r Grosskundenschalter wieder zur Verfügung.An den Vormittag des 23. August 2005 werden sich die Mitarbeitenden der Briefzustellregion Altdorf wohl noch lange mit Schrecken erinnern. Als die Fluten des Schächens und der Stillen Reuss die Lokalitäten zu überfluten begannen, befand sich fast die ganze Post, die an diesem Tag hätte vertragen werden sollen, noch im Haus. Weil der Wasserpegel entgegen den ersten Erwartungen rasend schnell anstieg, blieb den Mitarbeitenden im Endeffekt nichts anderes übrig, als Hals über Kopf die Flucht zu ergreifen. An eine geordnete Räumung war nicht mehr zu denken. Immerhin, die Allrad-Fahrzeugflotte konnte dank des Entgegenkommens der Dätwyler AG noch rechtzeitig ins Trockene gebracht werden.
4 Meter unter WasserDa sich die Lokalitäten der Post an einem der tiefstgelegenen Punkte der Industriezone Schattdorf befinden, waren sie vom Unwetter am schwersten betroffen. Der Pegel stieg bis auf eine Maximalhöhe von 4 Metern. Dementsprechend lange dauerte es, bis das Wasser wieder weg war. Erst nach sieben Tagen konnte im Gebäudeinnern ein erster Augenschein genommen werden - und dieser fiel mehr als betrüblich aus, denn nebst dem Mobiliar und den Akten waren auch die im Haus befindlichen Postsendungen vollständig zerstört, al-
les in allem Tausende an der Zahl. Betroffen von diesem Inferno war das
ganze Zustellgebiet, namentlich die Gemeinden Altdorf, Schattdorf/Haldi, Flüelen, Bürglen, Sisikon und Riemenstalden.
Gewaltiger SondereffortVon der Einsatzbereitschaft, die seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vergangenen Monaten an den Tag legten, zeigte sich Manfred Felber, Leiter Briefzustellregion Altdorf, am Wiedereröffnungsapéro begeistert. Bereits am Tag eins nach dem Unwetter seien A-Post-Sendungen und Zeitungen wieder zugestellt worden. Zum Teil hätten sich die Postbotinnen und -boten in Fischerstiefeln, per Fahrrad oder im Privat-PW auf ihre Tour begeben. In der ersten Phase musste die Post ohne jegliche Infrastruktur bearbeitet werden, einzig mit einem Dach über dem Kopf. Aber auch in den folgenden Monaten war viel Improvisationskunst gefragt.
Sechsmonatiges «Exil»Vorübergehend «Exil» erhielten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Briefzustellregion Altdorf im Postgebäude Altdorf 1. Dort musste praktisch jeder freie Quadratmeter im und ums Gebäude ausgenutzt beziehungsweise umfunktioniert werden. Die Post für Flüelen und Sisikon beispielsweise wurde in einem Wartsaal sortiert, diejenige für Schattdorf in einem Znüniraum und diejenige für Bürglen in einer Garage. Andere Briefzustellregionen halfen in dieser schwierigen Zeit mit Fahrzeugen, Gestellen und sonstigem Material aus.
Die knappen Platzverhältnisse und das Improvisieren gehören nun definitiv der Vergangenheit an. Von den Spuren des Unwetters ist in den Lokalitäten der Briefzustellregion Altdorf nichts mehr zu sehen. Im Vergleich zur vorherigen Ausstattung sind die Gestelle und Tische teilweise etwas vergrössert worden. Darüber hinaus ist ein zusätzliches Büro eingerichtet worden.
Urs Hanhart