Beispielhafter Einsatz im «Jahr der Berge»

Im «Jahr der Berge» werden beispielhafte Einsätze geleistet. Kantonsforstmeister Georg Gerig besuchte die Arbeitsstelle des Bergwaldprojektes bei der Korporationsbürgergemeinde Seedorf im Bodmi und im Gigental. «Wir stellten mit Genugtuung fest, dass die sympathischen Menschen aus dem ...
16.08.2002
land und aus Deutschland echt erkannten, wo uns Berglern der Schuh drückt.»

Am Freitag vor einer Woche kurz nach 7.00 Uhr fuhr ich zusammen mit dem Präsidenten der Korporationsbürgergemeinde Seedorf, Toni Arnold, und dem Gemeindeförster, Werner Arnold, mit der neu revidierten Seilbahn ins Bodmi. Wir wollten dort die Arbeitsstelle des Bergwaldprojektes besichtigen. Oben begrüssten uns Susi, Marie-Rose, Siegfried und Wolfgang, gerüstet mit grossen Rucksäcken, vor ihrer Unterkunft in der geräumigen Scheune.

Also auch am letzten Arbeitstag nichts mit Ausschlafen. Es regnete glücklicherweise für einmal nicht, der Himmel sah aber richtig bleiern aus, und nass war es überall. Beim Aufstieg über den neu trassierten Fuss-weg bekamen wir es deutlich zu spüren, dass es praktisch während der ganzen Woche geregnet hatte. Der Boden war schwer und matschig.
Bevor wir jedoch losziehen konnten, funkte der Förster seinem «Sprengmeister», Emil Wipfli, dass er im oberen Teil des Weges einen grösseren Steinblock sprengen könne. Und nach dem Knall ging es zügig bergauf.

Eine bemerkenswerte Strecke hatte die Forstequipe von Seedorf mit den Frauen und Männern des Bergwaldprojektes während der vergangenen Woche vom Bodmi über das Rüteli hinauf ins Gigental gebaut, einen Fussweg mit einer Trassebreite, die auch mit einer Motorkarrette befahren werden kann. Die grobe Aushubarbeit konnten sie mit einer kleinen Gartenbaumaschine ausführen. Die Feinarbeit der Planie und auf den Böschungen erledigten die Leute des Bergwaldprojektes zusammen mit der Forstmannschaft. Die Bezeichnung «Feinarbeit» dürfte aber leicht untertrieben sein. Viel mehr war es Schwerarbeit, was die Arbeiterinnen und Arbeiter mit verklebten Rechen und Hacken leisteten. Und wie sie es schafften! Mit offensichtlicher Einsatzfreude waren sie am Freitagvormittag immer noch voll dabei. Offenbar waren sie auch fachmännisch instruiert worden, wie und was zu tun sei. Wir unterhielten uns noch über die Probleme unserer Bergwaldes und der Bergbevölkerung, die ja eines der Anliegen des Bergwaldprojektes sein will.

Wir stellten mit Genugtuung fest, dass die sympathischen Menschen aus dem Unterland und aus Deutschland echt erkannten, wo uns Berglern der Schuh drückt. Nachdem ich noch Fotos über den Einsatz aufgenommen hatte, bedankten sich der Korporationsbürgerpräsident und ich bei den Frauen und Männern für den vorbildlichen Einsatz in unserem Bergwald.

Weitere Arbeitseinsätze des Bergwaldprojektes im Kanton Uri

Weitere Einsätze waren vom 28. Juli bis 3. August sowie vom 4. bis 10. August. Es gab Einsätze bei der Korporationsbürgergemeinde Bürglen, und zwar im Gosmertal und im Riedertal. Unter Einsatzleiter Karl Schuler leisteten die Leute des Bergwaldprojektes Mithilfe bei der Aufrüstung von Käferholz sowie Unterhaltsarbeiten an Fuss- und Maschinenwegen. Im Gebiet Luggschwand und Teiftal der Korporntionsbürgergemeinde Schattdorf war Hubert Gamma ihr Einsatzleiter. Die Leute des Bergwaldprojektes arbeiteten vor allem im Wegunterhalt. Zusammen mit den Forstleuten erstellten sie in diesem Gebiet auch eine Holzbrücke.

Im Forstrevier Bürglen/Schattdorf standen in der ersten Woch 12 und in der zweiten Woche neun Personen im Einsatz. Im Gebiet Ebnenegg, Bürglen, und im Einzugsgebiet des Gangbaches wurden unter er Einsatzleitung von Heiri Estermann, Schattdorf, Bachsperren saniert, Wege unterhalten und Dreibeinböcke aufgestellt. Im Einzugsgebiet des Gangbaches halfen während zwei Wochen insgesamt elf Personen des Bergwaldprojektes mit; im Gebiet Bodmi in Seedorf waren es zehn. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stammten während der ersten Woche je zur Hälfte aus der Schweiz und aus Deutschland; in der zweiten Woche waren es rund zwei Drittel aus Deutschland.

Das Bergwaldprojekt führt im Kanton Uri bereits schon seit 1991 Arbeitseinsätze durch. Diese Arbeitsstellen werden von den örtlichen Forstleuten seit Beginn dieser überaus sinnvollen Einrichtung geleitet. Das erfordert nicht nur fachtechnisches Wissen und eine geschickte Führungsqualität, sondern auch ein gewisses Gespüre für die besondere Bedürfnisse und Anliegen der Induidalisten, die sich für eine Arbeitswoche zusammen finden.

Wir benutzen die Gelegenheit, den Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Einsatzwoche in diesem «Jahr der Berge» bei uns und den verantwortlichen Leitern diese Arbeitsgruppen von ganzem Herzen zu danken.




Georg gerig


Meistgelesen

  • 01Uri lehnt Volksschulverordnung deutlich ab
  • 02Altdorf empfängt den Samichlaus
  • 03Spiringen sagt Ja zur Kunsteisbahn
  • 04«Rüchä Rock» vor ungewisser Zukunft
  • 05Innovationspark Gotthard erhält Baubewilligung
  • 06Wanderweg wegen Steinschlaggefahr gesperrt