Das Biken ist auch eine touristische Energie

Tourismus, Strom, Weiden und Wald. Es war auch ein Tag für Ziegen, Bikerinnen und Biker. Die Talgemeinde Ursern sagte Ja zum Rahmenkredit für die sichere Energieversorgung des Tourismusresorts.
24.05.2011
Der Talrat wollte eine Änderung in der Waldverordnung der Korporation Ursern. Das Befahren der öffentlichen Wanderwege in den Schutzwäldern des Urserentales sollte verboten werden, ja überhaupt das Ausüben von Sportarten in den Schutzwäldern. Dagegen wurde an der Talgemeinde vom 22. Mai vor der Pfarrkirche in Hospental erfolgreich opponiert. Ein generelles Bikeverbot sei ein schlechtes touristisches Signal - im Tourismusresort. Biken sei auch Tourismus. Es gebe Probleme, aber die könne man je nach Örtlichkeit im Einzelfall regeln. So wurde die Vorlage zur Anpassung der Waldverordnung der Korporation Ursern zurückgewiesen.
Für das Energieversorgungsnetz des EWU hiess die Talgemeinde einen Rahmenkredit von 750`000 Franken gut. Geplant sind beispielsweise Kabelumlegungen, Netzverstärkungen und der Ersatz von Freileitungen im Zusammenhang mit dem Tourismusresort Andermatt.

Neue Amtsentschädigung

Die Teilrevision der Verordnung über die Amtsentschädigung wurde einstimmig angenommen. Das Sitzungs- und Taggeld beträgt für einen ganzen Tag neu 175 (bisher 110 Franken), für einen halben Tag 100 (65) und für eine kurze Beanspruchung 50 Franken (25). Angepasst wurde auch die Spesenvergütung für den Einsatz eines privaten Motorfahrzeuges.
Mit einer Änderung, und zwar bei der Berechnung des Weidgeldes zugunsten der Ziegenhaltung, ist auch die Teilrevision der Verordnung über die Weidenutzung und -entschädigung einstimmig angenommen worden. Im Zusammenhang mit der Hirtschaft, den Zäunen, der Weideeinteilung, der Befristung der Weidenutzung, dem Auf- und Abtrieb des Schmalviehs, den besonderen Bestimmungen gab es Änderungen. Einstimmig beschlossen wurde die Totalrevision der Verordnung über die regionale Kabelfernsehanlage Urserental. Und ebenfalls einstimmg erfolgte die Aufnahme von Rita Monn-Zberg mit David, Benjamin, Jasmin und Daniela aus Hospental ins Korporationsbürgerrecht Ursern. Gutgeheissen wurden zwei Anträge um Landerwerb, der eine betrifft die Dampfbahn Furka-Bergstrecke (DFB) in Realp.
Die Jahresrechnung 2010 der Korporation Ursern wurde einstimmig genehmigt, ebenso der Geschäftsbericht und die Jahresrechnung 2010 des Elektrizitätswerkes Ursern (EWU). Die Jahresrechnung der Korporation Ursern weist einen Ertragsüberschuss von 1600 Franken aus. Dem zugrunde liegen Rückstellungen von 111`000 Franken. Das EWU weist 2010 - bei einem Aufwand von 5,35 Millionen - einen Ertragsüberschuss von 1,88 Millionen Franken aus. Auffallend ist das «Hammerergebnis» in der Energieproduktion des EWU. Mit den drei Wasserkraftwerken Oberalp, Hospental und Realp sowie den Windenergieanlagen auf dem Gütsch konnten 2010 insgesamt 26 Millionen Kilowattstunden elektrische Energie erzeugt werden. Die Stromproduktion konnte dank guter hydrologischer Verhältnisse und der Inbetriebnahme der zwei weiteren Windkraftanlagen gegenüber dem Vorjahr um 3,22 Millionen Kilowattstunden (14 Prozent) gesteigert werden.

Staltenweg und Stromversorgung

Im Zusammenhang mit der Präsentation des Budgets 2011 der Korporation Ursern wurde angeregt, den Staltenweg zu sanieren. Man dürfe das Winterhorn im Zusammenhang mit der Skigebietserweiterung nicht fallen lassen, betonte ein anderer Talbürger, und diese Meinungsäusserung im Ring zu Hospental erntete Applaus. Zu Voten führte vor allem auch die Planung des Kraftwerks Realp II.

Kraftwerkprojekt in Realp bis 2012

Mit den kantonalen Ämtern seien laufend Verhandlungen für die Restwasserbestimmung und die Umweltverträglichkeitsprüfung geführt worden, hatte Herbert Danioth, der Präsident des EWU-Verwaltungsrates, in seinem Jahresbericht erwähnt. Gleichzeitig habe man auch an Variantenoptimierungen gearbeitet. Nun sei es das Ziel, an der Talgemeinde 2012 ein definitives Projekt vorlegen und den entsprechenden Kredit beantragen zu können. Man müsse Druck beim Kanton machen. Wenn Samih Sawiris etwas wolle, gehe das beim Kanton viel schneller, meinte ein Talbürger.

Erich Herger


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