Endlich durfte er zur Schaufel greifen. Christian Mattli, Verwaltungsratspräsident der Schwimmbadgenossenschaft Altdorf, strahlte über das ganze Gesicht. Nach einer mehrjährigen Projektierungsphase für die neuen Aussenanlagen des Schwimmbads Altdorf fand am vergangenen Donnerstag, 1. Oktober, nun der Spatenstich statt.
Gut Ding will Weile haben, heisst es im Volksmund so schön. Bereits seit 38 Jahren steht in der Zweckbestimmung der Schwimmbadgenossenschaft Altdorf: Die Genossenschaft will die Volksgesundheit fördern durch den Bau und den Betrieb eines Freiluft- und Schwimmbads. «Der erste Teil dieser Vision, der Bau von einem Hallenbad, ist 1978 Wirklichkeit geworden», führte Christian Mattli aus, «der zweite Teil von der Vision, der Bau von einem Freiluftbad, hat dann mehr Zeit gebraucht».
Nun geht alles aber sehr schnell: Bereits im Frühling 2010 sollen das neue Brandungswellenbad, die Breitwasserrutsche und das erweiterte Kinderplanschbecken inklusive Garderobe und WC-Anlage den Badegästen übergeben werden. Das benötigte Warmwasser wird dann von einer bestehenden Grundwasser-Wärmepumpe, einer neuen Sonnenkollektor-Anlage auf dem Dach und einer neuen Holzschnitzelheizung stammen.
Zu 80 Prozent Urner FirmenDas gesamte Ausbauprojekt kostet 4,7 Millionen Franken. «Dass unsere Aufträge jetzt just im wirtschaftlichen Abschwung kommen, trägt sicher dazu bei, die Wirtschaft in Uri zu stärken», findet Christian Mattli. Dies bestätigt der Präsident der Schwimmbad-Baukommission, Markus Holzgang: «Rund 80 Prozent des Auftragsvolumens konnten im Kanton Uri vergeben werden.» Von auswärts kommen nur das Planungsbüro und die Spezialisten für die Schwimmbadtechnik. Finanziert wird der Bau einerseits vom Kanton (2,3 Millionen Franken), der Gemeinde Altdorf (1 Million Franken), durch Investitionshilfe-Darlehen des Bundes (900`000 Franken) und Spenden und Sponsoringbeiträgen (500`000 Franken).
Geht ein Nichtschwimmer demnächst Wasserballspielen?Auf das neue Erlebnisbad freut sich auch der Urner Volkswirtschaftsdirektor und Landammann, Isidor Baumann. «Die attraktiven Aussenanlagen des Schwimmbads Altdorf werden dereinst einen zusätzlichen Anreiz bieten, den Kanton Uri zu besuchen», sagt er anlässlich des Spatenstichs.
Bereits heute stammen rund ein Viertel der Gäste des Schwimmbads Altdorf nicht aus Uri. Obwohl selber Nichtschwimmer, gehören für Isidor Baumann Wassersportanlagen zum Grundangebot einer Region. Auch die Altdorfer Gemeindepräsidentin, Barbara Bär, sieht im neuen Sport- und Erlebnisbad nur Vorteile. Es stärke einerseits die Qualität des Wohn- und Arbeitsortes Altdorf und hebe andererseits die touristische Attraktivität von Uri. Sie persönlich freut sich «auf literweise Spass im Schwimmbad Altdorf». Bald ein wenig Spass haben, wird auch Nichtschwimmer Isidor Baumann. Er erhielt aus den Händen von Alt-Verwaltungsratspräsident Isidor Kneubühler (notabene sein ehemaliger Schwimmlehrer) einen Gutschein für die Teilnahme beim Wasserball-Sportpass nächste Woche.
Daniel Regli