Begegnungstag Bern-Urkantone

Im Kienholz bei Brienz haben am Samstag über 2 200 Bernburger und Innerschweizer ein grosses Fest gefeiert. Anlass des Begegnungstags war das Bündnis, das Bern vor 650 Jahren mit den vier Urkantonen Uri, Schwyz, Obwalden und Nidwalden geschlossen hat. Im Namen der Urkantone richtete Frau ...
15.09.2003
ndammann Gabi Huber Grussworte an die Festgemeinde. Schülerinnen und Schüler aus Attinghausen wirkten mit grosser Begeisterung im vereinten Schülerchor mit.

Vor 650 Jahren, am 6. März 1353, hat Bern mit den Urkantonen Uri, Schwyz, Ob- und Nidwalden ein Bündnis zur gegenseitigen Hilfe in unsicheren Zeiten geschlossen. Dieser Vertrag ebnete - damals wohl unbewusst - den Weg zum Zusammenwachsen der östlichen und westlichen Landeshälfte zur heutigen Schweiz und gilt als der Eintritt Berns in die Eidgenossenschaft. Der Grund für das Bündnis Berns mit den vier Urschweizer Kantonen liegt in den komplizierten Machtverhältnissen der damaligen Zeit. Zwar bildete in der Mitte des 14. Jahrhunderts die Eidgenossenschaft noch keineswegs ein fest gefügtes Staatswesen, und das Bündnis Berns mit den Waldstätten war in den kommenden Jahrhunderten einigen Belastungen ausgesetzt. Das Zusammengehen im Kienholz markiert dennoch den Beginn einer Entwicklung, die 1848 zur Gründung des heutigen Bundesstaats führte.

Pflege der guten Nachbarschaft

Gewachsen ist über die Jahrhunderte auch die Verbundenheit der Menschen dies- und jenseits des Brünigs. Mit dem Begegnungstag pflegte die Burgergemeinde Bern, unterstützt von der Einwohnergemeinde und der Burgergemeinde Brienz, diese gute Nachbarschaft mit den Urschweizerinnen und Urschweizern. Ort des Zusammenkommens war das Kienholz an der Aaremündung in den Brienzersee, jener Stelle, die 1353 als gemeinsamer Beratungsort vereinbart worden war. Aus dem Kanton Uri reisten zirka 90 Personen an den rienzersee: je eine Zweierdelegation des Regierungsrates, des Landrates und der Korporationen Uri und Ursern, in Begleitung der Harstgruppe, der Örgeli-Grossformation Alpäblüemli, Erstfeld, und Schülerinnen und Schülern aus Attinghausen. Auch aus den andern Urschweizer Kantonen waren Schulklassen, die traditionellen Harste, Musikformationen und Delegationen der Korporationen und Genossamen anwesend. Delegationen des Grossen Rates und des Regierungsrates des Kantons Bern sowie Mitglieder des Gemeinderates und des Stadtrates der Stadt Bern feierten im Kienholz zusammen mit rund 1 500 Angehörigen der Burgergemeinde Bern. Begrüsst wurden die Gäste von Bundesrat Samuel Schmid, Frau Landammann Gabi Huber aus Uri und von Burgergemeindepräsident Kurt Hauri. Die Festansprache hielt Alt- Staatsarchivar Josef Wiget aus Schwyz.

Bern und Urschweiz musikalisch vereint

Die besondere Ambiance erhielt der Begegnungstag Bern-Urschweiz durch die Darbietungen verschiedenster musikalischer Formationen aus allen teilnehmenden Kantonen. Aus Bern traten Christine Lauterburg und Thomi Erb, die Knabenmusik Bern und die Berner Dragoner 1779 auf. Aus der Innerschweiz nahmen die Örgeli-Grossformation Alpäblüemli, aus Erstfeld, die Tambouren und Pfeifer Stans, die Tambouren Schwyz und die Feldmusik Lungern teil. Höhepunkt des Tages war der gemeinsame Auftritt der Brienzer Rockgruppe Airbäg mit einem ad-hoc-Chor aus 150 Schülerinnen und Schülern aus den Urkantonen und von Brienz.

Die Burgergemeinde Bern

Die Burgergemeinde Bern, die den Anlass organisiert hat, ist ein öffentlich-rechtliches Gemeinwesen mit rund 17`500 Angehörigen. Ihre Aufgaben umfassen die Vormundschaft, Fürsorge und Altersbetreuung, die Bewirtschaftung und Pflege ihrer Liegenschaften und Wälder sowie die Förderung von Kultur und Wissenschaft in der Region Bern. Die Burgergemeinde Bern setzt jährlich rund 150 Millionen Franken um und beschäftigt 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Meistgelesen

  • 01Uri lehnt Volksschulverordnung deutlich ab
  • 02Altdorf empfängt den Samichlaus
  • 03Spiringen sagt Ja zur Kunsteisbahn
  • 04«Rüchä Rock» vor ungewisser Zukunft
  • 05Innovationspark Gotthard erhält Baubewilligung
  • 06Wanderweg wegen Steinschlaggefahr gesperrt