Aus, vorbei. Mit den beiden Dankeskonzerten vom 20. Februar in der Eventhalle in Erstfeld ging für 20 junge Frauen und Männer eine kurze, aber umso intensivere Ära zu Ende. Angefangen hatte alles am 24. Oktober. Damals stand der Bernheart-Chor zum ersten Mal auf der Bühne. 1200 Gäste in der Bodensee-Arena in Kreuzlingen und etwa 400`000 Personen via Fernsehen verfolgten die erste Folge von «Kampf der Chöre». Die Sendung entwickelte sich zu einem Publikumsrenner mit bis zu 1,2 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern.
Heimspiel für Daniel ArnoldDer Erfolg des Chores, bei dem auch der Schattdorfer Daniel Arnold mitsingt, hielt bis zum Schluss an. Etwa 500 Personen am Nachmittag und deren 700 am Abend verfolgten am vergangenen Sonntag die beiden Gratiskonzerte. In einer 1½-stündigen multimedialen Show führte der Bern-
heart-Chor seine neun Lieder, die er in den sechs TV-Sendungen dargeboten hatte, auf - inklusive Choreografien. Besonderen Beifall erhielt auch Daniel Arnold, der in der Nähe der Eventhalle wohnt, als er sein Solo «Suspicious Minds» von Elvis Presley zum Besten gab.
Zwischen den einzelnen Songs wurden jeweils Einspielungen aus der Sendung «Kampf der Chöre» auf Grossleinwand gezeigt. Padi Bernhard erzählte zudem als Moderator einige Storys aus dem Bernheart-Chor. Als Zugabe schliesslich sang der Chor «Sing with me», eine Eigenkomposition von Chormitglied Selina Tomaschett. Das Publikum war begeistert, und in den Augen der Sängerinnen und Sänger blinzelte die eine oder andere Träne.
Begeistert von der EventhallePadi Bernhard räumte gegenüber dem «Urner Wochenblatt» ein, dass ihm der Chor sehr ans Herz gewachsen sei, und dass es ihm gar nicht leicht falle, nun einen Schlussstrich zu ziehen. «Der Chor wird mir fehlen, aber ich arbeite zu 100 Prozent als Primarlehrer, bin Vater zweier Kinder und kann mir neben meiner Band «Bernhard» kein zweites, so zeitintensives Hobby leisten.» Von der Eventhalle Erstfeld als Konzertlokal ist er begeistert. «Eine Hammer-Halle. Hier würde ich auch gerne einmal mit meiner Band auftreten!»
Eine intensive und spannende Zeit geht auch für Daniel Arnold zu Ende. Sein Elvis-Solo vor einem Millionenpublikum im Fernsehen werde er nie vergessen. «Das war das Erlebnis in meinem bisherigen Leben», verrät er. Die ausschliesslich äusserst positiven Feedbacks seien gigantisch gewesen. Der Bernheart-Chor sei zu einer richtigen Familie zusammengewachsen, betont Daniel Arnold. «Am Sonntagmorgen habe ich alle zu mir nach Hause zum Brunch eingeladen.» Auch
das Urner Chormitglied schmerzt es, dass die Tage des Chors nun gezählt sein sollen. Singen wird er aber weiterhin, und zwar im Gospelchor Uri, seiner gesanglichen Heimat. Und auch beim Musicalprojekt «Simba» von Lory Schranz werde er im Chor mitsingen. - Und ach ja: Ganz ausgesungen hat der Bernheart-Chor noch nicht. An der «Prix Walo»-Verleihung vom 8. Mai im MythenForum Schwyz wird der Chor nochmals einen kurzen Auftritt haben. Und wer weiss: Vielleicht läutet ja irgendwann bei einem Chormitglied das Telefon, und ein Konzertveranstalter ist auf der Suche nach einem guten Chor ...
Markus Arnold