Die Pächtersuche hat nun Priorität

Das Interesse, die «Alte Post» als lebendige Dorfbeiz wieder aufleben zu lassen, wird grösser: Bisher sind 82 Zeichnungswillige bereit, die Anschubfinanzierung zu unterstützen. Die Interessengemeinschaft bleibt optimistisch.
12.12.2008
Die Interessengemeinschaft (IG) Restaurant zur alten Post, Spiringen, will das seit zwei Jahren geschlossene Restaurant mittels Gründung einer Betreibergesellschaft wieder öffnen. Am Mittwoch, 10. Dezember, informierte die IG ausführlich über den Stand der Dinge. Der Vorsitzende, Josef Schuler, freute sich, dass trotz 18 Entschuldigungen und winterlichen Verhältnissen gegen 80 Personen die Infoveranstaltung besuchten. Dies bestätigt, dass das Interesse an der Wiedereröffnung auf immer breiteres Echo stösst.

Auch «St. Anton» denkt an Schliessung

Wer in Spiringen in einem Gasthaus einkehren möchte, ohne aufs Ratzi zu fahren, der hat es zurzeit nicht leicht. 1986 ging das «Rössli» zu und wurde 1996 zu einem Mehrfamilienhaus umfunktioniert. Das Restaurant zur alten Post ist seit rund zwei Jahren geschlossen und für gut 700`000 Franken zum Verkauf ausgeschrieben. Bleibt noch das Gasthaus St. Anton. Doch auch die Besitzer des zurzeit einzigen Restaurants im Dorf denken aus Altersgründen laut über die Einstellung ihres Betriebes nach

Positives Echo

Die IG Restaurant alte Post ist auf Initiative von Adi Bissig von der Bissig Immobilien AG entstanden. Der IG mit Josef Schuler, Hofstatt, Max Gisler, Tal, Hans Herger, Schwändeli, Josef Gisler, Tal, und Anton Gisler, Maxihüs, hat sich inzwischen mit Max Büeler, Altdorf, Bruno Imhof, Bürglen, und Margrit Furrer, Spiringen, erweitert. Die IG hat sich zum Ziel gesetzt, Mittel und Wege zu finden, um in absehbarer Zeit das Restaurant zur alten Post wieder eröffnen zu können. «Die Medienberichte im vergangenen Oktober und November und ein Informations-Flyer in Spiringen und Urnerboden haben ein äusserst positives Echo ausgelöst», meinte Josef Schuler. «Die Zahl der Zeichnungswilligen ist auf 82 angestiegen, rund 250`000 Franken ist man aktuell bereit, als Anschubfinanzierung zu leisten.» Die IG hat eigenen Angaben zufolge keine Eigeninteressen und denkt in erster Linie an die Allgemeinheit, an die Einheimischen und vor allem an die 18 Dorfvereine. Mit der Bevölkerung von Spiringen, Urnerboden und weiteren Interessenten will man das Startkapital noch mindestens auf 300`000 Franken erhöhen.

Die Pächtersuche

Eigentlich erhoffte man sich, an diesem Abend den vorgesehenen Pächter oder Bewirtschafter kennenzulernen, doch die erhoffte Lösung hat sich kurz vor der Informationsversammlung aus «persönlichen Gründen» in Luft aufgelöst. Im Terminplan von Josef Schuler hat nun die erneute Suche nach einem geeigneten Pächterpaar erste Priorität. Man will noch zusätzliche Aktionäre gewinnen, die Aktienzeichnung soll Ende Februar über die Bühne gehen, im April will man die Gründung der Aktiengesellschaft angehen und im Mai 2009 erhofft man sich die Neueröffnung. Josef Schuler betonte, dass dies ein optimistischer Zeitplan sei, ein Zeitplan, der sich je nach Situation ändern kann. Mehrmals wurde auch betont, dass die Gründung der Aktiengesellschaft nur zustande kommt, wenn bis dahin ein geeignetes Wirtepaar gefunden wird. In dieser Hinsicht ist man optimistisch, obwohl die Zeit drängt. Max Büeler meinte dazu: «Ich bin fasziniert von der Idee und von den bisher zugesicherten finanziellen Mittel und bin auch überzeugt, im grossen Netzwerk Schächental ein junges Wirte­paar für das Vorhaben zu finden.»

Verwaltungsrat ist fast bestellt

Falls die Gründung der Aktiengesellschaft zustande kommt, hat sich Max Gisler bereit erklärt, als Präsident des Verwaltungsrates zu amten, auch Max Büeler und Bruno Imhof sind bereit, im Verwaltungsrat mitzuwirken. Später will man den Verwaltungsrat auf fünf Personen, wenn möglich mit einer Frau, aufstocken. In kurzen Zügen erläuterte Franz-Xaver Muheim die Rechtsform der künftigen Aktiengesellschaft. In der IG ist man nach wie vor optimistisch, das gesteckte Ziel zu erreichen. Max Gisler bestätigte, dass sich das Restaurant in einem sehr guten Zustand befindet, im Kleininventar werden wohl einige Stillstandschäden zu erwarten sein. Zum Abschluss bedankte sich auch Gemeindepräsident Hugo Forte für das Engagement der Interessengemeinschaft.

Georg Epp


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