Bauernverband Uri: Leitbild offiziell vorgestellt

Vor kurzem hat der Bäuerinnen- und Bauernverband Uri das Leitbild Urner Landwirtschaft herausgegeben. Interessierte hatten bereits an der vom Kanton Uri als Gastkanton bestrittenen Luga Gelegenheit, einen Blick darauf zu werfen. Am Samstag, 15. Mai, fand im landwirtschaftlichen Bildungs- ...
18.05.2004
d Beratungszentrum die offizielle Präsentation statt.

Das Leitbild Urner Landwirtschaft ist in einer handlichen, mit kurzen, leicht verständlichen Texten versehenen und reich bebilderten Broschüre zusammengefasst. Zunächst wird auf die Zielsetzungen eingegangen. Unter anderem heisst es: «Wir produzieren gesunde, naturnahe Lebensmittel und bieten vielseitige Dienstleistungen. Unsere Produkte erhalten durch eine regionale Verwertung eine möglichst hohe Wertschöpfung. Wir wollen gerechte Preise für unsere Produkte und Dienstleistungen».
Weiter unten steht zu lesen: «Durch schonende und standortgerechte Bewirtschaftung der Kulturlandschaft erhalten wir unseren Nachfolgern eine intakte Landschaft. Wir fördern durch dieses Landschaftsbild einen nachhaltigen Tourismus und steigern die Lebensqualität der Bevölkerung.» In diesem Kapital wird auch darauf hingewiesen, dass eine solide Ausbildung und unternehmerisches Know-how für Bäuerinnen und Bäuern sehr wichtig seien, um für die sich ändernden Aufgaben und Anforderungen gerüstet zu sein. Grosse Bedeutung komme der Entwicklung marktgerechter Produkte und der Erschliessung neuer Absatzwege zu.

Lebensräume

Im zweiten Abschnitt sind die drei Lebensräume Talboden, Ursern und Bergtäler kurz beschrieben. Es wird darauf hingewiesen, dass sich aufgrund der topografischen Unterschiede zum Teil völlig unterschiedliche Landwirtschafts-
zweige entwickelt haben. Unter dem Titel «Das gesunde Fundament» findet man Informationen zur Milchwirtschaft, Viehzucht, Alpwirtschaft, Fleischproduktion und Kleinviehhaltung. Eingegangen wird zudem auf die für die Urner Landwirtschaft immer mehr an Bedeutung gewinnenden Nebenerwerbe in den Bereichen Landschaftspflege, Nischenproduktion, dezentrale Besiedlung, Tourismus und Direktvermarktung.
Ein wichtiger Teil des Leitbilds sind die auf der letzten Seite formulierten Visionen. Sie lauten: «Die Bäuerinnen und Bauern haben eine hohe Lebensqualität und werden von der Gesellschaft als wichtige Partner anerkannt, vermitteln durch das bäuerliche Verhalten der Gesellschaft eine ganzheitliche Lebensform, haben das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten in regionale Produkte, erhalten und pflegen weiterhin die Landschaft und produzieren naturnahe Nahrungsmittel.»

Alle sollen dahinter stehen können

«Für uns war wichtig, dass jeder Bauer und jede Bäuerin hinter dem Endprodukt stehen kann. Gleichzeitig sollte es aber auch in der Öffentlichkeit gut ankommen», hielt Josef Truttmann, Präsident Bauernverbandes Uri, anlässlich der von Landratspräsident Paul Bennet, Regierungsrat Martin Furrer, Ständerat Hansruedi Stadler und dem Präsidenten der Korporation Uri, Wendelin Püntener, sowie weiteren Gästen verfolgten Präsentation fest. Aus diesem Grund sei die vor eineinhalb Jahren eingesetzte Arbeitsgruppe breit abgestützt worden. Schon bald habe sich aber gezeigt, dass es sehr schwierig sei, sich selber darzustellen. Deshalb habe man beschlossen, ein Werbebüro beizuziehen. Das Konzept für das Leitbild wurde von der Werkstatt für Werbung erarbeitet.
«Die Urner Landwirtschaft ist trotz der engen Verhältnisse vielfältig und modern. Sie hinkt keineswegs hinterher», betonte die Präsidentin des Bäuerinnenverbandes Uri, Vreni Imhof. Sie wies darauf hin, dass man sich bezüglich Umfang des Leitbilds aus finanziellen Überlegungen auf das Wesentliche beschränkt habe. Gleiches gelte für die Auswahl der Bilder, welche zu einem grossen Teil aus den Archiven der Korporation Uri und der Landwirtschaftlichen Schule Uri stammen.

Breit abgestützte Finanzierung

Die Realisierung des Leitbildes kostete 20 000 Franken. Finanziell unterstützt wurde der Bäuerinnen- und Bauernverband Uri bei diesem Projekt vom Kanton Uri, den Korporationen Uri und Ursern, den Zentralschweizer Milchproduzenten, der Schweizer Berghilfe sowie von der Urner Kantonalbank.
Das auf dem Sekretariat des Urner und Nidwaldner Bauernverbandes (Telefon 041 622 00 90; E-Mail: christian.arnold@atuno.ch) in Buochs erhältliche Leitbild lag wie geplant bereits an der Luga quasi druckfrisch vor und wurde dort aufgelegt. Auf die bisherigen Reaktionen angesprochen, meinte Josef Truttmann zufrieden: «Die waren durchs Band positiver Natur. Negative Äusserungen habe ich bislang noch keine gehört.»

Urs Hanhart


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