Bald ein fürstlicher Wein aus Altdorf

Wenn Trauben bereits Ende August reif sind, ist das «sensationell», aber auch ein Problem.
01.09.2009
Wird er ein neuer Geheimtipp, der Weisswein aus der Rebsorte Solaris? - Diese Sorte zeichnet sich durch zwei besondere Eigenschaften aus, durch die gute Pilzresistenz und die sehr frühe Reife mit hohen Oechslegraden. Liebhaber besonders süsser Trauben können die Solaris als Tafeltraube benutzen. Dank dem hohen Alkoholpotenzial könnte der Wein für Assemblagen dienen, um einem anderen Wein oder einer Cuvée mit mehreren Sorten etwas mehr Fülle zu verleihen.

Eine andere Möglichkeit wäre, einen Süss- oder Dessertwein herzustellen, entweder als Beerenauslese oder mit angetrockneten Trauben. Doch Alois Schuler, der Altdorfer Weinbauer, will aus seiner ersten Ernte mit Solaris-Trauben einen trockenen, sortenreinen Weisswein vinifizieren. Dass die Solaris-Trauben in Altdorf schon so früh so reif sind mit über 100 Oechslegraden und damit bereit für den Ausbau als trockenen Weisswein, das überraschte Fachleute des Rebbaus und vor allem Weinbauer Alois Schuler. «Das ist sensationell», meint er. Um Mitte September rechnete er mit der Lese dieser weissen Rebsorte, aber im Mai und im August hatte die Natur hierzulande dermassen nachgeholfen, dass es bereits Ende August Zeit wurde, die Solaris-Trauben vom Rebstock zu schneiden.

Hilfe aus dem Fürstentum

Damit stand Alois Schuler aber vor einem Problem: Die Weinkeller sind an sich noch nicht bereit. Die Trauben aus dem Altdorfer Rebgut werden normalerweise bei Peter Schuler vom Weingut Heidegg in Gelfingen vinifiziert. In diesem aussergewöhnlichen Fall nun sind die Solaris-Trauben von 750 Reben am vergangenen Montag, 31. August, in den Weinkeller nach Vaduz gebracht worden. Kellermeister Gerry Büchel von der Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein hat Alois Schuler in diesem besonderen Fall Hilfe anbieten können.

Erich Herger


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