Bürgernutzen beträgt wahrscheinlich nur 5 Franken

Das Budget der Korporation Uri ist verhalten erfreulich. Man rechnet sowohl mit höheren Einnahmen als auch mit höheren Ausgaben.
14.11.2007

Auf den ersten Blick sehe das Budget 2008 der Korporation Uri gut aus, sagte Rechnungsführer Franz Dittli an der Medienkonferenz vom 13. November. Doch einen Schönheitsfehler gebe es: Im Voranschlag eingerechnet sei die Auszahlung des Korporationsnutzens von lediglich 5 Franken statt 10 Franken, wie dies in den vergangenen Jahren jeweils der Fall war. Gemäss Verordnung über die Auszahlung des Korporationsnutzens würden nämlich dann 10 Franken pro Korporationsbürger ausbezahlt, wenn der Ertragsüberschuss mehr als 400 000 Franken betrage. Dadurch, dass der Bürgernutzen halbiert wird, entfällt der Korporation Uri die direkte Bundessteuer in der Höhe von 15 000 Franken. «Sollte sich im Rechnungsjahr 2008 gegenüber dem Budget eine deutliche Ertragssteigerung abzeichnen, wird trotzdem ein Bürgernutzen von 10 Franken ausbezahlt», betont Franz Dittli.

Ertragsüberschuss von 204 000 Franken

Verwalter Hans Traxel bezeichnet den Voranschlag ebenfalls als gut, jedoch täusche er etwas, weil zwei Fondsentnahmen von total 330 000 Franken getätigt würden (siehe Kasten). «Wir messen uns nicht am Gewinn, sondern an den Leistungen, die die Korporation Uri erbringt», so der Verwalter. Die laufende Rechnung sieht bei einem Aufwand von 4,98 Millionen Franken und einem Ertrag von 5,18 Millionen Franken einen Gewinn von 204 000 Franken vor. Gegenüber dem Voranschlag 2007 rechnet man mit 309 400 Franken Mehrertrag (+6,35 Prozent). Dieser höhere Ertrag sei zum Teil auf die höheren Fondsentnahmen (Differenz von 160 000 Franken) zurückzuführen. Die grösste Einnahmequelle der Korporation Uri bilden nach wie vor die Erträge aus den Regalien und Konzessionen. Diese 2,64 Millionen Franken machen 50,91 Prozent der gesamten Einnahmen der Korporation Uri aus. Die Erträge aus den Wasserkonzessionen bilden mit 1,75 Millionen Franken den höchsten Betrag innerhalb dieser Position.

Mehr Strahlerpatente nach grossen Kristallfunden

Die diversen, grösseren Kristallfunde auf dem Gebiet der Korporation Uri habe die Nachfrage nach Strahlerpatenten ansteigen lassen. Der Engere Rat erwartet deshalb für das kommende Jahr einen Betrag von 45 000 Franken aus diesen Patenten. Das sind 5000 Franken mehr, als im Budget 2007 vorgesehen waren.
Immer wichtiger wird gemäss Franz Dittli das zweite Standbein der Korporation Uri, die Einnahmen aus Vermögenserträgen. Mit einem Betrag von 870 500 Franken bilden die Zins-erträge aus Festgeldern, aus Zinsen auf Darlehen und Wertschriften sowie die Dividenden aus Beteiligungen wichtige Ertragspfeiler. Durch den Kauf von diversen Liegenschaften nehme die Bedeutung der Liegenschaftserträge stetig zu. Aus den Wohnhäusern resultierten gesamthaft Einnahmen von 498 200 Franken. «Das vermehrte Engagement auf dem Liegenschaftsmarkt wird aber zur Folge haben, dass in den nächsten Jahren einige Sanierungen anstehen werden», so Franz Dittli. Derzeit würden Vorabklärungen getroffen, um die Liegenschaft am Bauernhofweg in Altdorf zu sanieren.
Die Erträge aus dem Verwaltungsvermögen dürften im Jahr 2008 einen Betrag von 366 000 Franken ergeben. Weiter resultieren aus Entgelten Erträge von insgesamt 377 000 Franken.

Abschreibungen von 162 000 Franken

Auf Aufwandseite ist eine Erhöhung um 293 200 Franken vorgesehen. Der Personalaufwand liegt mit 1,16 Millionen Franken um 44 800 Franken über dem Budget des Jahres 2007. Für Behörden und Kommissionen sind 259 000 Franken sowie für das Verwaltungs- und Betriebspersonal 761 400 Franken vorgesehen. Für den Sachaufwand werden insgesamt 1,12 Millionen Franken budgetiert. Für den baulichen Liegenschaftsunterhalt wird mit Aufwendungen von 476 300 Franken gerechnet.
Der Engere Rat der Korporation Uri sieht Abschreibungen von 162 100 Franken vor. Als Beiträge an den Bund für den Landschaftsfranken werden 15 200 und an die Bauernschule Uri 15 000 Franken ins Budget aufgenommen. Um 111 700 Franken höher als im laufenden Jahr werden die Beiträge an den Kanton ausfallen. Durch die Vereinbarung mit dem Kanton Uri hatte sich die Korporation Uri zu deutlich höheren Beiträgen im Bereich Wald verpflichtet. So bezahlt die Korporation einen jährlichen Beitrag von 240 000 Franken an Waldbauprojekte Massnahmen C (Vorjahr 130 300 Franken). Gemeinden und Gemeindeverbände erhalten Beiträge von 293 600 und private Ins-titutionen 817 600 Franken. Aufgrund der Schwendgeldverordnung beträgt zudem der Beitragssatz neu 15 statt 10 Franken pro Stunde. In den um 55 000 Franken höheren Beiträgen im Bereich des Tourismus ist die Schlusszahlung an den Bau der Sesselbahn auf dem Biel eingerechnet.

Markus Arnold


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