Von warmen, sanften Klängen bis hin zu virtuosen Passagen in den höchsten Lagen - das Trompetenensemble Zephir verspricht seinem Publikum einen einzigartigen Konzertgenuss. Die sechs Profitrompeter haben alle in Mainz studiert, dort das Ensemble Zephir gegründet und geben seither immer wieder Konzerte in Deutschland, in der Schweiz und im übrigen Europa. So trat «Zephir» beispielsweise an der Pokalübergabe am WTA-Tennisturnier in Luxemburg auf, war auf Konzerttournee in Niederösterreich, wo das Ensemble vom ORF porträtiert wurde, und nahm erfolgreich an internationalen Wettbewerben teil.
Mit Patrik Arnold aus BürglenAm Samstag, 9. Januar, kommt das Trompetenensemble nun nach Bürglen und gibt um 20.15 Uhr in der Pfarrkirche ein Neujahrskonzert. Der Hauptgrund, wieso dieses aussergewöhnliche Konzert ausgerechnet in Bürglen aufgeführt wird, liegt auf der Hand: Das einzige Schweizer Bandmitglied, Patrik Arnold, ist 1982 in Bürglen geboren und aufgewachsen.
Seinen ersten Trompetenunterricht erhielt er mit zehn Jahren. «Ich denke, es gibt im Kanton Uri viele Leute, die unsere Musik sehr gerne hören werden. Wir möchten dem Publikum nicht nur durch Musik aus verschiedenen Epochen Abwechslung bieten, sondern auch durch verschiedene Besetzungen und Instrumentenzusammensetzungen. Dies schaffen wir durch den Einbezug von Piccolotrompeten, Flügelhörnern und vor allem von ein bis drei Eufonien. Deshalb ist unser Stil nicht vergleichbar mit einem klassischen Quintett oder Sextett und somit für die meisten neu», erklärt Patrik Arnold, der mittlerweile in Niederuzwil lebt.
Er ist mit der Musikerin Yoshiko Inoue verheiratet und Vater einer Tochter.
Da es für sechs Trompeter kaum Literatur gibt, arrangieren die Musiker von «Zephir» praktisch alle Stücke selber. Dies hat gemäss Patrik Arnold den Vorteil, dass man die Werke auf die einzelnen Ensemblemitglieder zuschneiden kann.
Von Barock bis JazzBeim Konzert in Bürglen werden ein Organist und ein Perkussionist die sechs Blechbläser verstärken. Das Repertoire ist von barocker bis zu jazziger Musik sehr breit. Gestartet wird mit der «Feuerwerksmusik» von Georg Friedrich Händel für Trompeten, Orgel und Pauken. Es folgt ein Orgelsolo, danach das Werk «Aus Holbergs Zeit op. 40» von Edvard Grieg.
Nach einem Marimba-Solo stehen die Werke «Soundings» von Gary C. Wihite, «Pavane» von Gabriel Fauré, «Here's that rainy Day» von Jimmy van Heusen auf dem Programm. Abgeschlossen wird das Konzert mit «Olympic Fanfare and Theme» von John Williams. Durchs Programm führen die sechs «Zephir»-Musiker gleich selber.
Ensemblespiel als persönliche Hygiene«Zephir» gibt es seit 2002, und wenn es nach Patrik Arnold geht, soll das Ensemble eine fruchtbare Zukunft haben. Etwa zehn Konzerte pro Jahr zu geben, hat sich das Ensemble zum Ziel gesetzt. Für Musiker, bei denen der Unterricht und das Dirigieren einen grossen Teil der täglichen Arbeit ausmachen, biete das Ensemblespiel eine gute Möglichkeit, selber zu musizieren, sagt Patrik Arnold. Er erinnert sich an ein Zitat eines Dozenten aus seiner Studienzeit: «Das Ensemblespiel ist für jeden Musiker so etwas wie die persönliche Hygiene.» Diese Ansicht teilt er.
Aber muss es gerade ein Ensemble sein, deren Mitglieder bis zu 1000 Kilometer voneinander entfernt wohnen? Proben und Auftritte werden so zu einem administrativen und finanziellen Grossprojekt. Dies nehmen die sechs Musiker aber gerne auf sich, denn nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich harmonieren die ehemaligen Studienkollegen bestens.
Und einen Vorteil habe diese spezielle Konstellation: «Da wir alle aus verschiedenen Gegenden stammen, kommen wir leichter zu interessanten Auftritten, als wenn wir alle den gleichen Bezugsraum hätten», meint Patrik
Arnold.
Markus Arnold