«Das Theater ist ein Teil meines Lebens»

Am 18. Oktober 1976 hat Lory Schranz im Kanton Uri das erste private Gymnastik- und Tanzstudio eröffnet. Jedes Jahr mindestens ein Projekt mit Kindern auf der Bühne. Nach 30 intensiven Jahren richtet sich Lory Schranz nochmals neu aus.
09.11.2007
Nach zehn erfolgreichen Jahren folgte im Herbst 1986 die Gründung der Märlibühne Altdorf. «Dank grosser Unterstützung von Eltern, Freiwilligen und Sponsoren ist es mir immer wieder gelungen, Musicals und Weihnachtsspiele auf die Bühne zu bringen», schaut Lory Schranz dankbar zurück. Seit ihrer Ausbildung zur Gymnastik- und Tanzpädagogin für Kindertheater in Zürich, die sie im Jahre 1995 erfolgreich abgeschlossen hat, ist ihre Begeisterung fürs Theater ständig gewachsen. «Das Theater ist ein Teil meines Lebens», betont die temperamentvolle Altdorferin. «So wie ich selber gerne in verschiedene Rollen schlüpfe und auf der Bühne auftrete, habe ich bei meiner Arbeit auch gemerkt, wie viele Kinder und Erwachsene ebenso gerne zwischendurch in eine andere Rolle schlüpfen, um so aus sich herauskommen zu können.»

Mehr Theater, weniger Tanz und Musik

Nach 30 Jahren im eigenen Tanz- und Gymnastikstudio und den zahlreichen Projekten mit der Märlibühne Altdorf und der Theatergruppe «Eigägwächs» richtet sich Lory Schranz im kommenden Jahr nochmals neu aus. Ans Aufhören denkt die passionierte Theaterspielerin und -pädagogin sicher nicht, aber etwas kürzer treten will sie doch. «Bis Sommer 2008 werde ich alle Tanz- und Gymnastikstunden - für Dreijährige bis zum Maturaalter - wie bisher weiterführen», versichert sie. Dann aber widmet sie sich ganz dem Theater. In ihren Workshops will sie sich der Stimmbildung und dem darstellenden Spiel widmen. Sie schafft Raum zum Improvisieren und Ausprobieren. «Bei meinen künftigen Angeboten werden die Musik und das Tänzerische nicht mehr die gleiche Bedeutung haben», verdeutlicht Lory Schranz.

Ein Angebot, das es in Uri noch nicht gibt

Lory Schranz ist überzeugt, dass sie mit der Konzentration aufs Theater Wünsche von Urnerinnen und Urnern verschiedenster Altersgruppen erfüllen kann. «Der soziale Aspekt ist mit ein grosses Anliegen. Neben fes-ten Theatergruppen, die sich regel-mässig treffen, will ich weiterhin behinderte Menschen, Betagte, Kinder und Erwachsene im Rahmen von generationenübergreifenden Projekten zusammenführen.» Als «besonderen Reiz» bezeichnet sie die Herausforderung, etwas auszuprobieren, das es im Kanton Uri bisher nicht gibt. Dies umso mehr, weil sie überzeugt ist, dass es inzwischen im Kanton Uri genügend Angebote für Gymnastik und Tanz gibt.

Das Kinderfest zum Abschied

Mit dem Kinderfest vom Juni 2008 verbindet Lory Schranz den Abschied der Märlibühne. Zusammen mit dem Kinderchor und der Band der Musikschule Uri, der Ludothek und der Gemeinde Altdorf wird in einem grossen Zirkuszelt das Musical «Robinson» aufgeführt. «Dass ich den Abschied der Märlibühne wieder zusammen mit der Musikschule Uri gestalten kann, freut mich ganz besonders», formuliert die Altdorferin, «denn auch mein erstes Projekt im Jahre 1988 - Miär gend i Zoo - durfte ich zusammen mit der Musikschule auf die Bühne bringen.»

«Aladin» kommt im 2009

Für das Grossprojekt «Aladin», das im 2009 zur Aufführung kommen soll, können sich Kinder anmelden, die ohne weitere Verpflichtung einfach bei diesem Projekt, das sich über rund sechs Monate erstrecken wir, dabei sein wollen. Regelmässig weiterarbeiten wird Lory Schranz in den Workshops mit der Theatergruppe «Eigä-gwächs». Daneben freut sie sich natürlich auch immer wieder, wenn sie vom Zentralschweizerischen Theaterverband, von Schulen oder anderen Institutionen ausserhalb des Kantons für Theaterworkshops angefragt wird. «Dank meiner Neuausrichtung erhalte ich die gewünschte Flexibilität, auch solche besonderen Angebote anzunehmen», erklärt Lory Schranz. Und was sie auf keinen Fall missen möchte, sind die regelmässigen Kontakte zu den behinderten Menschen: «Zwischendurch treffen wir uns an einem Montagabend einfach in der Cafeteria der Stiftung Behindertenbetriebe zum Plaudern. Und auch dafür will ich weiterhin Zeit haben.»

Luzia Schuler-Arnold


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