«Die Arbeit hat Spass gemacht»

Junge Leute aus der ganzen Schweiz besuchen an diesem Wochenende den Kanton Uri. Die Delegiertenversammlung der Schweizerischen Landjugendvereinigung wird nämlich in Altdorf durchgeführt. Das Weekend steht unter dem Motto «Dur Bärg und Tal» und umfasst einen Kursnachmittag, die ...
12.03.2004
arty von heute Samstag, 13. März, und die Delegiertenversammlung von morgen Sonntag. Das «Urner Wochenblatt» hat sich mit Michaela Gisler und Erika Brand, Mitgliedern des Urner OKs, unterhalten.

«Wir sind froh, dass es nun endlich losgeht», sagen Michaela Gisler aus Spiringen und Erika Brand aus Altdorf. Die beiden gehören zum neunköpfigen Urner OK, welches die diesjährige Schweizerische Landjugend-DV organisiert. Seit gut einem Jahr laufen die Vorbereitungen. Die OK-Mitglieder hatten bis anhin kaum Erfahrungen in der Organisation eines so grossen Anlasses. Der Zeitaufwand war dementsprechend gross. «Wir hatten elf OK-Sitzungen, und diese dauerten zum Teil recht lange. Doch die Arbeit hat uns Spass gemacht, wir sind ein gutes Team und haben es toll untereinander», so die beiden.

Neat, Brauchtum und Bergsteigen

Der Grossanlass - es werden bis zu 300 Landjugendmitglieder erwartet - startet heute Samstag, 13. März, mit einem Kursnachmittag. Die Organisation der Kurse übernahm die Schweizerische Landjugendvereinigung (SLJV), doch durfte das Urner OK Kursideen einbringen. So wird Ambros Zgraggen von der AlpTransit Gotthard AG das Grossprojekt Neat den Gästen aus der ganzen Schweiz näher bringen. Der Historiker und Landwirt Josef Muheim, Autor des bekannten «Hänsler-Buches», erzählt einiges über Brauchtum und Sagen im Kanton Uri. Und Peter Stadler, leidenschaftlicher Bergsteiger, berichtet von seinen Erlebnissen am Berg im In- und Ausland.

Sprengstoffparty am Abend

Wie üblich wird am Abend vor der eigentlichen Landjugend-DV ein Fest durchgeführt. Das Urner OK entschied sich für die Sprengstoffparty. Weshalb dieser Name? Eine Anspielung auf die Sprengung und ihre Folgen an der Bristenstrasse? «Nein, natürlich nicht», lacht Michaela Gisler. «Wir suchten einen fetzigen Namen, und passend zur Neat-Thematik vom Kursnachmittag haben wir uns für Sprengstoffparty entschieden.» Im «Uristier»-Saal der Dätwyler AG spielt die Partyband Supreme auf, in der Kaffeestube macht das «Echo vom Druosberg» Stimmung, und in der grossen Stollenbar sorgt der DJ für fetzige Musik. Und quasi vor dem Zubettgehen kann man sich ab Mitternacht in der Schlummer-Bar noch gemütlich ein Getränk genehmigen. «Eine besondere Attraktion ist die geplante Mitternachtsshow», betont Erika Brand. Doch mehr verraten will sie noch nicht. Zur Sprengstoffparty sind alle Interessierten eingeladen.

Bauernkalender 2005

An der Delegiertenversammlung von morgen Sonntag stehen neben der Rechnungsablage vor allem Wahlen im Mittelpunkt. SLJV-Präsidentin Tanja Stucki tritt nach vierjähriger Tätigkeit zurück, ebenso gilt es, vier weitere Vorstandsmitglieder des SLJV zu ersetzen.
Für Gesprächsstoff dürfte an diesem Wochenende auch die Thematik «Bauernkalender» sorgen. Der SLJV-Vorstand war von einem Verlag angefragt worden, für das Jahr 2005 einen Kalender mit erotischem Touch zu produzieren. Jedoch gingen die Vorstellungen zwischen Verlag und Vorstand relativ bald auseinander. Der Vorstand möchte nun mit einem anderen Verlag einen Bauernkalender herausgeben, «ohne plumpen erotischen Touch», wie es
im Antrag des Vorstandes heisst. Der Kalender solle fröhlich und witzig daherkommen. Landwirtschaft, Landleben und wenn möglich andere Berufsgattungen sollen sympathisch präsentiert werden.

Geld in die Urner Landjugendkasse

Sämtliche Aktivitäten rund um die DV der Landjugend finden im Areal der DAG in Altdorf statt - inklusive Essen und Unterkunft. Gekocht wird im Kinderheim Uri, gegessen im «Uristier»-Saal: ein Morgen-, zwei Mittag- und ein Nachtessen. Das OK hat darauf geschaut, auch einheimische Anbieter zu berücksichtigen: einheimisches Brot, Käse, Urner Pasteten et cetera kommen auf den Tisch. Man möchte den Gästen den Kanton Uri auch kulinarisch etwas näher bringen.

Das finanzielle Risiko teilen sich die Urner Landjugend und die schweizerische Vereinigung. Doch das OK geht von einem Gewinn aus: «Hintersi' hat an einer Landjugend-DV, glaube ich, noch niemand gemacht», sagt Michaela Gisler. Der Hauptteil eines allfälligen Gewinnes fliesst in die Kasse der Urner Landjugend.

Michaela Gisler und Erika Brand haben sich gerne für diesen Anlass engagiert: «Es war eine gute Erfahrung. Wir haben viel gelernt: Wie ein solcher Anlass organisiert wird, mit fremden Leuten Gespräche zu führen, Sponsoren zu finden, uns selber gut zu verkaufen.»

Die Landjugend

In der Schweiz gibt es 5`000 Landjugendmitglieder. Diese organisieren sich in rund 90 Regionalgruppen, zusammengefasst in 20 Kantonalvereinigungen. In der Landjugend wird allen Interessierten zwischen 16 und 30 Jahren eine vielseitige und aktive Freizeitgestaltung geboten: Sport, Spiel, Kultur, Geselligkeit, Allgemeinbildung. - Die Urner Landjugend zählt etwa 120 Mitglieder. Pro Jahr organisiert sie zirka 15 Anlässe, dazu kommen gesamtschweizerische Aktivitäten und Anlässe anderer Kantonalvereinigungen. So besucht die Urner Landjugend am 19. März zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen aus Nidwalden das Atomkraftwerk Gösgen.

Markus Arnold


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