tz, und, und, und.Der Masterplan ist noch kein konkretes Projekt. Er bildet die Grundlage für die Raumplanung und die Richtplananpassung. Trotzdem wird daraus ersichtlich, wie das Vorhaben des ägyptischen Investors in Andermatt konzeptionell aussehen wird. Verfasser des Masterplans ist die Firma Denniston von Jean-Michel Gathy mit Sitz in Kuala Lumpur. Lokaler Beratungspartner ist das Altdorfer Architekturbüro G&A mit Max Germann, der auch den Plan erläuterte.
Auf zwei PlattformenDer Masterplan enthält mehrere verschiedene Zonen. Der Golfplatz mit insgesamt 120 Hektaren Fläche wird in eine Hügelzone (Löcher 1 bis 9) und in eine Wasserwelt (Löcher 10 bis 18) eingeteilt. Ausgangspunkt ist das Klubhaus. Im Areal sind weitere golfnahe Hochbauten wie Villen und Chalets geplant.
In der Zone 2 wird vor allem der Wohn- und Lebensbereich im Neubauteil Andermatts entstehen. Sechs- bis siebenstöckige Bauten bilden am Rand der Zone einen Rücken zur Autobahn. Das eigentliche Kerngebiet besteht aus drei- bis vierstöckigen Häusern - ähnlich hoch wie die Gebäude im heutigen Dorf Andermatt. Nebenan stehen niedrigere Bauten. Am Rand Richtung Reuss entsteht eine attraktive Grünzone für Einheimische und Gäste, die auch den Eingang des Urserentales bildet. Innerhalb der Zone 2 sind auch Parkiermöglichkeiten für den Verkehr geplant. Ein Grossteil der Anlage soll auf zwei Plattformen zu stehen kommen. Die untere Plattform bietet Parkiermöglichkeiten und bei extremem Hochwasser eine Überlaufstufe. Wer nach Andermatt reist, gelangt zuerst auf die obere Plattform. Dort befinden sich auch die Verzweigungen zu den verschiedenen Attraktionen.
Erstklasshotel als «Flaggschiff»Auf der anderen Seite der Autobahn, immer noch in der Zone 2, befindet sich
gemäss Masterplan die Sport- und Freizeitzone mit Einrichtungen wie Sportzentrum, Schwimmbad, Wasserwelten, Eishalle, Shopping-Mall und kleineren Geschäften. Das «Flaggschiff» des Resorts, das schönste Hotel - kein riesengrosses, aber qualitativ auf höchstem Standard -, kommt in der Zone 3 zu stehen, als Nachfolge des legendären Hotels Bellevue.
Von grosser Wichtigkeit sind auch die Verbindungen zwischen den einzelnen Attraktionen und dem Dorf. Die Einheimischen und Gäste sollen möglichst schnell und komfortabel zu den verschiedenen Bereichen des Resorts gelangen können. Eine Möglichkeit hierfür wäre zum Beispiel die Schaffung einer Seilbahn oder einer Monorail-Bahn. Es wäre eventuell vorgesehen, damit das Skigebiet Nätschen/Gütsch direkt zu erschliessen. Eine besondere Bedeutung
würde insgesamt der Bahnhof Andermatt erhalten: als Mittelpunkt zwischen den Destinationen Zermatt und St. Moritz mit den besten Anschlüssen in die Zentren Zürich und Mailand.
Andermatt erhaltenInsgesamt sollen im Resort gemäss heutigem Planungsstand in vier bis sechs Hotels rund 800 Zimmer entstehen, dazu kommen Appartements, Chalets und Villen. Dies ergibt insgesamt rund 3000 zusätzliche Betten.
Gemäss Masterplan soll das Dorf mit seinen Besonderheiten und räumlichen Strukturen beibehalten werden. Für die mittel- und langfristige Weiterentwicklung des Dorfes Andermatt sieht die Änderung des Richtplanes zudem ein Gebiet vor, das künftig in eine Bauzone eingezont werden kann. Diese Zone ist jedoch nicht Teil des Masterplanes.
Änderung des RichtplanesUm das Vorhaben eines Resorts in die Tat umsetzen zu können, werden mit der Richtplananpassung verschiedene Gebiete einer anderen Nutzung zugeführt. Rund 18 Hektaren in den Gebieten Eiboden, Unterbäz und Rüssen werden als «Siedlungsgebiet» für die Realisierung der Anlagen bereitgestellt. 2 Hektaren sind bereits heute Bauzone. 7 Hektaren werden reserviert für eine spätere, hauptsächlich nicht-touristische Weiterentwicklung von Andermatt. Zusammen mit den Flächen für die spätere Siedlungserweiterung wird das bestehende Siedlungsgebiet Andermatt von heute 35 Hektaren auf 60 Hektaren ausgedehnt. Eine Bebauung der Siedlungsgebiete Rüssen und Unterbäz wird erst dann zugelassen, wenn sichergestellt ist, dass das Gesamtresort verwirklicht wird. Das Fazit von Justizdirektorin Heidi Z'graggen: «Das Tourismusprojekt von Samih Sawiris passt ins raumplanerische Konzept der Gotthardregion.»
Markus Arnold