Bachmann zwei überaus verdiente Mitglieder.Es war keine grosse Generalversammlung des Stiftungsrates Gastarbeiterzentrum Uri, aber die 17 Anwesenden gehörten seit Jahren zu dessen Stützen. Präsident Josef Lötscher bedauerte das Fernbleiben einiger Mitglieder, obwohl es um wichtige Weichenstellungen des Gastarbeiterzentrums ging. Erfreut zeigte er sich dafür über die Anwesenheit von Landratspräsidentin Luzia Schuler-Arnold sowie Landrat Werner Danioth, welcher Regierungsrat Stefan Fryberg vertrat. In seinem Jahresbericht wies Josef Lötscher auf die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt hin, den auch die ausländischen Arbeitskräfte zu spüren bekämen. Herausragende Veränderungen wird die Verlegung der Kinderkrippe Piccolo im August 2005 ins Kinderheim Uri bedeuten. Die bisherige Kommissionspräsidentin Carmen Valsecchi wird im Verwaltungsrat des Kinderheimes Einsitz nehmen, und die Räumlichkeiten beim Gastarbeiterzentrum werden nicht mehr benützt werden können. Fragezeichen gibt es auch zum Restaurantionsbetrieb Locanda S. Martino.
Seit Februar 2003 wurde dieser von Mirjana Jevremovic geführt, die sich aber trotz grossem Einsatz vermehrt mit schwierigen wirtschaftlichen Problemen und Lärmimmissionen auseinander setzen musste.
Stiftungsrat soll erhalten bleibenDa im Herbst 2004 weitere Gespräche über eine vorzeitige Auflösung des Baurechtsvertrages mit der DAG geführt werden, stellt sich für den Stiftungsrat die Frage nach der Zukunft dieses Gremiums, welches sich über Jahre für das Wohl der Gastarbeiter einsetzte. Der Präsident, Josef Lötscher, schlug der Versammlung die vorläufige Beibehaltung vor, mit dem Ziel, sich neuen Aufgaben zu widmen. Die Grundsätze der Stifter sollten nicht einfach sang- und klanglos untergehen. Dies wäre sicher nicht in deren Sinne und würde auch von all denen nicht verstanden, die sich jahrelang für die Sache uneigennützig engagiert hatten. Die Versammlung folgte dem Antrag des Präsidenten, zumal er dieser eröffnete, dass das Vermögen bei einer eventuellen Auflösung an den Kanton überginge. Die Probleme der Gastarbeiter treten heute in anderer Form auf, als zu Zeiten der Gründung des Zentrums. Diese sollen in Zukunft neu aufgegriffen werden, gemäss Meinung des Stiftungsrates.
Gesunde finanzielle VerhältnisseObwohl die Betriebsrechnung des Gastarbeiterzentrums mit einem kleinen Betriebsverlust von rund 2'300 Franken abschloss, steht es dank der Bereitstellung der Gebäulichkeiten von Seiten der DAG auf finanziell gesundem Fundament. Für das laufende Jahr rechnet
man sogar mit einem Reingewinn von 7'000 Franken. Auch die Kinderkrippe Piccolo erzielte einen Gewinn von 1'700 Franken und rechnet dieses Jahr mit einem Reingewinn von 2'000 Franken. Die ausgeglichene Rechnung kam mit den Beiträgen der Eltern, Gemeinden und des Leistungsvertrages mit dem Kanton zu Stande. Dazu kommen die Spenden von Firmen und Institutionen sowie der Beitrag des Gastarbeiterzentrums.
Kinderkrippen sind von grossem NutzenSowohl die Kommissionspräsidentin der Kinderkrippe Piccolo, Carmen Valsecchi, als auch Werner Danioth unterstrichen die Wichtigkeit und den Nutzen einer Kinderkrippe. Im 38. Betriebsjahr wurden im «Piccolo» 43 Kinder aus sieben Gemeinden betreut. Werner Danioth verwies in seinen Grussworten auf eine Studie in Zürich, die den Nutzen solcher Krippen für den Staat als sehr hoch einschätzt. Mit der Umstrukturierung der Krippen in Uri kamen die Kommissionsmitglieder im Jahr 2003 allerdings an die Leistungsgrenze, denn neben der Kommissionsarbeit hatten sie auch noch Informationsveranstaltungen und Ausschusssitzungen zu bestreiten. Es musste nämlich eine Kostenbeteiligung der Gemeinden angestrebt werden, um die Finanzen der Krippen sicherzustellen. Die Vereinbarung zum neuen Finanzierungsmodell der Kinderkrippen von allen Gemeinden wurde im Dezember für ein Jahr unterzeichnet. Der Stiftungsrat des Gastarbeiterzentrum unterstützt auch weiterhin die Anliegen für die Kinderbetreuung und dankte allen für die geleistete Arbeit. Mit einem Blumenstrauss und ein paar sympathischen Worten verabschiedete Präsident Josef Lötscher Luzia Schuler-Arnold und Carmen Bachmann, welche sich viele Jahre lang in der Kommission eingesetzt hatten.
Robi Kuster