Nach der DV der CVP Schweiz in Altdorf herrscht wieder Alltag. Nur 50 Personen besuchten am 24. Januar im Pfarreizentrum St. Josef in Erstfeld den Wahlparteitag der CVP Uri. Präsident Franz-Xaver Brücker hielt kurz Rückblick auf die auslaufende Legislatur und nannte Ziele seiner Partei für die nächste Amtszeit: mindestens 30 Sitze im Landrat, drei Sitze in der Regierung, Sicherung der Arbeitsplätze, Förderung des Tourismus, Steuerentlastung, Raumentwicklung unteres Reusstal und die Gebietsreform.
Drei Sitze und der LandammannDie drei Sitze im Regierungsrat dürften der CVP gewiss sein. Alle bisherigen Regierungsmitglieder stellen sich am 6. April zur Wiederwahl, und bis heute ist keine weitere Kandidatur bekannt. Die drei Regierungsmitglieder der CVP, Heidi Z'graggen, Josef Arnold und Isidor Baumann, wurden mit je 49 Stimmen nominiert. Für Heidi Z'graggen stehen die Fortsetzung der Raumentwicklung im unteren Reusstal und die Vollendung des Tourismusprojekts in Andermatt im Vordergrund. Josef Arnold wird seine Arbeit hauptsächlich auf die Harmonisierung des Schulwesens mit der früheren Einschulung, die Stärkung der Attest-Berufsausbildung und den Bericht zur Volksschule Uri 2016 fokussieren. Isidor Baumann will wieder das Tourismusgesetz anpacken und die Ansiedlung von Arbeitsplätzen begünstigen.
Die CVP Uri empfiehlt einstimmig auch Josef Dittli (FDP), Stefan Fryberg (FDP), Markus Züst (SP) und Markus Stadler (parteilos) zur Wiederwahl. Mit 48 Stimmen nominierte sie Isidor Baumann zur Wahl als Landammann. Mit klarem Mehr empfohlen wird die Wahl von Markus Züst als Landesstatthalter. Heidi Z'graggen und Josef Dittli haben ihm den Vorrang gelassen. Anciennität und Stimmenzahl waren für diesmal zweitrangig.
Parolen wie erwartetAm 24. Februar stimmen wir über zwei eidgenössische und zwei kantonale Vorlagen ab. Mit 45:1 Stimmen beschloss die CVP Uri zur Unternehmenssteuerreform II die Ja-Parole. Tony Z'graggen, Präsident des Gewerbeverbandes Uri, hatte über die Vorlage orientiert. Die Volksinitiative gegen Kampfjetlärm in Tourismusgebieten wird zur Ablehnung empfohlen.
Einstimmig erklärte die CVP Uri die Ja-Parole zum Kantonsbeitrag von 2,3 Millionen Franken für den Ausbau des Schwimmbads in Altdorf. Christian Mattli, Präsident der Schwimmbadgenossenschaft, erzählte die Erfolgsgeschichte der Freizeitanlage und stellte den Ausbau vor. 1978 wurde das Schwimmbad in Altdorf eröffnet. 1986 konnte mit der neuen Rutschbahn die Zahl der Besucherinnen und Besucher, die zu einem grossen Teil auch von ausserhalb des Kantons Uri stammen, nachhaltig gesteigert werden. Wird dem Kredit zugestimmt, erfolgt im März 2009 der Ausbau.
Ebenfalls einstimmig fiel die Parole zur Volksinitiative für massvolle Abstimmungsinformationen statt Behördenpropaganda aus: Die CVP Uri empfiehlt ein Nein. Landrätin Anita Schuler, Seedorf, hatte die Vorlage erläutert. Altlandammann Hans Zurfluh, Attinghausen, hatte dagegen votiert. Das Urner Volk sei nicht so dumm, dass es Personen in den Regierungsrat wähle, die nachher nicht sagen sollen, was sie denken.
Erich Herger