«Das Niveau der Arbeiten ist gestiegen»

Sebastian Wellig, Michael Arnold, Marc Püntener und Dario Picecchi - so heissen die Preisträger. Sie überzeugten mit ihren Arbeiten die achtköpfige Jury.
16.03.2012
Viele glückliche Gesichter am vergangenen Donnerstag, 15. März, in der Kollegikapelle in Altdorf. Zum zehnten Mal wurden die besten Maturaarbeiten ausgezeichnet. Keine leichte Aufgabe, wie Jurymitglied Ambros Zgraggen an der Preisverleihung betonte. «Das Niveau der Arbeiten ist weiter gestiegen.» Und er nannte auch gleich einen Grund dafür: Seit diesem Jahr werden die Maturaarbeiten benotet. «Die Auswahl an ausgezeichneten Arbeiten war sehr gross», so Ambros Zgraggen. Die achtköpfige Jury mit Vertretern des Mittelschulrates, des Rektorats, des Vereins der Ehemaligen und Freunde sowie des Elternvereins verteilte vier Haupt- sowie acht Anerkennungspreise. Das Preisgeld betrug insgesamt 4000 Franken.

ETH beurteilt Arbeit

«Die mit dem Hauptpreis ausgezeichnete Arbeit musste gar an der ETH bewertet werden», erklärte Silvia Schärer. Sie übergab die Preise in der Kategorie Naturwissenschaften. Dort holte sich Sebastian Wellig mit seiner Arbeit «Gleichgewichte der Amminkupfer(II)-Komplexe» den Hauptpreis. «Die Arbeit überzeugt durch ihr hohes Niveau. Selbst die ETH anerkannte diese Leistung», so Silvia Schärer. Besonders der praktische Teil sei sehr anspruchsvoll.

Einen der Anerkennungspreise in der Kategorie Naturwissenschaft sicherte sich Roman Gisler mit seiner Arbeit «Von der Quelle zur Mündung - Hochwasserschutz entlang Urner Gewässer». Dabei hatte der Maturand einen Exkursionsführer erarbeitet, der den Hochwasserschutz in Uri anhand eines Beispiels erklärt. Der zweite Anerkennungspreise bei den Naturwissenschaften ging an Felix Bissig («Der Tiefengletscher - Veränderung durch den Gletscherschwund von 1850 bis heute»).

Preis für «Arme Seelen»

In der Kategorie Gesellschaftswissenschaften holte sich Michael Arnold den Hauptpreis. Er habe in seiner Arbeit «eine umfassende Quellenlektüre und eine nicht alltägliche historische Spurensuche» unternommen, begründete Jurymitglied Ambros Zgraggen die Auszeichnung. Für seine Arbeit «Der Arme-Seelen-Glaube im Kanton Uri - Eine historische Spurensuche» hatte sich Michael Arnold auch vom Film «Arme Seelen», der im vergangenen Jahr in den Schweizer Kinos lief, inspirieren lassen. Die zwei Anerkennungspreise bei den Gesellschaftswissenschaften sicherten sich Franco Strub («Facebook & Co. - Wie soziale Netzwerke von Schülerinnen und Schülern der Kantonalen Mittelschule genutzt werden») sowie Benjamin Steinegger («Die Schweiz und die aktuelle globale Finanz- und Wirtschaftskrise»).

Unzählige Nachtsessions

Wie macht man mit Licht Kunst? Diese Frage stellte sich Marc Püntener im Rahmen der Maturaarbeit. Und die Antwort überzeugte, wie Jurymitglied Jörg Wild betonte. «Die Lichtbilder, die im Rahmen der Maturaarbeit entstanden sind, müssen den Vergleich mit professionellen Lichtkünstlern nicht scheuen», so Jörg Wild. «Unzählige Nachtsessions» habe der Maturand für seine Arbeit gebraucht, betonte der Laudator. Marc Püntener sicherte sich mit «Lichtgraffiti - Bewegende Kunst mit Licht» den Hauptpreis. Anerkennungspreise gingen an Jannick Sicher, der seine Arbeit zum Thema Beatbox auf Englisch verfasste, sowie an Stephanie Gisler und Salomé Stutz («Die Sage von der Teufelsbrücke - Wie wird ein Prosatext dramatisiert und inszeniert?»).

Natürliches Antibiotika

Mit Knoblauch und Propolis - zwei natürlich wirkenden Antibiotika - gewann Dario Picecchi den Hauptpreis in der Kategorie Gesundheit und Sport. «Ein nachhaltiges Thema», befand Jurymitglied Marcel Huwyler. Die Anerkennungspreise gingen an Belinda Tramonti («Depressionen bei Kindern - Wenn Kinder nicht mehr Kind sein können») sowie Michelle Kempf und Neele Mettler («Wie fördert man eine Fussball-Juniorenmannschaft»).

Bildungsdirektor Josef Arnold gratulierte den ausgezeichneten und nominierten Schülerinnen und Schülern zu ihren Maturaarbeiten. «Sie haben mit der Maturaarbeit bereits eine wichtige Etappe geschafft», so Josef Arnold. «Doch ein wichtiger Schritt - die Matura selber - wartet nun auf Sie.»

Ralph Aschwanden


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