Am Sonntag, 29. Januar, konnte das 52. Kinzig-Derby bei besten äusseren Bedingungen durchgeführt werden. Dafür brauchte es vom OK unter der Leitung von Ernst Gisler («Furli») einen ganz besonderen Effort. Während der Woche musste die ganze Rennstrecke mit den Pistenfahrzeugen nochmals umgepflügt werden, damit eine optimale Piste bereitstand. 50 Helferinnen und Helfer sorgten dafür, dass am Rennwochenende auf dem Biel alles wie am Schnürchen klappte. Die Athletinnen und Athleten waren denn auch nach dem Rennen voll des Lobes über die Rennstrecke. Kurssetzer Toni Aschwanden verstand es, auf der Eggen-Hundschopf-Biel-Piste, die einen Höhenunterschied von 280 Metern aufweist, einen rhythmischen Riesenslalom mit 38 Toren auszustecken.
Zweiter DerbysiegAm Renntag war im oberen, technisch schwierigen Teil wunderschönes Winterwetter. Im unteren Teil war die Sicht durch Nebelschwaden leicht beeinträchtigt. Der 34-jährige Elite-Fahrer Bruno Büeler aus Spiringen war mit seiner Zeit von 57.97 Minuten 26 Hundertstelsekunden schneller als René Arnold, SC Edelweiss Bürglen, gefolgt vom Überraschungsmann des Tages, dem 17-jährigen Junior Thomas Bissig, Isenthal, der einen Rückstand von 60 Hundertstelsekunden auf den Sieger aufwies. Der Hobby-Mountainbiker Bruno Büeler sagte beim Siegerinterview: «Heute habe ich mein Ziel erreicht und das Derby zum zweiten Mal gewonnen.» In der Herrenkategorie A1 gewann Thomas Infanger, SC Edelweiss Bürglen, mit einem Vorsprung von 66 Hundertstelsekunden auf den Urner Landrat Alois Arnold, SC Edelweiss Bürglen.
Christine Zurfluh beste UrnerinDie Elite-Damen lieferten ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Schluss waren die drei Schnellsten nur 8 Hundertstelsekunden auseinander. Den Sieg holte sich Sarah Stucki, Sörenberg, mit 5 Hundertstelsekunden Vorsprung auf die 18-jährige Christine Zurfluh, Isenthal, und Manuela Ernst, SC Spiringen. Die zweitplatzierte Christine Zurfluh von der Trainingsgemeinschaft Uri zeigte sich denn auch bei der Siegerehrung sehr zufrieden: «Das Rennen ist für mich bei diesem super Wetter genial gelaufen. Mein Saisonziel ist der Gewinn des Raiffeisen-Grand-Prix 2012.»
Der SC Edelweiss Bürglen, der Seriensieger der letzten Jahre, gewann auch dieses Jahr die Mannschaftswertung mit René Arnold, Thomas Infanger, David Gisler und Alois Arnold vor dem SC Spiringen und dem SC Gotthard Andermatt.
Manuela Ernst und René Arnold siegen im Edelweiss-CupNach dem Kinzig-Derby kämpften die Fahrerinnen und Fahrer auf der gleichen Strecke noch um den Edelweiss-Cup, ein Rennen des ZSSV-Raiffeisen-Grand-Prix. Die Verantwortlichen hatten mit dem Entscheid, das Rennen früher anzulegen, richtig gehandelt, denn kurz nach Rennschluss zog dichter Nebel auf, der ein reguläres Rennen verhindert hätte. Auf dem Podest trafen sich die gleichen Damen wieder wie am Kinzig-Derby, jedoch in anderer Reihenfolge. Die 23-jährige Studentin Manuela Ernst siegte diesmal vor Christine Zurfluh und der Siegerin vom Vormittag, Sarah Stucki. Die schnellsten Herren in diesem Lauf waren René Arnold, SC Edelweiss Bürglen, vor Toni Muheim, SC Edelweiss Bürglen, und dem Sieger vom Kinzig-Derby, Bruno Büeler.
«Furli» Gisler zeigte sich nach seinem letzten Rennen als OK-Präsident sichtlich zufrieden und erleichtert. «Wir haben heute ein tolles Rennen gesehen und beste Werbung für das Skigebiet Biel-Kinzig gemacht», meinte er. «Schade ist nur, dass nicht mehr Sportler teilgenommen haben!» Regierungsrat Josef Arnold gratulierte den Organisatoren für diesen herrlichen Anlass und liess es sich nicht nehmen, selber im «Rutschkommando» die Rennpiste abzurutschen, um faire Bedingungen für alle Läufer zu schaffen.
Paul Gwerder