gefeiert werden. Der Risi-Betschart-Platz soll zukünftig zum Treffpunkt für Kultur und Sport in Erstfeld werden.«Der heutige Tag soll zu einem Ehrentag werden; einerseits für die zwei Radprofis, andererseits aber auch für die Erstfelder Bevölkerung», bekundet Gemeindepräsident Paul Jans in seiner Laudatio. Die Gemeinde Erstfeld widmete den Radprofis Bruno Risi und Kurt Betschart einen Ehrenplatz, um deren Erfolge gebührend zu feiern.
«Wer hätte das gedacht ...»Als elfjährige Jünglinge meldeten sich Bruno Risi und Kurt Betschart beim VMC Erstfeld zu einem Radsport-Jugend-und-Sport-Grundschulkurs bei Geni Wipfli an. «Wer hätte zu dieser Zeit gedacht, wie viel Freude und Erfolge uns das Duo Risi/Betschart über Jahrzente erbringen würde?», so Rolf Infanger, Präsident des VMC Erstfeld. Und tatsächlich liessen die Erfolge der beiden nicht lange auf sich warten. Schon als 18-Jährige konnten Bruno Risi und Kurt Betschart die ersten grossen Erfolge im Radsport feiern. Im Jahr 1986 erfolgte der erste Meilenstein der beiden: Nachdem Bruno Risi an den Junioren-Weltmeisterschaften auf der Bahn zum ersten Mal Schweizermeister wurde und Kurt Betschart sich noch die Bronzemedaille sicherte, erhielt das Duo ein Aufgebot für die Junioren-Weltmeisterschaften in Casablanca (Marokko). Kurt Betschart holte auf der Strasse den 21. und Bruno Risi auf der Bahn den 12. Platz.
Ein Erfolg nach dem anderenZu den schönsten Erfolgen zählten auch die Schweizermeistertitel im Mannschaftsfahren auf der Bahn. Der Erstfelder Vierer mit Bruno Risi, Kurt Betschart, Philipp Hiltbrunner und Markus Echser gewann den Meistertitel fünfmal in Folge. Im Jahr 1988 konnte Bruno Risi an den Olympischen Spielen in Seoul (Korea) teilnehmen, wo er den 9. Platz holte. Im gleichen Jahr starteten Bruno Risi und Kurt Betschart zusammen bei den Amateuren am Sechstagerennen und konnten gleich beim ersten Start den ersten Sieg feiern. Damit begann die Zeit der «Alpentornados» Risi/Betschart. Ein weiterer Meilenstein wurde 1990 gesetzt. Bruno Risi gewann trotz eines Sturzes die Silbermedaille an den WM in Maebashi (Japan).
Der Aufstieg in die ProfiligaIm Jahr 1991 wurden Bruno Risi und Kurt Betschart Profis. Am ersten Profi-Sechstagerennen im belgischen Gent wurden sie auf Anhieb Sechste, und in Zürich standen sie mit Rang 3 bereits auf dem Podest. Ein Jahr später konnten die Rennfahrer vom VMC Erstfeld 135 Podestränge feiern, und der VMC wurde daraufhin von der Sporthilfe als erfolgreichster Verein in Sachen Sportförderung gewählt. 1992 wurde Bruno Risi in Valencia zum zweiten Mal Weltmeister im Punktefahren und zum ersten Mal bei den Profis. So folgten die Erfolge Schlag auf Schlag. Ein grosses Ziel der «Alpentornados» konnte schliesslich 2003 in Gent gefeiert werden: Mit insgesamt 30 Siegen an Sechstagerennen konnte der neue Weltrekord als erfolgreichste Standardmannschaft gefeiert werden. Der Rekord wurde von den beiden nochmals erhöht, und bis heute haben Bruno Risi und Kurt Betschart zusammen 36 Sechstagerennen gewonnen. «Wir hoffen natürlich, dass dieser Weltrekord noch lange oder gar für die Ewigkeit halten wird», gesteht Rolf Infanger voller Stolz.
Unglaubliches Palmares der «Alpentornados»Heute können Bruno Risi und Kurt Betschart auf eine unglaubliche Erfolgsgeschichte zurückblicken. 36 gemeinsame Siege an Sechstagerennen, 34 Schweizermeistertitel, davon zwölf von Kurt Betschart und 22 von Bruno Risi, einen gemeinsamen Europameistertitel, eine Silbermedaille der Olympiade sowie sechs Weltmeistertitel von Bruno Risi und viele weitere Erfolge haben die beiden in der Tasche. Rolf Infanger zeigt sich dankbar: «In all den Jahren sind die beiden dem VMC Erstfeld treu geblieben und haben uns viele Erfolge und Freude gemacht.»
Risi-Betschart-Platz: Treffpunkt für Kultur und SportDie Idee, zu Ehren der beiden Radprofis einen Platz zu benennen, sei schon alt, wie Paul Jans verlauten liess. Der Ehrenplatz ist öffentlich zugänglich, vielseitig benutzbar und soll in Zukunft ein Treffpunkt für Kultur und Sport sein.
Dank der SBB Liegenschaften durfte man den Platz beschriften. Zu sehen ist ein Bild mit zwei Radfahrern in einer Ablösung eines Madison-Rennens. Zwei deshalb, weil man sich die «Alpentornados» gar nicht anders vorstellen könne und so die Dynamik und Kollegialität der beiden besser nicht hätte darstellen können, wie Paul Jans erklärt. Rechts im Bild sind die Zeichen der einzelnen Meisterschaften aufgeführt, in denen Bruno Risi und Kurt Betschart Medaillen und Titel holten.
Carmen Epp