Der Ashram verlässt das Schächental

Der Hindu Ashram in Spiringen verabschiedet sich Ende Juni. Er zieht ins Centovalli. Die Mönche wollen noch mehr Einsamkeit und mehr Platz für Gäste.
04.04.2008
Die Mönche im hinduistischen Ashram-Ort oberhalb von Witterschwanden brechen auf. «Wir werden uns von Uri verabschieden, da wir einen noch entlegeneren Ort im Tessin bekommen haben», bestätigt der Leiter des Ashrams in Spiringen, Krishna Chandra, gegen­über dem «Urner Wochenblatt». Ende Juni wird das der Fall sein. Ihr neuer Ort liegt in einem Seitental des Centovalli im Kanton Tessin. Der kleine Weiler kann nur nach einem rund zweistündigen Fussmarsch erreicht werden.

Wunsch nach mehr Einsamkeit

«In letzter Zeit ist in uns der Wunsch nach mehr Einsamkeit aufgetaucht. Wir möchten auch selbstversorgende Landwirtschaft machen und eigentlich noch mehr Platz haben für Gäste», betont Krishna Chandra. «Wir haben hier in Spiringen eine ganz wunderbare Zeit verbringen dürfen. Vom Dorf und von ganz vielen Menschen hier in der Umgebung haben wir so viel Wohlwollen erleben dürfen.»

Die hinduistischen Mönche werden Spiringen in ganz tiefer Erinnerung behalten. «Es hat uns Tränen gekos­tet, uns zum Entscheid durchzuringen, weiterzuziehen.» 2005 haben die Mönche ihr Kloster, ein Ashram, auf der Sonnenseite des Schächentals bezogen, ein karg eingerichtetes Bergheimetli neben dem Gangbach, den sie Ganga nennen. «Einfach leben, hoch denken», so lautet ihr Motto. Im Ashram in Spiringen erleben die Mönche Stille und Spiritualität. Der Leiter, Krishna Chandra, stammt aus Zollikon und ist das Göttikind von Chris­toph Blocher, dem abgewählten Bundesrat. Sein Name sei unwichtig, meint er. Die Mönche sind Hindus und glauben an die Reinkarnation, die Seelenwanderung. Nun führt sie der Weg noch in diesem Leben weiter Richtung Süden.

Erich Herger


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