege damit eine solide Renditebasis für die sichere Finanzierung zukünftiger Renten. Die Suva als eine grosse institutionelle Anlegerin sei gemäss Unternehmensstrategie auf der Suche nach verschiedenenartigen Objekten in verschiedenen Gebieten. Im Kanton Uri habe man bisher noch keine Investitionen getätigt, was man ändern wollte. «Wir haben nun einen interessanten, zukunftsträchtigen Standort gefunden. Die Gemeindebehörde zeigte sich sehr kooperativ und arbeitet speditiv - an vielen anderen Standorten blosses Wunschdenken», so Peter Pfister.

Das lokale Gewerbe profitiert

Silvio A. Magagna, Mitglied der Konzernleitung der Dätwyler Holding AG, sagte in seiner kurzen Rede, dass die DAG mit der Grundsteinlegung nun endgültig von seinem Objekt Bodenbelagsfabrik Abschied nehme. Er sei überzeugt, dass die neue Eigentümerin mit dem Objekt Freude und Erfolg haben werde. «Der Loftpark' ist eines der grössten Hochbauprojekten der vergangenen Jahrzehnte im Kanton Uri», betonte Silvio A. Magagna. Als positiven Nebeneffekt würden Arbeitsvergaben im Umfang von über 20 Millionen Franken vorwiegend an das lokale Gewerbe ermöglicht.
Für die Ausführung des Bauprojektes ist die Totalunternehmerin Gispa (BSS Architekten AG Schwyz und PP Baumanagement AG Kriens) verantwortlich. Die Suva sei bestrebt, bei der Vergabe der Bauarbeiten möglichst ortsansässige Unternehmen zu berücksichtigen. Der unter Wettbewerbsbedingungen offerierte Marktpreis sei aber in jedem Fall Basis für die Vergabe. Bis heute seien über die Hälfte der Bauarbeiten bereits vergeben, davon 70 Prozent an das einheimische Gewerbe.

Markus Arnold


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