Die Zentrale Organisation für Abfallbewirtschaftung im Kanton Uri (Zaku AG) budgetiert für das kommende Jahr einen Gewinn von 257`000 Franken. Das ist deutlich weniger als im Budget 2008 (341`500 Franken) und in der Rechnung 2007 (2,02 Millionen). An der Generalversammlung vom 10. November erläuterte Verwaltungsratspräsident Franz-Xaver Muheim die Gründe für das vergleichsweise schlechte Budget.
Es wird mit mehr Gartenabfällen gerechnetSo wird im Bereich Abfallbewirtschaftung mit deutlich höheren Ausgaben gerechnet. Beispielsweise fallen bei der Sammlung und Entsorgung von Gartenabfällen höhere Kosten an. «Die Erfahrung in anderen Kantonen haben gezeigt, dass im zweiten Jahr nach der Einführung der Gartenabfallsammlung 20 bis 30 Prozent mehr Gartenabfälle zur Entsorgung anfallen», erklärte Franz-Xaver Muheim. Konkret budgetiert die Zaku eine Mehrmenge von 400 Tonnen gegenüber dem Vorjahr. Der Nettoaufwand für die Sammlung und die Verwertung dieser Abfälle beträgt im kommenden Jahr 460`000 Franken. Auch bei der Sammlung von Siedlungsabfall durch Euro-5-Fahrzeuge ergibt sich ein zusätzlicher
finanzieller Aufwand. Und weiter ist durch den Transport von Kehricht und Schlacke nach Horgen und zurück - neu im kombinierten Verkehr - mit Mehrkosten gegenüber den Vorjahren zu rechnen.
Bei der Sammelstelle Eielen werden weniger Gebühreneinnahmen zu verzeichnen sein (230`000 Franken; Budget 2008: 285`000). Begründet wird dies durch den Umsatzrückgang nach der Eröffnung neuer Sammelstellen im Kanton Uri für die Abgabe von Abfällen aus Privathaushalten.
Seelisberg bezahlt 150`000 FrankenDas Investitionsbudget 2009 beträgt 1,1 Millionen Franken für den Ausbau der Deponie Eielen (Etappe III). Für die Finanzierung werden die Rückstellungen, die in den vergangenen Jahren aus den Unternehmensgewinnen gebildet worden waren, aufgelöst. Einstimmig wurde das Budget 2009 von den Gemeindevertretern angenommen.
Ebenfalls einstimmig wurde der Vertrag mit der Gemeinde Seelisberg über den Einkauf der Einwohnergemeinde Seelisberg in die Zaku AG genehmigt. Der Einkaufsbetrag beträgt 150`000 Franken, der per 31. Dezember fällig wird. Dieser Schritt war notwendig, nachdem das Urner Volk 2007 dem kantonalen Umweltschutzgesetz zugestimmt hatte. Das Gesetz sieht unter anderm vor, dass die Einwohnergemeinde Seelisberg Aktionärin der Zaku AG wird.
3000 Container für Gartenabfälle in UriDie Sammlung der Gartenabfälle sei zwar finanziell aufwendig, doch das Fazit nach dem ersten Jahr sei durchwegs positiv, betonte Bernhard Indergand, Geschäftsführer der Zaku AG, an der GV. Der Service - vor allem, dass auch der Rasenschnitt mitgenommen wird - werde von der Bevölkerung sehr geschätzt. Knapp 3000 Container für Gartenabfälle seien bei der Zaku AG registriert. Zum Vergleich: Für die Kehrichtentsorgung gibt es lediglich 1200 Container in Uri. Derzeit werden die Grünabfälle via Baldini AG in eine Kompogasanlage im Kanton Aargau geliefert. Sobald die Kompogasanlage des EW Altdorf gebaut und in Betrieb sein wird, wird der Urner Grünabfall dort für die Strom- und Wärmeproduktion verwertet. Derzeit bezahlt die Zaku AG dem EWA 145 Franken pro Tonne Grünabfall. Nach fünf Jahren werde neu verhandelt, sagte Franz-Xaver Muheim. Schliesslich nahmen die Gemeindevertreter den Bericht über den Kehricht- und Schlackentransport zwischen Attinghausen und Horgen zur Kenntnis. Der Zürcher Regierungsrat habe deutlich zu verstehen gegeben, dass der Lastwagentransport nicht erwünscht sei, sagte Franz-Xaver Muheim. Nun erfolge der Transport künftig mit dem kombinierten Verkehr Lastwagen/Bahn. Die bisherige Ausschreibung müsse deshalb gestoppt und ein neues Submissionsverfahren gestartet werden, hielt der Präsident fest. Ab dem 1. April 2009 solle die neue Lösung in Kraft treten.
Markus Arnold