von Wirtschaft, Politik und Umweltorganisationen wurde bereits am Freitagabend ein Inselfest gefeiert.«Mit Stolz und Freude kann der Kanton Uri ein einmaliges und gelungenes Projekt zeigen», betonte Regierungsrätin Heidi Z'graggen anlässlich der Übergabefeier vom Samstag, 25. Juni. «Die Badeinseln Lorelei sind weitere Prunkstücke im Reussdelta. Prunkstücke, die vielen Freude machen werden. Prunkstücke, die den Menschen, der Natur und der Volkswirtschaft dienen», so die zuständige Regierungsrätin. Mit dem Projekt «Seeschüttung» sei das Wort Nachhaltigkeit auf beispielhafte Weise mit Leben gefüllt worden. «Die Natur und ihre Erneuerungsfähigkeit sowie ihre Beanspruchung durch den Menschen stehen in einem ausgewogenen Verhältnis», versicherte Heidi Z'graggen. Dies sei auch eine Verpflichtung für die Zukunft.
Ein Dankeschön dem Urner VolkUrnerinnen und Urner haben im Jahre 1985 an der Urne zu einem grossen Projekt Ja gesagt. Das war «eine wegweisende Entscheidung», lobte Heidi Z'graggen und ergänzte: «Danke an das Urner Volk.» Weiter erinnerte sie an die Leistung der Urheber des Projekts, die «einmalig» sei. Sie hätten mit ihrem Weitblick gezeigt, «was Politik in einer Langfristperspektive zu verwirklichen vermag», und sie schloss ihre Ausführungen mit der Aufmunterung und persönlichen Hoffnung: «Mit Uri ist zu rechnen.»
Ein buntes Fest für InselerobererFür den Übergabeakt baten die Verantwortlichen der Projektleitung Kinder auf die Bühne, die möglichst nahe am Tag der ersten Schüttfahrt (23. Mai 2000) geboren wurden. Der Glückliche war schliesslich Silvan Müller. Er erhielt von Heidi Z'graggen einen mit dem Motto des Eröffnungsfestes «Reif für die Inseln?» beschrifteten Rettungsring. Nun waren die Inseln offiziell freigegeben für die Badenden. Allerdings lud das regnerische Wetter nicht gerade dazu ein, sich ins kühlende Nass zu stürzen. Die meisten begnügten sich damit, mit einem Tretboot im Bereich zwischen Inseln und Landufer einige Runden zu drehen. Viele Kinder zogen sich ins Tipi-Zelt zurück und beteiligten sich dort an Ateliers. Wem der Regen nichts ausmachte, konnte im Freien an einem Geschicklichkeitsparcours teilnehmen oder Spiele ausprobieren.
Platznot im FestzeltAuf die Zahl der Besucherinnen und Besucher hatte das durchzogene Wetter scheinbar keinen allzu negativen Einfluss. Etwa im Halbstundentakt brachte der zwischen Flüelen und Badeinseln pendelnde und zumeist voll besetzte Nauen neue Gruppen, die sich die einmalige Gelegenheit nicht entgehen lassen wollten, die Inselwelt zu erkunden, ohne nass zu werden - zumindest vom Seewasser. Dank den extra errichteten Stegen, die nach dem Eröffnungsfest wieder abgebaut wurden, konnten die drei Eilande auch vom Ufer aus problemlos erreicht werden. Die meisten Besucherinnen und Besucher, die etwas länger verweilen wollten, begaben sich ins - wegen des grossen Andrangs fast aus allen Nähten platzende - Festzelt, welches auf der mittleren Insel aufgestellt worden war. Dort ging nämlich unterhaltungsmässig mit der Urner Gruppe Pan Valur, der Steelband Calypsos und einer Arrastaotruppe aus Brasilien so richtig die Post ab. Zu einem Hit entwickelte sich nach eher harzigem Anlauf auch der Salsa-Workshop.
«Schöner als erwartet»Vom neuen Badeparadies zeigten sich die meisten Besucherinnen und Besucher begeistert, so auch Damian Herger aus Silenen, der die Inselwelt via Stege gemeinsam mit seiner Familie vom Land aus erkundete. «Uri ist zweifellos um eine grosse Attraktion reicher geworden», meinte er, «künftig werden wir noch häufiger als bisher hierher zum Baden kommen.» Ganz ähnlich äusserte sich auch der Seedorfer Alfred Körner: «Dieses Projekt ist etwas Einmaliges, eine wirklich gute Sache, nicht nur für uns Einheimische, auch für die Touristen. Man hat zweifellos schon für Dümmeres' Geld ausgegeben.»
Wie hunderte andere nutzte auch Jenny Sackmann die Gelegenheit, sich vom Nauen auf die Lorelei-Inseln bringen zu lassen. Die Flüelerin war des Lobes voll: «Die Inseln sind sogar noch schöner, als ich sie mir vorgestellt habe. Der Projektleitung ist es gelungen, ein geniales Badeparadies zu schaffen, vor allem auch für die Kinder. Was jetzt noch fehlt, sind einige Bäume.» Dem hatte ihre Tochter Delia fast nichts mehr beizufügen, nur das: «Ich hoffe, dass ich in den Sommerferien möglichst oft dort baden kann.»
Luzia Schuler-Arnold und Urs Hanhart