Über den Ursprung des Brauchs der «Woldmanndli» ist man sich nicht sicher, da es nur mündliche Überlieferungen gibt. Man vermutet jedoch, dass er in der Zeit der Bannlegung des Gurschenwaldes um 1397 entstand. Die damaligen Siedler erkannten die Schutzfunktion des Waldes und unterzeichneten den Bannbrief. In diesem wurde festgehalten, jegliches Fällen von Bäumen oberhalb des Dorfes zu bestrafen. Die Aufgabe der «Woldmanndli» bestand einerseits darin, Übertretungen im Sinne des Bannbriefes zu melden. Andererseits waren sie für die Pflege und das «Schönen» des Waldes verantwortlich. Die «Woldmanndli» waren meist Tagelöhner, die vom Frühjahr bis zum Wintereinbruch dieser Arbeit nachgingen. Weil eine Verständigung im Wald schwierig ist, trugen sie «Bockähourä», Ziegenbockhörner, bei sich, um einander Signale zu geben. Jeweils zum Chilbisamstag, wenn die Kirchenglocke um 13.00 Uhr zur Betstunde schlug, kehrten die «Woldmanndli» unter lautem Kuhglockengeläute ins Dorf zurück.
und heute
Längst gibt es die «Woldmanndli» in der Funktion als Arbeiter nicht mehr, doch am Brauchtum wird festgehalten. Der «Woldmanndli»-Umzug wird seit dem Jahr 2005 von der St.-Nikolaus-Organisation Andermatt veranstaltet. Eine Organisation, der zwölf ledige Männer angehören. Nach dem Umzug durch das Dorf werden die «Woldmanndli» jeweils auf dem Sternenplatz oder wie dieses Jahr auf dem Parkplatz des Hotels Drei Königen verköstigt. Die Suppe wurde von Hermann Christen und Jules Christen gespendet. Daniel Gisler, Organisator des Umzuges, meint, dass die Zahl der «Woldmanndli», die am vergangenen Samstag aus dem
Wald kamen, kleiner war als bisher. Dennoch: Die Letzten wurden spät in der Nacht beim Feiern des Wintereinbruches gesehen.
Ramona Cattaneo
