Blauring Altdorf kritisiert Jugendarbeit der Gemeinde

Die Luft zwischen der Gemeinde Altdorf und der Jugendorganisation Blauring scheint dick zu sein. Die Jugendlichen vom Blauring ärgern sich über fehlende Unterstützung. Die Gemeinde versteht die Reaktion und den Unmut nicht.
07.12.2007
Seit Jahren ist der Blauring Altdorf in seinem Lokal nördlich des DAG-Geländes untergebracht. Die alte Hütte ist baufällig. Reparaturen wären eigentlich schon längst überfällig. Im vergangenen Sommer drohte die Gemeinde gar mit dem Rausschmiss. Nun melden sich die Mädchen des Blauring. Sie kritisieren die Jugendarbeit der Gemeinde Altdorf. Die Gemeinde setze sich zu wenig für ihre Jugendvereine ein, so der Vorwurf.

E-Mail während der Lagerzeit

Im Sommer 2007 während des Bauring-Sommerlagers erhielt die Scharleiterin Claudia Schürpf ein E-Mail von der Gemeinde. Der Inhalt: Der Altdorfer Mädchenverein müsse aus seinem Lokal ausziehen, da der Pachtvertrag mit dem Besitzer des Landes aufgelöst werden sollte. Die Gemeinde ist Besitzerin des Gebäudes. Dass die Gemeindevertreter gerade in der Lagerzeit schreiben und erst noch per E-Mail, konnten die jungen Frauen nicht verstehen. Als Ersatz für das alte Lokal wurden den Jugendlichen immerhin drei Häuser angeboten. Es handelte sich dabei um Notwohnungen an der Flüelerstrasse, um die Webstube im Schulhaus Hagen und das Abwartshaus im Altdorfer «Winkel». Das war im September. Ende Oktober hätten sie ihr Lokal verlassen müssen.

Von Jugendarbeit viel geredet

Um die drei angebotenen Häuser buhlte auch die Pfadi Altdorf, die ebenfalls im Gebäude im Blauringlokal unterkommt. Sie mussten sich entscheiden. Als sich die Blauringmädchen für das «Winkel»-Haus entschieden haben, kam von der Gemeinde die Meldung, es stehe nicht mehr zur Verfügung. Es wurde inzwischen zum Verkauf ausgeschrieben. Nach einigen Verhandlungen steht aber heute fest, dass sie in ihrem Haus bei der DAG bleiben können. Claudia Schürpf lässt dennoch ihrem Unmut freien Lauf. «Wir fühlen uns von der Gemeinde zu wenig unterstützt», sagt sie. «Gerade jetzt wird in Altdorf viel geredet von Jugendarbeit. Wir vom Blauring machen viel für die Jugendlichen und Kinder. Warum fängt man nicht bei uns an?»

Aussagen erstaunen

Rochus Gisler, Bereichsleiter Liegenschaften der Gemeinde Altdorf, bestätigte die geplante Auflösung des Blauringlokals. Da das Land, auf dem das Haus steht, nur gepachtet hätte, hätte sie nicht anders reagieren können», sagt er. Rochus Gisler zeigte sich erstaunt über die Reaktion der Blauringmädchen, da heute alles wieder geregelt sei. Auch Gemeindepräsidentin Barbara Bär zeigte sich erstaunt über die Aussagen des Blauring. «Ich bin überrascht, nicht zuletzt darum, weil wir unmittelbar nach Bekanntwerden der veränderten Situation mit den Jugendvereinen das Gespräch gesucht haben», sagte sie. «Wir haben sofort nach Alternativen gesucht und bewirkt, dass der Mietvertrag verlängert werden kann.» Auch Reparaturen seien laufend gemacht worden, sagt die Gemeindepräsidentin. «Dass das Gebäude alt ist, das ist schon länger bekannt.» Die Gemeinde Altdorf unterstütze die Jugendvereine alle in einem gleichen Masse.

Harry Tresch


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