Was seit Wochen hinter den Ku-lissen gereimt, vertont, geschnitten und genäht, entworfen und kreiert wurde, ist seit Mittwochabend hör- und sichtbar geworden. Die Urner Fasnacht lebt und versprüht Lebensenergie und Lebensfreude. Die Gaststätten sind gefüllt, Strassen und Plätze belebt: Dabeisein zählt!
Ganze Familien laufen fantasievoll geschminkt in den Umzügen mit. Vereine erinnern mit witzig gestalteten Sujets an besondere Ereignisse des vergangenen Jahres. Fast rund um die Uhr schlagen Mann und Frau die Trommel, hauen auf Pauken oder blasen in Trompeten und Posaunen. Das typische an der Urner Fasnacht wird gepflegt. Die «Humori»-Verleihung hat ihren festen Platz im Urner Fasnachtskalender. Die Wertschätzung dieses Preises ist ungebrochen.
All das geschieht aus persönlicher Initiative. Ohne Anspruch auf zeitliche oder finanzielle Abgeltung wird Grossartiges geleistet: Beiträge, die die Identität des Lebensraums stärken. Erlebnisse, die den Gemeinschaftssinn prägen. Klänge, die aus der Ferne nach Hause rufen.
Diese närrische Zeit tut gut. Sie belebt nicht nur die Strassen, Zelte und Gasthäuser. Sie belebt auch den Gemeinschaftssinn. Das Bewusstsein für eigene Traditionen wird neu gestärkt. Die Frage nach Alter oder Geschlecht ist im langen Umzug der Katzenmusiker passé. Es lebe die Urner Fasnacht und mit ihr das kollektive Geniessen!
Luzia Schuler-Arnold